Die Sünden der Suffragetten von Allan Levine

  • Kurzbeschreibung
    Winnipeg, Kanada, Anfang des 20. Jahrhunderts. Die schöne Emily und ihr heimlicher Liebhaber Antonio werden tot aufgefunden. Der Verdacht fällt sofort auf Emilys Ehemann Graham Powers, der allerdings beteuert, unschuldig zu sein. Detektiv Sam Klein ermittelt in einem Sumpf aus Korruption, Bestechung und sexuellen Extravaganzen.


    Der 2. Band mit dem Detektiv Sam Klein. Das erst Buch habe ich letztes Wochenende gelesen und war so angenehm überrascht, dass ich das zweite gleich hinterherlese. Ich habe gerade die ersten 100 Seiten geschafft, kann aber jetzt schon sagen, dass es dem ersten an Spannung in nichts nachsteht. Was mir auch sehr gut gefällt, dass der Autor außerdem wirklich viele geschichtliche Informationen in seine Krimis mit einfließen läßt. War es in "Mit falscher Zunge" hauptsächlich die Einwanderproblematik, so ist es jetzt die Frauenbewegung.
    Alles in Allem: Sehr spannend - sehr interessant- kann ich nur empfehlen.

  • Ich habe das Buch etliche Monate im SUB liegen gehabt und jetzt an einem Wochenende durchgelesen. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und dem Autor gelingt es auch, Spannung aufzubauen. Falsche Fährten werden gelegt und man erfährt etwas über die Suffragettenbewegung. Allerdings darf man in dieser Richtung nicht zu hohe Ansprüche haben, die Bewegung und ihre Geschichte stehen hier nicht im Vordergrund, sondern dienen als Kulisse für den beschriebenen Mordfall. Viel deutlicher wird der Autor dann bei einem anderen Thema: der Entwicklung der moralischen Einstellung zur Sexualität, die auch weit mehr Raum einnimmt und für die Lösung des Falles von entscheidender Bedeutung ist.


    Der Autor baut in seine fiktive Geschichte einige historische Persönlichkeiten ein, wohl um dem Roman mehr Authentizität zu verleihen. Leider bleiben die Charaktere zu farblos und wenig greifbar, um diesem Anspruch gerecht werden zu können.


    Mein Fazit: Ein durchaus spannender Krimi - gut geeignet für einen entspannten Lesenachmittag auf der Gartenliege. Für ein Wühltischschnäppchen nicht schlecht.

  • Den Band habe ich jetzt auch gelesen.


    Urteil: Annehmbar, aber nicht so gut wie "Mit falscher Zunge".


    Das Leben in der Stadt Winnipeg des Jahres 1914 kommt wieder recht realistisch rüber. Besonders die Bigotterie und Scheinheiligkeit springt einem auf fast jeder Seite an.
    Insgesamt legt der Autor aber zu viel Wert auf die weiblichen Emanzipationsbestrebungen und weibliche sexuelle Moral. Das Thema ist zwar recht interessant und glaubwürdig dargestellt (im Anhang gibt der Autor auch Literaturhinweise), aber der Kriminalfall gerät dabei für mich leider etwas in den Hintergrund.


    Insgesamt aber doch ein interessantes Buch. Leider ist der 3. Band der Reihe um den jüdischen Privatdetektiv Sam Klein "The Bolshevik's Revenge: A Sam Klein Mystery" nicht ins Deutsche übersetzt und wird wohl auch nicht mehr. Eigentlich schade


    findet Dyke

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson