Der Schattendieb- Ralf Isau

  • Kurzbeschreibung(bei Amazon)
    Die Erde besitzt eine dunkle Schwester: Osttarra, das Reich der lebenden Schatten. Es wird beherrscht von Saros. Er will die Natur auf den Kopf stellen, will die Schatten zu Menschen und die Menschen zu Schatten machen. Deshalb schwärmen bei Sonnen- und Mondfinsternissen die Schattendiebe aus und gehen auf Beutefang. Und mit jedem geraubten Schatten werden die drei Säulen, auf denen die Menschenwelt ruht, brüchiger: Liebe, Gerechtigkeit, Weisheit. Die Erde wird kälter. Doch es gibt einen Auserwählten: den jungen Jäger Corvin. Er kennt keinen Hass, sondern liebt die Menschen. Ganz besonders Nelia, für die sein Herz auf einem seiner Jagdzüge entflammt. Ausgerechnet ihr hat Saros ein grausames Schicksal zugedacht. Um sie zu retten, stürzt sich Corvin in einen Kampf, in dem er eigentlich nur verlieren kann.


    Der neue Isau - ein Fest für Fantasy-Fans ab 13 Jahren


    Über den Autor(Quelle:Amazon)
    Ralf Isau wurde 1956 in Berlin geboren. Er arbeitet neben dem Schreiben als Computer-Fachmann und lebt mit seiner Familie in der Nähe von Stuttgart. Da der Umgang mit seelenlosen Maschinen seinen Gedanken die Farbe nimmt, wie er sagt, sucht und findet er schon lange seine Freiräume in der fantastischen Literatur. Anfangs folgte er noch anderen Autoren in die von ihnen geschaffenen fremden Welten, seit 1988 schreibt er selbst und eroberte sich mit seinen Romanen rasch eine ständig wachsende Fan-Gemeinde.


    Meine Meinung:
    Corvin ist ein Schattendieb aus dem von König Saros diktatorisch beherrschten Osttarra,einer Art Parallelwelt zu unserer Erde des 19. und 20. Jahrhunderts. Ihre Bewohner sind Schatten, die von den Schattenjägern nur bei Sonnen- oder Mondfinsternissen geerntet werden können, denn nur dann besteht für die Möglichlichkeit, zwischen den Welten umherzuwandeln.


    Die Geschichte beginnt im Schottland des 19. Jahrhunderts und zieht sich bis in die 1970er Jahre. Corvins Schattenbruder war auserwählt, denn laut König Saros kann nur Corvin Osttarra die Tiefe bringen, und der König versucht mit allen Mitteln, den jungen Schattenjäger für seine perfiden Machtspielchen zu benutzen. Corvins Wesen jedoch ist die Liebe und er setzt sich, mit Hilfe anderer Rebellen gegen Saros zur Wehr. Mehrmals verstößt er gegen wichtige Gesetze und wendet sich sogar gegen seinen Ziehvater, um die Menschen und ihre Welt zu retten.


    Als er eines Tages die junge Adelstochter Nelia rettet und sich in sie verliebt, wird für ihn alles nur noch komplizierter und er setzt alles daran, sie vor Saros Machenschaften zu retten und nimmt dafür sogar Gefängnis und eine Verwandlung zur Sterblichkeit in Kauf.


    Auf nicht ganz 500 Seiten entführt uns Ralf Isau in Corvins Welt und schafft es den Leser mit seiner gut gedachten Geschichte in seinen Bann zu ziehen. Was ein wenig schleppend begann, entwickelt sich zu einer fesselnden, spannenden Fantasygeschichte, die meiner Meinung nach kaum Längen aufweist. Im Grunde gibt es zwei Erzählebenen, einmal die Corvins, die den Großteil des Buches einnimmt, andererseits aber auch aus Sicht John Lammots, von dem Corvins Schatten einst geerntet wurde.


    Insgesamt sind die Figuren gut durchdacht und entwickeln auch eine notwendige Tiefgründigkeit, besonders Corvin wächst einem schnell ans Herz. Auch die Storyline an sich ist gut recherchiert, die Ereignisse des 19. und 20. Jahrhunderts werden immer wieder aufgegriffen und in die Geschichte eingeflochten und zeugen von gutem geschichtlichem Hintergrundwissen. Manchmal hatte ich zwar den Eindruck, dass die Idee nicht ganz ausgereift ist, an manchen Stellen fragte ich mich, was genau diese Szene jetzt für eine Bewandtnis hat, alles in allem sind mir aber keine groben Logikfehler aufgefallen.


    Die Sprache liest sich flüssig, wenngleich sie mir stellenweise ein wenig übertrieben poetisch erschien, dennoch passt sie zum Buch und den Figuren.


    Alles in allem hat mir das Buch gefallen und ich gebe 8 von 10 Punkte.

  • Ich durfte dieses Buch als Wanderbuch lesen und genießen. Mein erstes Buch von Ralf Isau und ich bin angetan von dem Autor und natürlich von der Geschichte.


    Wie Camero schon schrieb, Corvin wächst einen sehr ans Herz und das obwohl er "nur" ein Schatten ist, eigentlich ohne wirkliche Tiefe, aber doch besitzt er etwas, was wohl den Schatten und auch einigen schattenlosen Menschen abhanden gekommen ist. Gefühl.


    Die Geschichte ist gut durchdacht, man fiebert regelrecht mit. Ganz besonders gefallen hat mir das letzte Drittel des Buches, in dem Isau beschreibt, was mit Menschen ohne Schatten passiert. Einige werden sogar Diktatoren. Ob es nicht doch sog. Schattendiebe gibt? Das würde einiges an Böses in der Welt erklären. :-(


    Von mir gibt es 9 Punkte.