Suche einen guten Entwicklungsroman..

  • Hallo zusammen,


    könntet ihr mir wohl bitte weiterhelfen?


    Meine Deutschlehrerin möchte eine Lektüre lesen - SIE ist für "Das Parfüm" aber das kann ich nicht mehr lesen, hab das schon so oft gelesen.. *g*


    Habt ihr vielleicht einen guten Ratschlag für mich? Einen guten Entwicklungsroman mit Psychologie...


    lg, Kathrin

  • Na toll, jetzt muss ich das Buch auch noch lesen. :fetch Dabei hätte ich es nie angefasst, wenn Du es nicht vorgeschlagen hättest. Das Thema ist ja brandaktuell. :wow Ging nicht gerade dieses Jahr dieser Fall durch die Presse, wo ein Junge vor laufender Kamera von seinen Mitschülern misshandelt und missbraucht wurde - Eisenstange in den Mund nehmen und andere grausame Dinge?


    *lesenmuss* :wow


    lg Iris


  • Ich hatte ja schon Angst dem Link zu folgen, aber Glück gehabt! „Der Mann ohne Eigenschaften“ spricht mich irgendwie überhaupt nicht an. Ich fang jetzt erstmal mit „Törleß“ an, wobei „jetzt“ hier relativ zu sehen ist, ich hab ja auch noch etwa 4000 Seite Tad Williams vor mir und zwei Meter „englische Klassiker, die ich schon immer mal lesen wollte“ und „Der König der purpurnen Stadt“ ist auch grad als Taschenbuch rausgekommen, und dann war da noch…aber ich hab es immerhin schon mal gekauft. :lache


    lg Iris

  • @ Delfin,


    gehen wir zusammen in die Klinik?


    Ich habe letzens angefangen meinen RUB zu zählen und bei 300 aufgehört, weil ich nicht wirklich wissen muß, was ich in den nächsten Jahren noch alles lesen will... Eins ist aber sicher! Ein Großteil ist eulenbasiert!


    Bye
    Pelican :wave

  • @ Iris,


    der Mann ohne Eigenschaften ist ein Buch, das ich jetzt schon seit geschlagenen 17 Jahren regelmäßig in der Buchhandlung in die Hand nehme, um es wieder zurückzulegen.


    Könntest Du vielleicht noch etwas mehr dazu sagen? Viele (einschließlich einiger Germanisten) behaupten, dieses Buch wäre einfach unlesbar, eigentlich nur langweilig und der Roman lebe nur von einigen wenigen Seiten.


    Bye
    Pelican :wave

  • Zitat

    Original von Pelican
    Könntest Du vielleicht noch etwas mehr dazu sagen? Viele (einschließlich einiger Germanisten) behaupten, dieses Buch wäre einfach unlesbar, eigentlich nur langweilig und der Roman lebe nur von einigen wenigen Seiten.


    Es ist eine ganze Weile her ... in meinen ersten Germanistentagen ... 1984 ... und ich habe es im Laufe meines Nomadenlebens auch irgendwo verloren.
    Ich erinnere mich allerdings, daß ich erstaunt war, wie gut es sich lesen ließ -- vorausgesetzt man hat etwas übrig für österreichische und deutsche Literatur des 20.Jhs.


    Gemessen am actionlastigen Stil, der die moderne (Unterhaltungs)Literatur prägt, kann Musil vom Tempo her nicht mithalten. Aber wenn man den diesjährigen Friedenspreisträger Peter Esterhazy (Harmonia caelestis, s.u.) mag, ist Musil goldrichtig: ein ruhiger, stark reflektierende Erzählfluß, der den Dingen - speziell der menschlichen Psyche - auf den Grund geht.
    Klar, nichts für jeden Tag, aber sicher lesenswert.


    BTW: Den Musil hat jede Bibliothek! :grin

  • Ich gestehe ein, daß ich den Bibliotheken adieu gesagt habe, nachdem die hier supertolle Öffnungszeiten haben und dadurch bedingt meine Überziehungszahlungen alleine schon begannenen Neuinvestitionen zu decken.... :lache :lache :lache


    Ah, ich sehe Du magst Esterhazy!!! Mein armer RUB...


    Bye
    Pelican :wave

  • Zitat

    Original von Iris
    Robert Musil: Die Verwirrungen des Zöglings Törleß.


    Super Iris, dass du mich wieder daran erinnerst. Habe zwar nur vor ewiger Zeit den Film gesehen, aber ich glaube, da sollte man wirklich das Buch lesen. Habe es gleich notiert. Danke! :wave


    Habe übrigens im Fernsehen die Verleihung des Friedenspreises an Peter Esterhazy gesehen und muss sagen, dass er sehr sympathisch ist und obwohl ja sein deutsch nicht 100%ig ist, hat mir sein Vorlesen sehr gut gefallen und auch sein Humor kam recht gut rüber.

  • Uff...


    Ich bin jetzt grad auf Seite 130 und ich glaub, ich hab mich grad auf Seite 120 eingelesen - und das Buch hat überhaupt nur 200 Seiten. Wobei ich hin und wieder mal eine Seite lese und am Ende feststelle, dass es zu den Augen rein und zu den Ohren wieder rausgegangen ist und dann noch mal von vorne anfangen muss. :lache Seine Gedankengänge ueber Mathematik haben mich ja fasziniert als alte Mathe-Leistungskurslerin.


    lg Iris

  • Das habe ich mir abgewöhnt -- es kann ja auch ebensogut umgekehrt sein ... :grin


    Manchmal sind Leser und Buch schlicht und einfach nicht kompatible. Manchmal ist es einfach der falsche Zeitpunkt.
    Ich bisher habe auch nicht zu Ulisses oder Finnegans Wake gefunden -- wer weiß, woran 's liegt.

  • Zitat

    Manchmal sind Leser und Buch schlicht und einfach nicht kompatible.


    Ja, es fällt mir etwas schwer, die Gedankengänge männlicher pubertierender Teenager nachzuempfinden, zumindest so wie Musil sie beschreibt... :lache


    lg Iris


    PS: Ich glaub, fuer Ulysses wird meine Zeit nie kommen. Wir mussten mal in der Schule einen Ausschnitt lesen *schauder*

  • Zitat

    Original von Delfin
    Ja, es fällt mir etwas schwer, die Gedankengänge männlicher pubertierender Teenager nachzuempfinden, zumindest so wie Musil sie beschreibt... :lache


    Naja, die originalen Gedankengänge weiblicher Teenager sind auch nicht unbedingt leicht nachzuempfinden. Ich hatte eigentlich beim letzten Wiederlesen den Eindruck, daß er es ziemlich gut einfängt ... :grin


    Zitat

    Ich glaub, fuer Ulysses wird meine Zeit nie kommen. Wir mussten mal in der Schule einen Ausschnitt lesen *schauder*


    Wenn es nicht so irre viel Text wäre, würde ich mich ja eisern durchbeißen. Aber ich hab nicht einmal ein Faible für diesen stream of consciousness ... außer wenn es ein gezieltes Element der Erzählung ist.
    Deshalb komme ich ja auch mit Handke nicht klar ...