Liebe und Vorurteil
Smilla fährt für ein Jahr zu Bekannten in die USA um dort zur Schule zu gehen und viele Erfahrungen zu sammeln. Gerade erst angekommen, ist sie ganz begeistert darüber, dass sie mit zu einem Surftrip mit ihren Gastgeschwistern Alec und Janice sowie deren Freunden nach La Push fahren darf. In La Push gestaltet sich die Situation jedoch schwieriger als erhofft. Smilla fühlt sich meist als fünftes Rad am Wagen und zudem gibt es Probleme mit den einheimischen Jugendlichen. Einer von ihnen ist Conrad und er hasst die Surferclique förmlich. Bereits im Jahr zuvor war sie dort gewesen und irgendetwas ist geschehen, das eine große beiderseitige Feindschaft verursacht hat. Für Smilla ist das alles vollkommen unverständlich und schließlich verliebt sie sich sogar in Conrad. Damit fangen die Probleme erst richtig an.
"Indigosommer" ist ein äußerst konfliktgeladenes Buch, das deutlich aufzeigt was Vorurteile und Intoleranz bewirken können. Es führt dem Leser vor Augen, dass man immer selbst für seine Taten verantwortlich ist und die Schuld nicht einfach auf andere schieben kann. Doch die Geschichte zeigt ebenso, dass selbst lang gehegte Vorurteile überwunden werden können und es wirklich wichtig ist, seinen Mitmenschen offen entgegenzutreten und andere Meinungen zu akzeptieren.
Kombiniert wird dieser spannende und zum Nachdenken anregende Plot mit wunderbaren Beschreibungen von Landschaft und Leuten. Das Leben der Einheimischen von La Push, den Quileute, wird nachfühlbar beschrieben. Schnell erkennt der Leser den Mentalitätenkontrast zwischen der Surferclique und den Quileute. Neben diesen recht ernsthaften Aspekten der Geschichte fehlen auch ausgelassene Momente nicht. Besonders Smilla begeistert den Leser mit ihrer Offenheit und ihrem Glauben an die Menschen. Antje Babendererde hat speziell in ihren Charakter sehr viel Herzblut gesteckt. Geradezu zärtlich beschreibt die Autorin die Figuren und legt viel Wert auf Details. Genau da lässt "Indigosommer" so glaubhaft und echt wirken.
Wie das gesamte Buch, ist auch die Liebesgeschichte zwischen Smilla und Conrad etwas Einzigartiges. Beides ist von Vorsicht aber auch Neugier und viel Gefühl bestimmt. Antje Babendererde zeigt mit diesem Buch, dass Jugendliteratur spannend, gefühlvoll und lehrreich zugleich sein kann.
Kurzbeschreibung
"Die Gischt in der Brandung schimmerte nicht weiß, sondern blau. Es war ein indigoblaues Leuchten und Flimmern entlang der gesamten Brandungslinie. Das Meer sprühte Funken. Fasziniert starrte ich auf das Schauspiel. Und dann sah ich ihn. Den einsamen Wellenreiter in der Nacht. Seine schwarze Gestalt im Licht des vollen Mondes hatte etwas Gespenstisches, so, als wäre er nicht von dieser Welt." Ein bewegender Liebesroman vor grandioser Kulisse: Ein einsamer Strand, ein langer Sommer und eine Liebe, die nicht sein darf. Bestsellerautorin Antje Babendererde schafft es wie keine zweite, die Gefühle ihrer Charaktere lebendig werden zu lassen und hat sich damit eine riesige Fangemeinde erobert. Für alle Leser des Bestsellers "Libellensommer".
Über den Autor
Antje Babendererde, geboren 1963 in Jena, ist freie Autorin. Nach einer Töpferlehre war sie zunächst als Arbeitstherapeutin in einem Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Neurologie tätig. Die Autorin hat ein spezielles Interesse an der Kultur der Indianer. In ihren Romanen verarbeitet sie Eindrücke und Erlebnisse, die sie während ihrer USA-Reisen in verschiedenen Reservaten gesammelt hat. Antje Babendererde wurde für ihren Jugendroman "Libellensommer" mit dem Erwin-Strittmatter-Sonderpreis und dem DeLiA für den besten deutschsprachiger Liebesroman ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Liebengrün in Thüringen