Philippe Djian - 100 zu 1. Frühe Stories

  • Titel: 100 zu 1. Frühe Stories
    Originaltitel: 50 contre 1
    Autor: Philippe Djian
    Übersetzt von: Michael Mosblech
    Verlag: Diogenes
    Erschienen: März 2008
    Seitenzahl: 225
    ISBN-10: 3257236565
    ISBN-13: 978-3257236569
    Preis: 8.90 EUR


    Diese Stories hat Philipe Djian im Alter von 22 Jahren geschrieben. Und zwar an einer Autobahnmautstelle. Manche bezeichnen diese Stories sogar als „Kult“ – aber vielleicht wird diese Bezeichnung auch oftmals inflationär angewendet.


    Mit diesen Stories ist Djian auf der Literaturszene aufgetaucht und hat sich seitdem dort etabliert. Wer allerdings annehmen würde, Djian hätte sich weiterentwickelt, der ist einem Irrglauben aufgesessen. Nach „Betty Blue“ hast sich Philipe Djian kontinuierlich zum Schlechteren hin entwickelt und seine letzten „Werke“ sind hart gesprochen ein Fall für die literarische Mülltonne.


    Diese 12 Stories aber sind großartig. Ohne Wenn und Aber. Bestechend ist Djians teilweise „surrealer Realismus“, seine kalter Realismus, der gerade das Skurrile und Surreale als realistisch erscheinen lässt. Ein echter Ritt auf der Rasierklinge – bestechend gemeistert. Djian schreibt zudem mit einer teilweise gnadenlosen Härte, seinen Protagonisten setzt er hart zu. Schonung gewährt er ihnen nicht. Es ist dieser kompromisslose Schreibstil die das Lesen dieser Stories zu einem wirklich interessanten Leseerlebnis machen.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Danke für Deine Rezension, ich habe von Djian Schwarze Tage, weiße Nächte gelesen und war ehrlich gesagt nicht sonderlich begeistert.
    Ich hatte permanent, dass der Autor einfach mehr kann, als er in dieser hirnlosen Story unterzubringen vermag... :gruebel


    Mir wurde von einem Fan dann gesagt, dass die "früheren" Sachen besser sein sollen..


    Ich habe mir jetzt Doggy Bag geholt, was wirklich witzig sein soll, ich mag den Autor irgendwie nicht als verloren aufgeben..



    kämpferische Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Elbereth ()

  • Elbereth
    Meiner Meinung kann man die neueren Sachen von Djian vergessen. Da lebt einer offensichtlich von seinem einstmals guten Namen. :-(

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Ich habe mir jetzt Doggy Bag geholt, was wirklich witzig sein soll, ich mag den Autor irgendwie nicht als verloren aufgeben..


    Da bist du mit "Doggy Bag" schlecht beraten. Ich habe alles von Djian gelesen, bei Doggy Bag habe ich nach Band #1 aufgehört. Djian hat, nach eigenen Angaben, hier versucht, ein Fernsehpublikum, das auf Daily Soaps steht, zu Büchern zu bringen. Doggy Bag ist aber tatsächlich nicht mehr als eine Daily Soap in Buchform, viel zu viele Figuren, viel zu unglaubwürdige Handlungen. Schade, um den sonst so ehrgeizigen und prinzipientreuen Autor (er soll z.B. bei seinen frühere Büchern immer nur eine Seite pro Tag geschrieben und diese dann gegen alle Widerstände auch so belassen haben, es gab angeblich keine Korrekturen seiner Werke seitens eines Verlags).


    Ich würde dir eher "Matador", "Betty Blue" oder "Blau wie die Hölle" empfehlen. Auch "Pas des deux" ist sehr gut sowie das etwas spätere "Die Frühreifen" hervorragend.