Ein afrikanisches Wochenende

  • Also, es beginnt in der Regel mit einem Besuch im Afroshop 3 - 6 Wochen vor besagtem Wochenende. Dort kaufe ich afrikanische Lebensmittel oder klöne einfach nur mit der Inhaberin. Auf der Theke liegen regelmäßig mengenweise Einladungen zu Veranstaltungen aller Art, hauptsächlich für Outdoorings, Totenfeste oder einfach afrikanische Tanzveranstaltungen. Ich pack von jedem Exemplar eins in die Tasche und lege alles zu Hause kommentarlos auf den Tisch. Nach wenigen Stunden oder 2 – 5 Tage später folgender Dialog::
    der weltbeste Ehemann: 'Warst Du im Afroshop?'
    ich, voller Erwartung: Ja, warum fragst Du?
    ER: Nur so. .....................Du hast Einladungen mitgebracht, warum?
    ICH: Ich dachte, wir könnten mal wieder tanzen gehen oder auf ein Fest.
    ER:.........ich kenne niemanden, was soll ich da?
    ICH: Ama geht auch und Steve vielleicht auch, und man kann doch Leute kennenlernen!!
    ER: Ich muß keine Leute kennenlernen, ich kenne schon genug.
    ICH:Na dann eben nicht, dann passen wir wieder mal auf den Fernseher auf, dass der bloß nicht geklaut wird.


    Zwei bis 5 Tage später:


    ICH: Hast Du mal drüber nachgedacht, ob wir zu einer der Feten gehen?
    ER: nein
    ICH: Denkst Du mal drüber nach?
    ER: vielleicht, aber laß mich bitte, drück mich nicht, ich überlege
    ICH: Wann hast Du zu Ende überlegt?
    ER: BITTE, drück mich nicht!
    ICH: Ist ja schon gut, ich sag nix mehr, Duuuuuu sitzt ja sowieso nur auf der Couch und paßt auf die Einrichtung auf. ABER DIE MÖBEL STEHEN SEIT EWIGKEITEN HIER UND SIND NICHT WEGGEKOMMEN!!!!!
    ER: Jetzt bist Du sauer, dann rede ich sowieso nicht mehr darüber.


    Zwei bis 5 Tage später:


    ER: Ich habe mit Steve gesprochen, der geht vielleicht zu einer der Feten
    ICH: Aha
    ER: Ama wahrscheinlich auch
    ICH: Aha
    ER: Siehst Du, Du sprichst nicht. Du machst ein komisches Gesicht, da kann ich auch nicht weiter reden.
    ICH: IIIIIIIIICH mach ein komisches Gesicht??? Und wieso lachst Du dann nicht?? Ich mach überhaupt kein Gesicht, ich will auch gar nicht mehr auf diese Fete. Ist doch egal, bleiben wir eben zu Hause die nächsten 10, 20 oder 30 Jahre.
    ER: Gut, Du hast gesagt, wir gehen nicht.


    Der Mittwoch vor der Fete:


    Das Essen wird in Töpfen serviert, nicht in Schüsseln und es gibt NICHT sein Lieblingsmittwochsgericht
    Meine Mundwinkel müssen Bleigewichte dranhängen haben, sie hängen schon fast bis zum Kinn, ich bin beleidigt.
    Freitag vor der Fete:
    Es gibt Fastfood, das mag er GAR NICHT!! Die Hälfte kommt in den Müll.
    Samstag, der Tag der Fete:
    Ich schlafe lange, ich hab's nicht eilig, passiert ja sowieso nix. .................... Ich kaufe 3 Stunden ein, eine Stunde hätte für die Einkäufe gereicht. ..................... Zu Hause hat ER angefangen zu putzen, ich muß irgendwie letzte Woche zuviel übersehen haben. Ich stolpere über den Schrubber ................. ich stehe fast mit einem Fuß im Eimer ........... verdammt, mußt Du JETZT putzen??? Muß er nicht, er läßt alles stehen und geht zu SEINER Couch. Ich bin jetzt traurig, verletzt, beleidigt und ich warte auf die erste Träne ............ und warte, na endlich. JETZT kann er selber gucken, was er angerichtet hat. Sieht er aber nicht, er guckt mich nicht an. Ich fange an, lautstark und heftig zu putzen, dabei muß ich fluchen, weil alles mögliche im Weg ist, hauptsächlich SEINE Sachen, wie immer. Nach 2 bis 5 Stunden intensivem Putzen: ER hat sich mittlerweile aus dem Staub gemacht, Haare schneiden lassen und bin ich total geschafft. Aber das macht ja nix, ich hab ja heute nix mehr vor, wir bleiben ja zu Hause.
    Es ist Abend, tiefer können Mundwinkel nicht hängen, ich sitze schon um 8:00 Uhr im häßlichsten Nachthemd vor der Glotze. Das hat er jetzt davon, ich werde in spätestens einer Stunden ins Bett gehen. Aber ich halte volle 2 Stunden durch und er fängt an zu reden:


    ER: Du, kann ich was fragen?
    ICH: Frag doch!
    ER: Können wir fahren?
    ICH: WOHIN?
    ER: Zur Fete, Steve und Ama kommen auch!
    ICH: WAAAAAAAAS? Willst Du mich verar.........??
    ER: Du brauchst Dich nicht aufregen, es war nur eine Frage!
    ICH: Und was zieh ich an?? Ich hab nix im Schrank.
    ER: Zieh was afrikanisches an.
    ICH: Und ich muß noch duschen, was ist mit meinen Haaren, wie seh ich überhaupt aus. Ich kann nicht weg.
    ER: Dooooooooch, Du wolltest da hin.
    ICH: Wann müssen wir los?
    ER: In einer 1/2 Stunde?!
    ICH: WAAAAS?
    ER: Wir können auch 1 Stunde später kommen, ist nicht schlimm.


    Also, ab ins Bad, duschen, Haare waschen schaff ich nicht. Lockenstab einstöpseln, nee, ich muß umziehen in die Küche, ER muß ja auch noch duschen. Das einzige Kleid, aus dem ich NICHT rausgewachsen bin, liegt zerknüddelt auf dem Boden, also bügeln.


    ICH: Schaaaahaaaaatz, kann man gewachste Stoffe bügeln???
    ER: Mach ich, warte!
    ICH: Was ziehst Du an??
    ER: Weiß nicht, guck mal!
    ICH: Willst du was helles oder dunkles??
    ER: Beides!


    ER zeigt mir, dass man gewachste Stoffe bügeln kann, Stufe 3, mit Dampf. Ich muß ihm zuschauen, damit ich es beim nächsten Mal nicht vergessen habe. Das macht er wirklich gut.................mönsch, in der Zeit hätte ich mich schon schminken können und den Nagellack ausbessern können. Kleid ist fertig, ich zieh mich an, verdammt, wo sind die Schuhe? Und warum verbindet sich meine Tagescreme mit dem Makeup nicht zu einer homogenen Schmiere, warum sehe ich aus wie ein geölter Catcher?? Wieder ins Bad, Mann rausschmeißen, Gesicht abspachteln. Also nehmen wir heute nur ein dezentes Rouge, Lippenstift und den grünen Lidschatten. Der Pinsel dafür ist auch wieder in den unendlichen Weiten des Kinderzimmers verschwunden, also mit Finger auftragen ......... und schon ist der erste Flecken auf dem Kleid.............ich hab doch gar nix angepackt mit DIESEM Finger. Ich heul gleich.....................jetzt werde ich schon wieder rausgeschmissen aus dem Bad, mein Mann muß sich ja auch noch stylen. UND WO BITTE SCHÖN SIND MEINE SCHUHE??


    Na endlich, geschafft, in nur 1 1/2 Stunden sind wir ausgehfertig. Nur noch eben entscheiden, ob wir die Kinder ins Bett prügeln oder ob wir sie dazu bringen können, freiwillig zu schlafen. Sie werden in ca. 2 Stunden freiwillig gehen, haben sie versprochen. Handy suchen, es ist natürlich nicht aufgeladen, Schlüssel suchen.


    UND WER FÄHRT??


    Ich nicht, ich kenn ja den Weg nicht, außerdem würde der frische Nagellack leiden. Und dann, endlich, nach mindestens 1/2 Stunde Fahrt sind wir fast da, höchstens noch 15 Minuten, also alles in allem brauchen wir maximal ne Stunde. Es muß jetzt schon kurz nach Mitternacht sein. Ich bin ein bisschen müde und möchte eigentlich jetzt zu Hause sein. Aber das geht ja jetzt nicht mehr.


    Und dann sind wir angekommen, gleichzeitig mit uns fahren mindestens 20 andere Fahrzeuge vor und gemeinsam mit mindestens 50 anderen Leuten aus Ghana betreten wir den Saal, wo grad mal die Musik angefangen hat zu spielen. Also sind wir PÜNKTLICH. Es gilt african time. Mein Mann begrüßt mit mir zusammen mindestens 40 Bekannte, ich konzentriere mich auf die einstudierten Sätze in TWI, das macht Eindruck und mein Mann ist dann immer sehr stolz auf mich. Es klappt ganz gut. Es klappt so lange, wie alle das antworten, was ich kenne. Auf deutsch ungefähr so:


    Guten Abend, wie geht es Ihnen/Euch?
    Danke, mir/uns geht es gut. Und Dir/Ihnen?
    Vielen Dank, mir/uns geht es auch gut.


    Es könnte auch so ablaufen:


    Guten Abend, wie geht es Ihnen/Euch?
    Danke, ganz gut, aber wir haben Nachricht bekommen, dass unsere Großmutter in Ghana verstorben ist.
    Vielen Dank, mir/uns geht es auch gut.


    Dann nimmt mein Mann mich zur Seite und möchte gerne wieder nach Hause, damit es nicht noch peinlicher wird. Aber meistens leben die Großmütter in Ghana noch und wir können endlich tanzen. Mein Mann hält ungefähr 3 Stunden am Stück aus, wir trinken literweise Mineralwasser, wir schwitzen. Wenn ich dann nach 5 Stunden Tanz meine Füße gegen neue eintauschen möchte, muß mein Mann erst mal 1 bis 3 Gläser Wein trinken. Dann weiß ich, dass ich zurück fahren muß. Macht ja auch nix, das Auto ist ja schon mal die Strecke gefahren und kennt bestimmt den Weg zurück, der Nagellack ist jetzt auch trocken, also was soll's.


    So gegen 7 oder 9 Uhr sind wir dann auch meistens zu Hause. Wir sitzen dann noch eine ganze Zeit in der Küche, frühstücken, quatschen. Mein Mann ist glücklich über diesen tollen Abend und ich bin mir wieder mal sicher, dass ich den besten Mann der Welt abbekommen habe. Waren da irgendwelche Probleme vorher?? Ich kann mich gar nicht mehr so genau erinnern. Außerdem stehen grad die Kinder auf und ich sag ihnen noch schnell, wann sie zur Kirche müssen und dass sie uns noch ein bisschen schlafen lassen sollen. Spätestens um 10 kommt der erste Anruf aus Ghana, der letzte kommt so gegen Mittag, ich sitz dann schon wieder in der Küche und versuche, mich zu orientieren. Der Kaffee wirkt nicht so richtig und wahrscheinlich bin ich morgen tot vor Erschöpfung.


    ABER ES WAR EINE TOLLE NACHT UND ICH VERSUCH ES WIEDER UND WIEDER.




    Das ist eine alte Geschichte, ziemlich authentisch ............ aber so oder so ähnlich wird sie mir leider nicht mehr passieren.


    Liebe Grüße


    Gabi

  • Gabi:


    einfach köstlich, hört sich verdammt nach einem meiner Samstagabende mit Tarzan an.....


    Leider hört sich dein letzter Satz gar nicht glücklich an..... und läßt viel Spielraum für Spekulationen... Ich hoffe euch beiden und den Kindern geht es gut????

  • .....................ja, den Kindern und mir geht es mittlerweile wieder ganz gut ........... mein Mann ist im März tödlich verunglückt und seitdem hab ich einiges in meinem Leben auf den Kopf gestellt ........... um nicht immer um einen sehr wichtigen Punkt in meinem Leben zu rotieren ......... wir sind umgezogen, haben viele Dinge neu und leben nur noch mit den Erinnerungen die wir mitgeschleppt haben und die uns wichtig sind.


    Die letzten Monate waren nicht gut aber jetzt geht es langsam langsam vorwärts ............. ich wundere mich über mich selbst. Ich hab ganz gut gelernt Trauer und Alltagsleben zu trennen, klappt nicht immer aber ich hab das ganz gut im Griff.


    Keine Sorge, wir schaffen das schon.



    Liebe Grüße


    Gabi

  • Hallo Gabi,


    deine Geschichte ist echt gut. Wenn auch der traurige Schlußsatz nicht auf einen wirklich sehr traurigen Todesfall schließen ließ.


    Ich weiß, alle sagen Kopf hoch, das Leben geht weiter. Aber man braucht doch sehr lange dafür.


    Deshalb wünsche ich Dir viel Kraft für die Zukunft.

    Gruß Koala :wave


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    :lesend Das Licht der Welt von Daniel Wolf
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  • Oh Gabi,


    das tut mir sehr leid (wie oft hast du den Satz wohl schon gehört? :-( ).


    Fühl dich einfach mal umärmelt :knuddel1


    und wenn du besser bzw. irgendwie damit klar kommst, wenn du so schöne Geschichten schreibst, wie die hier, dann bitte schreib schreib schreib schreib..... *ganz uneigennützig zu dieser "Therapieform" rät*
    Schreiben hilft dabei nicht nur an den Tod eines geliebten Menschen zu denken, sondern ruft in einem die feinen kleinen Erinnerungen wieder wach und läßt einen auch in traurigen Stunden hin und wieder lächeln.... glaub mir ich weiß wovon ich rede *zwinker*

  • Gabi, das ist eine tolle Geschichte, würde mich freuen, mehr von dir zu lesen! :-)


    Und wenn ich das fragen darf... du hast sie geschrieben, als dein Mann noch lebte, habe ich das richtig verstanden? Dass du sie uns hier reinstellen kannst, scheint mir auf jeden Fall zu zeigen, dass du BabyJanes Rat beherzigen kannst... Erinnerungen nicht verdrängen, sondern sich daran freuen lernen.

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Ja, ich habe diese Geschichte eigentlich gleich im Anschluß an DIESES beschriebene Wochenende geschrieben ................. mein Mann war immer für Überraschungen und spontane Aktionen gut. Er hat wohl immer gewußt wieviel mir an den Festen lag ............. ihm ja auch aber er hat selten Euphorie rausgelassen, er war sehr viel ruhiger als ich und hat immer lange lange nachgedacht.


    Ich habe viele Dinge im Kopf aus den letzten Jahren und alles was er jemals zu mir gesagt hat hat mir in den letzten Monaten eher geholfen als geschadet. Er hielt mich auch für sehr stark, nichts was ich nicht schaffen könnte. Das sitzt so fest, ich kann gar nicht anders als nach vorne schauen. Aber ich habe immer mehr den Eindruck, dass er gar nicht so weit weg von uns ist wie alle anderen denken. Es ist schlecht zu beschreiben und ich fange auch nicht an zu spinnen aber ich fühle mich gar nicht so allein. Bin ich ja auch nicht, ich habe unsere Freunde, seine und meine Familie .................. das tut uns allen gut, nur die ersten Wochen waren etwas ungewohnt und stressig für mich und die Kinder weil IMMER jemand bei uns war, einfach so, zum schweigen, reden oder zuhören. Witwen läßt man in Ghana nicht allein.


    Aber jetzt bin ich wieder ganz allein Herr(in) der Lage und das ist gut so.


    Herzlichen Dank für eure Anteilteilnahme, es ändert nix aber es tut mir trotzdem gut.


    Liebe Grüße


    Gabi

  • Hallo Gabi,


    auch mir hat Deine Geschichte sehr gut gefallen. Habe ich doch auch einige Verhaltensweise wiedererkannt... ähm... *räusper* Kann genauso schön beleidigt reagieren, wenn ich mal nicht meinen Willen bekomme... :grin


    Das mit Deinem Mann tut mir wirklich sehr, sehr leid. Mir fehlen bei so etwas immer ein wenig die Worte... Fühl Dich auch von mir geknuddelt... :knuddel1


    Ich hoffe ja sehr, dass wir von Dir noch ein paar mehr Geschichten werden lesen können... :-)

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Gabi,


    jetzt kann ich mich wieder an diese traurige Geschichte erinnern. Schön zu hören, daß es Stückchen für Stückchen wieder vor- und aufwärts geht. Und Danke, daß Du uns diese Geschichte nicht vorenthalten hast - das war sicher nicht einfach für Dich. :knuddel1

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ihr 2 wart wirklich ein "Herz und eine Seele" - wie ich feststellen kann, läuft das bei uns genauso ab! Die Gewichte an den Mundwinkeln, das lautstarke Aufräumen - alles kommt mir ungeheuer bekannt vor. :grin


    Und ich weiss gewiß, dass dein Mann auch in Zukunft immer weiter bei dir sein wird! Jedenfalls solange du es möchtest. Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und viel Energie, dein neues Leben zu meistern! :knuddel1

  • Zitat

    Original von Wolke
    Liebe Gabi,
    ich freue mich immer noch sehr, wenn ich dich hier bei uns sehe. Schade, dass unsere e-mails solange gebraucht hatten, bis wir wieder zu einander gefunden haben. :knuddel


    Na, jetzt bin ich ja hier .................. ist wahrscheinlich auch besser als im FF ......... zuviel anonymes und Faker .......... da wird man sich persönliche Dinge eher verkneifen.


    Liebe Grüße :knuddel1


    Gabi

  • Zitat

    Original von Sisi
    Ihr 2 wart wirklich ein "Herz und eine Seele" - wie ich feststellen kann, läuft das bei uns genauso ab! Die Gewichte an den Mundwinkeln, das lautstarke Aufräumen - alles kommt mir ungeheuer bekannt vor. :grin


    Und ich weiss gewiß, dass dein Mann auch in Zukunft immer weiter bei dir sein wird! Jedenfalls solange du es möchtest. Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und viel Energie, dein neues Leben zu meistern! :knuddel1


    Danke Sisi, ich schaff das schon ........... er hätte auch nix anderes von mir erwartet.


    Und zu meiner Geschichte: ich hab es etwas drastischer dargestellt als es war ............... mit öffentlich zur Schau getragener schlechter Laune hätte ich nicht wirklich etwas erreicht und auch nicht mit 'nerven' und quengeln ........... ich hab diesen Kampf immer mit mir selbst ausgefochten und bei ihm auf das 'ersehnte' Ergebnis gewartet. Hat fast immer funktioniert und er konnte immer das Gefühl haben, dass es SEINE Entscheidung war.


    Liebe Grüße


    Gabi :wave

  • Hallo Batcat,


    die Geschichte habe ich vor langer Zeit geschrieben und hatte sie immer noch in meinen Dateien ....................


    Es ist mir gar nicht so schwer gefallen sie zu lesen, ist ja auch eine meiner Erinnerungen und davon habe ich viele, Gott sei Dank. Ich hab auch nix böses im Kopf, bis zum Ende waren wir glücklich und zufrieden .......... und hatten uns arrangiert mit unseren Macken und Besonderheiten.


    Anfangs habe ich zwanghaft versucht an etwas böses zu denken, etwas wirklich schlechtes aus unserer Ehe. Da war aber nichts ........... schon gar nichts was mich hätte gleichgültig werden lassen.


    Heute bin ich dankbar für die gute Zeit die wir miteinander hatten.


    Liebe Grüße


    Gabi

  • Hallo Morgana,


    hab ja schon geschrieben, dass es eine etwas ältere Geschichte ist, die ich hier noch gespeichert hatte.


    Entweder ich schreib solche Sachen sofort und aus dem Bauch heraus oder es wird nix. Ich glaube, geplant kann ich so etwas überhaupt nicht aber wir werden sehen.


    Liebe Grüße :knuddel1


    Gabi

  • Hallo Gabi,


    danke für diese wunderbare Geschichte, hat mich sehr nachdenklich gemacht und doch zum Schmuzeln gebracht :-) !
    Ich denke dein Mann konnte auch sehr froh sein, dich zu haben - du hörst dich nach einer sehr mutigen und taffen Frau an *bewunder*


    Da beginnt man, die eigene Beziehung mal neu zu überdenken und sie mit anderen Augen zu sehen : Sollte man nicht lieber jeden Tag geniesen, wer weiß, wie schnell es vorbei sein kann ... :-(


    Liebe Grüße :wave


    Hannah

  • Zitat

    Original von Hannah
    Da beginnt man, die eigene Beziehung mal neu zu überdenken und sie mit anderen Augen zu sehen : Sollte man nicht lieber jeden Tag geniesen, wer weiß, wie schnell es vorbei sein kann ... :-(


    Liebe Grüße :wave


    Hannah


    Hallo Hannah,


    das ist eigentlich meine Botschaft an alle, die sich über Kleinigkeiten und Nachlässigkeiten in ihren Beziehungen ärgern ............... und durch alle Foren nach Hilfen suchen.


    Man kann nicht jahrelang nur himmelhoch jauchzend in einer Ehe/Beziehung sein, dafür müsste man ziemlich schlicht gestrickt sein.


    Aber arbeiten kann man daran. Wir haben keine Nachlässigkeiten zugelassen, wir haben nicht eine Minute lang den Respekt voreinander verloren und selbst Streitigkeiten wurden niemals wirklich böse und verletzend, es hätte zu viel zerstört. Dazu gehören aber auch immer ZWEI Menschen, die sich lieben und gegenseitig respektieren. Wenn nur einer sich daran hält zieht der leicht den kürzeren.


    Mag sein, dass es auch anstrengend ist eine Beziehung auf hohem Niveau zu halten aber es lohnt sich ............. immer.


    Liebe Grüße :wave


    Gabi

  • Du warst es und du bist es
    *
    Du warst der, der mich glücklich gemacht hat.
    Doch nun bist du der, der mich in tiefe Trauer fallen lassen hat.
    Du warst der, der mir Lebenskraft gegeben hat.
    Doch nun bist du der, der mir die Lust am Leben genommen hat.
    Du warst der, den ich nie verlieren wollte.
    Doch nun bist du der, der mich so schnell verlassen hat.
    Du warst der, der mein Herz vor der klirrenden Kälte gerettet hat.
    Doch nun bist du der, der mein Herz erfrieren ließ.
    Du warst der, den ich geliebt habe.
    Doch nun bist du der, den ich nie geliebt haben möchte, um deinen Tod zu verkraften.



    Das war ein Gedicht, was einige Zeit genau meine Gefühle beschrieben hat. Heute denke ich anders. Ich bin glücklich, dass wir unsere Zeit hatten.


    Gabi

  • Hallo Gabi, ein sehr, sehr schönes Gedicht, was wirklich sehr viel aussagt... Kompliment...


    Schön, dass Du jetzt so denkst und die schönen Erinnerungen wieder hervorholst...

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat