zum Buch
Eine Frau zieht ans Ende der Welt
Judith O'Reilly liebt ihr Leben in London über alles. Nur eines liegt ihr noch mehr am Herzen: das Glück ihrer Familie. Deshalb folgt sie dem Traum ihres Mannes und zieht, hochschwanger mit dem dritten Kind, in ein Cottage in Northumberland - und lernt High Heels und Karriere durch Schafescheren und Gummistiefel zu ersetzen.
»Mein Mann war derjenige, der unbedingt auf dem Land leben wollte. Als ich meinen jüngsten Sohn fragte, was er davon hält, sagte er mit großen ängstlichen Augen: Ein Bär könnte mich fressen! Da gibt es keine Bären , beruhigte ich ihn, schaute aus dem Fenster in die Dunkelheit und hörte das Brummen «
Zu Autorin
Judith O’Reilly arbeitete als Journalistin für die Sunday Times, ITN und die BBC. Heute lebt sie als freie Autorin in Northumberland. Sie ist verheiratet und hat drei Kinder.
B]Meine Meinung: [/B]
Judith zieht aufs Land. Nicht, weil es ihr da so gut gefällt, sondern weil es der Traum ihres Mannes ist. Und zu allem Überfluss ist sie auch noch hochschwanger und ihr Mann ist immerzu in London um dort zu arbeiten. Also in der Stadt, in der sie viel lieber leben würde.
Kein guter Start ins Landleben würde ich sagen und daher ist es gut verständlich, dass Judith ihrem Mann alles Mögliche an den Hals wünscht.
Aber sie tut ihr bestes um mit dem Chaos, das der Umzug und danach der Umbau des Hauses, sowie ihre dann bald drei Kinder und ihre kranke Mutter in ihrem Leben verursachen, klar zu kommen.
Sie fängt an zu bloggen und dieser Blog liegt uns nun als Buch vor. In ihrem Blog schreibt sie auch über das Mobbing unter der ihr Sohn an seiner Schule zu leiden hat und erfährt dann relativ schnell, dass ihr Blog auch gelesen wird. Sie wird plötzlich gemieden und das bisschen Zugehörigkeit, das sie sich erarbeitet hat, steht wieder auf der Kippe.
Aber das ist nur ein Teil ihres Lebens und mit der Zeit lebt sie sich doch wenigstens halbwegs in Northumberland ein. Zumindest soweit um ach zweieinhalb Jahren an dem gesetzten Stichtag eine Entscheidung treffen zu können.
Das Buch lies sich recht flüssig lesen und ich konnte gut mit Judith mitfühlen. Ich denke, ich an ihrer Stelle hätte in diversen Momenten ähnlich reagiert.
Die Geschichte war an sich nicht spannend, dennoch wollte man dann doch wissen, wie es im Leben der Familie weitergeht.
Auffällig war, dass es keine Namen in diesem Buch gab, die Kinder wurden nach ihrem Alter bezeichnet, der Mann als eben der Mann und Freunde, Nachbarn und Bekannte nach ihren hervorstechensten Eigenschaften. Am Anfang hat mich das irritiert, als allerdings der Blog in Spiel kommt wird schnell klar, warum die Autorin das tut.
Zur Ausstattung des Buches muss ich auch etwas sagen. Der Einband ist an sich recht schön, allerdings fand ich ihn ein wenig zu dünn. Und leider ist der Buchrücken, beim ersten Aufklappen bereits gebrochen und war am Ende trotz vorsichtigen Lesens rund gelesen.
Alles in allem ein schönes Buch für zwischendurch, das mir viel Vergnügen bereitet hat.
8 von 10 Punkte