Alex Kortner - Dunkler Tanz

  • Klappentext
    Was wie ein karibischer Traumurlaub beginnt, wird schnell zum Horrortrip: Daniel und seine Freundin Elsie geraten in die Fänge eines Kartells, das Voodoo einsetzt, um Opfer für seine dunklen Pläne zu finden. Als Elsie verschleppt wird und man Daniel ein perverses Verbrechen in die Schuhe schieben will, gibt es für ihn nur eine Möglichkeit: Er muss sich ganz den Ritualen des ebenso grausigen wie faszinierenden Kultes unterwerfen, um die Kraft des dunklen Gottes Ogo zu erlangen ...



    Über den Autor
    Alex Kortner ist Jahrgang 1962. Der Halb-Mexikaner hat seinen Wohnsitz in Mexiko, nachdem er mehrere Jahre lang die Karibik und Afrika bereiste, um dort unter anderem den Voodoo-Kult zu erforschen. "Dunkler Tanz" ist sein Debütroman.



    Meine Meinung
    Daniel, eine leicht verkrachte Künstlerexistenz, hat seine mondäne und wunderschöne Freundin Elsie endlich zu einem Urlaub in der Dominikanischen Republik überreden können. Er ist seid seiner Kindheit von Voodoo fasziniert, studierte sogar Ethnologie, nur um es enttäuscht wieder abzubrechen. Er erhofft sich einen Ausflug nach Haiti von seinem Urlaubsort aus. In seiner Kindheit machte er im heimischen Spessart einige seltsame und unerklärliche Erfahrungen mit ausserkörperlichen Erlebnissen und einem buckligen Jungen, der ihm immer wieder erschien. Voodoo fasziniert ihn ob seines elementaren
    Charakters.
    Tatsächlich kommt es schon am Ankunftstag zu seltsamen Dingen. Daniel, hellwach bei solchen Dingen, sucht Kontakt zu einem mysteriösen haitianischen Kellner, der ihm einen Besuch bei einer Voodoo-Hochzeit in Aussicht stellt. Obwohl das ganze gefährlich wirkt, kann Daniel nicht widerstehen, und es gelingt ihm sogar, Elsie, die seiner Voodoo-Besessenheit bisher immer ablehnend gegenüber stand, zu dem Ausflug zu bewegen. Doch dann gerät alles aus dem Ruder, Daniel wird mehr verwickelt, als er sich zu träumen wagte. Und dann ist Elsie verschwunden...


    Der Autor führt uns tief in die Welt des Voodoo ein. Dunkel und böse erschien er mir, voller unglaublicher Dinge und schwarzer Magie. Ob das alles wirklich so stimmt, kann ich nicht sagen. Viel erscheint unglaublich, gerade das, was mit Daniel geschieht. Zwischendurch werden immer kurze Rückblenden in Daniels Kindheit beschrieben, sein strenger Vater, der zu drakonischen Massnahmen griff gegen seinen Sohn, der tagelang in Höhlen verschwand und von einem buckligen Mann erzählt. Er befürchtete, das er wie die Mutter, geisteskrank sein könnte und bestrafte ihn grausam. Diese kurzen Rückblenden genügen, um Daniel und seine Verbundenheit zum Voodoo begreiflich zu machen. Elsie dagegen bleibt blass. Eigentlich war mir nie so recht klar, was die beiden aneinander fanden. Man muss das einfach als gegeben hinnehmen. Faszinierende sind da schon der Haitianer Jean Baptiste und seine Helferin Gabrielle. Sie verkörpern den Voodoo in diesem Buch.


    Ich hätte mir einen weniger chaotischen Verlauf der Geschichte gewünscht. Zu Beginn hatte es den Eindruck, als würde Daniel mit der Arroganz der Europäer, das er alles über den Voodoo gelesen hatte und wüsste, merken, wie wenig er doch tatsächlich weiss. Aber die Geschichte gewinnt an Speed und Daniel verändert sich und wird hineingerissen in die Geschehnisse und in den Voodoo.


    Das Buch liest sich gut und flüssig, ist auch recht spannend und interessant. Man sollte sich schon für Voodoo interessieren, denn das Buch handelt eigentlich von nichts anderem. Wie gesagt, ob alles wahr ist, kann ich mir kaum vorstellen, lasse mich aber gerne eines besseren belehren. Das Ende ist überraschend anders und auch offen, viellleicht gibt es ja mal eine Fortsetzung.


    Mir hat das Buch einfach auf Grund seines ungewöhnlichen Verlaufs und seiner Handlung genug gefallen, um den Autor mal im Auge zu behalten.