Kurzbeschreibung:
"Angélique und die Verschwörung" (Originaltitel: "Angélique et le complot des Ombres", 1976)erschien als neunter Band der Reihe und setzte die erfolgreiche Geschichte um die sagenhaft schöne französische Aristokration mit den grünen Augen fort.
Angélique und ihr Gatte Joffrey, der Graf de Peyrac, haben ein weiteres Abenteuer wohlbehalten überstanden und neuerliche Zweifel an ihrer Liebe und Treue erfolgreich überwunden.
Nun befinden sie sich auf der Goldsboro, dem Schiff des Grafen, unterwegs auf dem St.-Lorenz-Strom mit Kurs auf Quebéc, der Hauptstadt der Kolonie Neufrankreich. Auf diese Weise betreten Angélique und Joffrey erstmals wieder französischen Boden, allerdings mit gemischten Gefühlen, denn der Graf ist in Frankreich noch immer ein verurteilter Hexenmeister und Angélique eine gesuchte Rebellin. Als ob die Vergangenheit und die alte Welt ihre Hände nach ihnen ausstreckt, taucht denn auch mit dem französischen Gesandten des Königs eine Gestalt aus alten Zeiten auf und zwingt Angélique, sich mit manch Vergessenem auseinander zu setzen. In der Siedlung Tadoussac, wo Angélique und Joffrey einen ersten Zwischenhalt einlegen, finden sich neue Freude und ein Vorgeschmack auf Quebéc, aber ihre Feinde ruhen nicht...
Die Autorin:
Anne Golon (geboren 1921 als Anne Changeux) entdeckte schon früh ihre Leidenschaft für Schriftstellerei und Malerei. Sie arbeitete nach dem Zweiten Weltkrieg als Journalistin und erhielt einen Literaturpreis für eine ihrer Veröffentlichungen. Um Stoff für einen Roman zu sammeln, reiste sie in den Kongo, wo sie ihren späteren Ehemann Serge Golobinow kennen lernte. Gemeinsam verfassten sie mehrer Romane, denen jedoch kein Erfolg beschieden war. Ein Verleger empfahl ihnen, historische Frauenromane zu schreiben. Unter tatkräftiger Unterstützung ihres Mannes begann Anne Golon mit dem ersten Buch der Angélique-Reihe. Dem Buch gingen aufwendige Recherchen und umfangreiche Milieustudien voraus, die sich aber in jeder Hinsicht auszahlten. 1957 erschien "Angélique - Band 1" - zunächst in der deutschen Übersetzung - um bald seinen Siegeszug um die ganze Welt anzutreten. Es folgten elf weitere Romane. Anne Golon hat auch nach dem Tod von Serge Golon im Jahr 1972 die Arbeit an ihrem Lebenswerk "Angélique" fortgesetzt. Der letzte Band erschien 1985. In der Folge war die Autorin in jahrelange Prozesse um die Urheber- und Nutzungsrechte an ihren Romanen verstrickt, die jedoch zu ihren Gunsten entschieden wurden.
Nach eigener Aussage schreibt Anne Golon an dem allerletzten Band ihrer Romanreihe, wann und ob dieses Buch jedoch seinen Weg an die Öffentlichkeit findet, steht jedoch bis dato in den Sternen.
Amazon Rezension:
"Nach der überstandene Krise um Ambroisine, die bösartige Schwester Pater D'Orgevals, segeln Angelique und Joffrey mit Ihrem Schiff nach Quebéc. Zurück in das Herschaftsgebiet des König, der sie beide noch immer jagt. Aber noch sind sie nicht in Quebec angekommen. Auf der Fahrt schwelgen sie in alten Erinerungen und geniessen Ihre wiedergefundene Liebe.
Mal wieder ein klasse Roman der Reihe. Liest sich in einem Rutsch durch.
Eigene Meinung:
Zum ersten Mal war ich von einem Buch der Reihe richtiggehend enttäuscht. Es kam mir sogar vor, als hielte ich ein Buch von einem völlig anderen Autor in der Hand, der lediglich die gleichen Figuren verwendet. Der Stil entbehrt vollständig der üblichen Detailverliebtheit Anne Golons, Dialoge sind eintönig und teilweise sogar unerträglich schwülstig. Mag sein, dass dies auch an der merklich "schlampigen" Übersetzung liegt.
Die Handlung selbst plätschert beinahe ereignislos dahin, ist stärker mit "Liebesszenen" zwischen Angélique und Joffrey angereichert als die Vorgängerbände, ohne dass dies das Buch rettet. Zu allem Überfluss wird eine Nebenfiguren wie der Marquis de Ville d'Avray, Gouverneur von Arkadien, in den Vordergrund gerückt, der vermutlich originell sein soll, mit seiner überschwenglich-tütteligen Art aber in erster Linie nervt. Auch das Wiedersehen mit Nicolas de Bardagne, einem Verehrer Angéliques aus La Rochelle fällt eher lau aus und verschenkt die Möglichkeiten, die sich damit geboten hätten.
Ich hatte schon den Verdacht, dass ich möglicherweise eine gekürzte Ausgabe des Buches vorliegen habe, aber die Seitenzahl ist identisch mit der Originalausgabe. Bis jetzt ist es mir ein Rätsel, was sich die Autorin bei diesem Buch gedacht hat, das die Handlung kaum weiterbringt und streckenweise mehr als langweilt. War es nur eine schnell abzuliefernde Auftragsarbeit?
In jedem Fall muss ich "Die Verschwörung", von der leider auch wenig im Buch zu merken ist, leider als bisher schlechtesten Band der Reihe verbuchen.
Einziger Trost: Der Nachfolgeband ist zum Glück wieder ganz im altvertrauten Stil, akribisch recherchiert und wunderbar unterhaltsam - doch dazu mehr in der dazugehörigen Rezension.
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