Stadt, Land – Schluss von Judith O’Reilly

  • zum Buch
    Eine Frau zieht ans Ende der Welt
    Judith O'Reilly liebt ihr Leben in London über alles. Nur eines liegt ihr noch mehr am Herzen: das Glück ihrer Familie. Deshalb folgt sie dem Traum ihres Mannes und zieht, hochschwanger mit dem dritten Kind, in ein Cottage in Northumberland - und lernt High Heels und Karriere durch Schafescheren und Gummistiefel zu ersetzen.
    »Mein Mann war derjenige, der unbedingt auf dem Land leben wollte. Als ich meinen jüngsten Sohn fragte, was er davon hält, sagte er mit großen ängstlichen Augen: Ein Bär könnte mich fressen! Da gibt es keine Bären , beruhigte ich ihn, schaute aus dem Fenster in die Dunkelheit und hörte das Brummen «


    Zu Autorin
    Judith O’Reilly arbeitete als Journalistin für die Sunday Times, ITN und die BBC. Heute lebt sie als freie Autorin in Northumberland. Sie ist verheiratet und hat drei Kinder.


    B]Meine Meinung: [/B]
    Judith zieht aufs Land. Nicht, weil es ihr da so gut gefällt, sondern weil es der Traum ihres Mannes ist. Und zu allem Überfluss ist sie auch noch hochschwanger und ihr Mann ist immerzu in London um dort zu arbeiten. Also in der Stadt, in der sie viel lieber leben würde.


    Kein guter Start ins Landleben würde ich sagen und daher ist es gut verständlich, dass Judith ihrem Mann alles Mögliche an den Hals wünscht.
    Aber sie tut ihr bestes um mit dem Chaos, das der Umzug und danach der Umbau des Hauses, sowie ihre dann bald drei Kinder und ihre kranke Mutter in ihrem Leben verursachen, klar zu kommen.


    Sie fängt an zu bloggen und dieser Blog liegt uns nun als Buch vor. In ihrem Blog schreibt sie auch über das Mobbing unter der ihr Sohn an seiner Schule zu leiden hat und erfährt dann relativ schnell, dass ihr Blog auch gelesen wird. Sie wird plötzlich gemieden und das bisschen Zugehörigkeit, das sie sich erarbeitet hat, steht wieder auf der Kippe.


    Aber das ist nur ein Teil ihres Lebens und mit der Zeit lebt sie sich doch wenigstens halbwegs in Northumberland ein. Zumindest soweit um ach zweieinhalb Jahren an dem gesetzten Stichtag eine Entscheidung treffen zu können.


    Das Buch lies sich recht flüssig lesen und ich konnte gut mit Judith mitfühlen. Ich denke, ich an ihrer Stelle hätte in diversen Momenten ähnlich reagiert.
    Die Geschichte war an sich nicht spannend, dennoch wollte man dann doch wissen, wie es im Leben der Familie weitergeht.
    Auffällig war, dass es keine Namen in diesem Buch gab, die Kinder wurden nach ihrem Alter bezeichnet, der Mann als eben der Mann und Freunde, Nachbarn und Bekannte nach ihren hervorstechensten Eigenschaften. Am Anfang hat mich das irritiert, als allerdings der Blog in Spiel kommt wird schnell klar, warum die Autorin das tut.


    Zur Ausstattung des Buches muss ich auch etwas sagen. Der Einband ist an sich recht schön, allerdings fand ich ihn ein wenig zu dünn. Und leider ist der Buchrücken, beim ersten Aufklappen bereits gebrochen und war am Ende trotz vorsichtigen Lesens rund gelesen.


    Alles in allem ein schönes Buch für zwischendurch, das mir viel Vergnügen bereitet hat.


    8 von 10 Punkte

  • Das Buch an sich klingt wirklich toll, habe auch schon die Leseprobe bei vorablesen gelesen und fand sie recht witzig.
    Was du beschreibst mit den Namen stell ich mir störend vor... könntest du vllt mal ein, zwei Beispiele für solche "Eigenschaftennamen" hier posten? Wäre voll lieb =)

  • na mal sehen, da bigt es den Milchfarmer, den Austernfarmer, Islington-Beauty, London-Diva, die geduldige Mutter und noch ein paar mehr, die ich jetzt beim Blättern so schnell nicht finde.
    Man gewöhnt sich mit der Zeit dran, die Namen bleiben ja die gleichen, mich hat es nicht wirklich gestört, es ist mir nur aufgefallen weil es eher ungewöhnlich ist.

  • Also, ich muß sagen, ich hätte ´drauf verzichten können.
    Anfangs fand ich es noch sehr originell vom Stil her, aber mit der Zeit konnte ich es dann gar nicht mehr ertragen. Es passiert einfach nichts. Sie bleibt gefühlte 50 Mal mit dem Auto liegen, weil sie kein Benzin mehr hat, kriegt ihr drittes Kind und hasst das Landleben. Bloß auf der letzten Seite auf einmal nicht mehr, aber warum, ist irgendwie an mir vorbei gegangen.
    :gruebel
    Auch aus den Nebenhandlungen,

    hätte man mehr machen können. Meiner Meinung nach.

  • Die Leseprobe fand ich eigentlich ganz lustig, wobei ich mir diese Art Buch nie kaufen würde.
    Die Autorin sollte natürlich in der Lage sein, den Stil durchzuhalten und es nicht nur plätschern zu lassen.

  • Ich bin jetzt etwa mittig und finde es recht witzig und amüsant.... doch gefällt mir...
    ausführliche Rezi, später


    EDIT:


    Ein Frauenbuch, autobiographisch mit einem Blog als Hintergrund, dann auch noch von einer Mutter auf dem Lande geschrieben, eigentlich ein Thema das mir mal sowas von ab geht, daß ich solch ein Buch niemals lesen würde.
    Aus bestimmten Gründen habe ich es dann doch getan.
    Viel zu sagen bleibt da nicht, außer gute nette und unterhaltsame Sprache, netter Stil, intelligenter Humor und eine hier und da richtig gemeine Bissigkeit.
    Doch das fand ich gut, leicht lesbar, lockere Lektüre, für den Strand oder den Lesesessel zu Hause.
    Schön war auch, daß sie selbst sich nicht so schrecklich perfekt darstellt und die kleinen Horrorszenarien ihres Mutterseins und Ehelebens auf die Schippe nimmt.
    Das gefiel.
    Was weniger gefiel, war das Genöhle, Gejammere und die ewig gleichen dämlichen Fehler.
    Ständig bleibt sie mit dem Auto liegen, ist nicht in der Lage den Reifen zu wechseln, ihre Schlüssel zu finden oder gar das Handy zu bedienen.
    NERVIG, das hätte man ruhig auf ein oder zwei und nicht 20 solcher Episoden kürzen können, daß sie schusselig und überfordert ist, bekommt man auch so mit.
    Trotzdem empfehlenswert, weil erfrischend und witzig, keine Neuerfindung des Frauenromans, aber lesenswert, doch durchaus.


    Der Einband meines Buches war leider sehr sehr dünn, sehr empfindlich, wenn auch hübsch anzusehen, war er nach 3 Tagen lesen nicht mehr wirklich in Form.
    Ich schiebe das auf das Leseexemplar und hoffe, daß die Verkaufsexemplare anders gebunden sind.

  • In diesem Buch hat die Autorin ihren Blog veröffentlicht, indem sie regelmäßig in Tagebuchform ihre Erlebnisse und Gedanken seit ihrem Umzug, weg von London, schildert.
    Diese beschreibt sie in einem sehr lockeren, witzigen, ja teilweise sogar schwarzhumorigen Ton. Doch auch die leisen Töne beherrscht sie, wenn sie schon fast poetisch die Landschaft Northumberlands schildert. Manche Erlebnisse und Gefühle hat sie so eindringlich beschrieben, dass ich regelrecht ergriffen war. An vielen Stellen kann man die Herzenswärme spüren, die sie für ihre Familie, für die sie alles tun würde, empfindet.
    Leider ist das Buch aber auch durchdrungen von ihrem ständigen Gejammer nach London. Sie fühlt sich in ihrer neuen Heimat nicht wohl und ist durch die häufige Abwesenheit ihres Mannes oft alleine wodurch sie stellenweise regelrecht depressiv wird. Ich habe mir beim Lesen häufig gedacht : Mein Gott warum gehst du denn nicht zurück nach London, wenn du so unglücklich bist.
    Etwas merkwürdig ist auch, dass keine Person in dem Buch mit ihrem Namen angesprochen oder genannt wird. Wahrscheinlich sollte die Anonymität gewahrt werden. Dafür gibt es Ersatzbezeichnungen wie „der Austernfarmer“, „die Yorkshire-Mutter“, „meine Reitkameradin“ usw. Mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt und es hat mich nicht weiter gestört.
    Durch die Schilderung ihres Alltages, der nicht immer spektakulär und witzig ist, zieht sich die Handlung streckenweise ganz schön in die Länge. Man muss schon Lust darauf haben, über die alltäglichen Erlebnisse einer 40jährigen Mutter und Jounalistin zu lesen, ansonsten wird man nicht viel Freude an dem Buch haben. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die tägliche Lektüre des Blogs wesentlich unterhaltsamer ist, als die Beiträge von über zwei Jahren an einem Stück zu lesen.
    Gut gefallen haben mir das doch sehr passende Cover und die vielen kleinen Bildchen, die immer wieder neben dem Text auftauchen.
    Alles in allem ist das Buch stellenweise bewegend, unterhaltsam, sehr offen, witzig und leider oft auch nervig durch das Gejammer.

  • Hab's nun auch durch...und es zog sich durch dieses Endlosgejammer der mir ziemlich unsympathischen Protagonistin echt wie Kaugummi.
    Mal sehen...wenn ich Zeit hab, verbreche ich heute vielleicht noch dazu die Rezi.

  • OT: Wife in the North


    Meine Rezension
    Judith O’Reillys Mann hat einen Traum. Er will auf dem Land leben – aber nicht irgendwo, sondern in Northumberland. Judith ist ein Stadtkind und London ihre Heimat. Doch sie willigt versuchsweise ein, dort auf dem Lande mit ihm in ein Cottage zu ziehen.


    In ihrem Tagebuch beschreibt sie nun das Leben auf dem Land: die Kinder sind ebenso wie sie zuerst nicht vom Umzug begeistert. Bedeutet dies doch auch für sie einen neuen Anfang, neue Kindergärten und neue Freunde.


    Auch Judith selbst, die gerade hochschwanger mit dem 3. Kind ist, hat zu kämpfen. Warum sie allerdings nicht in der Lage ist, selbst für einen vollen Tank in ihrem Auto zu sorgen, ist mir ein Rätsel (sie beklagt sich nämlich mindestens 5x darüber, dass sie schon wieder mit leerem Tank stehen blieb…. Selbst ist die Frau!!!!) und ich muß gestehen, diese extreme Tumbheit hat wiederum mich genervt.


    Man liest nur über ihr kleines Universum. Alle Freunde leben im Zentrum der Welt, sie am Arsch derselben. Und dauernd ist ihr Mann weg, der doch dorthin ziehen wollte. Man erfährt eigentlich nicht wirklich was über ihr Leben, ihren Alltag. Ihre Ehe.


    Etliche Male hatte ich hierbei das Gefühl: Judith will sich gar nicht einleben. Sie meckert zwar nicht an allem herum, zeigt aber auch keine nennenswerte Eigeninitiative. Das Buch plätschert so dahin und auch ihr allmählicher Sinneswandel erscheint mir nicht sonderlich transparent dargestellt.


    Andererseits sollte man aber auch bedenken, dass dieser Roman auf dem echten Blog der Autorin, www.wifeinthenorth.com, basiert – und im echten Leben passieren halt nicht immer diese dramaturgischen Paukenschläge, die in rein fiktiven Romanen vorkommen.


    Was mich auch stetig gestört hat, was aber vermutlich auch daran liegt, dass die Autorin die echten Namen im Buch nicht nennen wollte ist, dass die Autorin nicht von Ihren Freundinnen Jane, Sarah, Hannah (oder wie sie auch heißen mögen) gesprochen hat, sondern immer nur von der Islington Beauty, der London Diva oder auch in ihrer neuen Heimat nur von den Evangelikalen, dem Schaffarmer, der Frau des Schaffarmers etc. spricht.


    Das Buch ist zwar leidlich unterhaltsam geschrieben, mir aber über die Distanz einfach nicht unterhaltsam genug. Ich denke, man hat mehr Spaß, wenn man einfach nur sporadisch alle paar Wochen mal ins Blog guckt. Oder man guckt sich einfach den Trailer bei Amazon an. Der ist weitaus witziger als das Buch.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Das Buch hätte ich ja auch gerne gehabt, obwohl es eigentlich nicht so mein Genre ist - und ich glaube, das wird auch weiterhin so sein ...


    Vielleicht werde ich es mir irgendwann mal ausleihen, denn das mit den Namen stört mich jetzt schon. Danke jedenfalls für eure Rezis!

  • Inhalt: Judith wird von Ihrem Mann überredet samt Kindern nach Northumberland zu ziehen. Sie ist allerdings überzeugte Gross-Städterin und kann dem Landleben so gar nichts abgewinnen.


    Die Leseprobe hatte mir unheimlich gut gefallen, ich fand das Buch sehr witzig und den Schreibstil spitze. Nachdem ich das ganze Buch gelesen habe revidiere ich teilweise meine Meinung. Dass das Buch eigentlich einen Blog darstellen soll, habe ich erst verstanden, als ich mit der Nase drauf gestossen worden bin. Ich finde das eigentlich eine erfrischend neue Art und es hat mir meistens auch gut gefallen. Inhaltlich fand ich manche Abschnitte nicht wirklich spannend, andere Abschnitte, in denen es um ihre "Kleine" geht, haben mir sehr gut gefallen. Mir hat es nichts ausgemacht, dass sie keine Namen benutzt hat, denn man konnte die Mitmenschen doch auch so auseinanderhalten.


    Aber: Ja, Judith, wir haben es kapiert: London ist toll! Finde ich ja persönlich auch, aber die ständigen Aussagen wie toll London und wie furchtbar Northumberland ist, haben irgendwann mal genervt. Ausserdem war es schon sehr unglaubwürdig, dass ihr ständig das Benzin ausgegangen ist. Wozu gibt es denn eine Tankanzeige??!!


    Noch ein Wort zum Cover und zur Aufmachung: Das Cover finde ich immer noch spitze! Selten hat mich ein Cover so angesprochen. Sehr gut haben mir die Ornamente auf den grünen Gummistiefeln gefallen, die sich bei näherem Hinsehen als Dreckspritzer rausgestellt haben :rofl. Die kleinen Bildchen die immer wieder eingestreut waren fand ich richtig toll.


    Alles in allem hatte ich vom Buch einfach mehr erwartet und wurde enttäuscht, weil es teilweise langweilig war und weil die Judith mit ihrer ständig nörgelnde Art mir irgendwann unsympathisch geworden ist. Aber da das Thema mich sehr interessiert hat und ich die Aufmachung des Buches traumhaft finde gibt es trotzdem 7 Punkte

  • Kurzbeschreibung


    Eine Frau zieht ans Ende der Welt
    Judith O'Reilly liebt ihr Leben in London über alles. Nur eines liegt ihr noch mehr am Herzen: das Glück ihrer Familie. Deshalb folgt sie dem Traum ihres Mannes und zieht, hochschwanger mit dem dritten Kind, in ein Cottage in Northumberland - und lernt High Heels und Karriere durch Schafescheren und Gummistiefel zu ersetzen.
    »Mein Mann war derjenige, der unbedingt auf dem Land leben wollte. Als ich meinen jüngsten Sohn fragte, was er davon hält, sagte er mit großen ängstlichen Augen: Ein Bär könnte mich fressen! Da gibt es keine Bären , beruhigte ich ihn, schaute aus dem Fenster in die Dunkelheit und hörte das Brummen «



    Die Autorin


    Judith O'Reilly arbeitete als Journalistin für die Sunday Times, ITN und die BBC. Heute lebt sie als freie Autorin in Northumberland. Sie ist verheiratet und hat drei Kinder.


    Meine Meinung


    Judith, die überzeugte Städterin die ihr London liebt, zieht ihrem Mann zuliebe mit ihm, ihren beiden Kindern, der Katze und zudem hochschwanger mit dem dritten Kind aufs Land. Nach Northumberland in ein Cottage, das bis jetzt als Ferienhaus diente.


    Da ihr Mann Alistair ständig beruflich unterwegs ist, bleibt alles an ihr hängen und sie muss ihr Leben mit einigen Schwierigkeiten (ich sage nur: leerer Tank, und das nicht nur einmal ...) allein meistern. Die Möglichkeit der Entscheidung jedoch – die in etwa zwei Jahren getroffen werden soll – ob das Leben auf dem Land endgültig weitergeführt werden soll oder ob man doch in die Stadt zurückkehrt, erhält sie aufrecht.


    Die Blog-Form, in der die Autorin die Geschichte erzählt, gefällt mir sehr gut. Meiner Meinung nach trägt diese wesentlich dazu bei, das Buch nicht zu einem der üblichen seichten Frauenromane werden zu lassen.


    Dennoch gefällt mir die Art der Protagonistin nicht: sie nörgelt ständig über alles und redet alles schlecht. Dadurch entsteht eine ziemlich negative Stimmung.


    Sehr gut dagegen gefällt mir der typisch englische schwarze Humor der sich durch das Buch zieht und es so zumindest stellenweise lebendig macht.
    Dies könnte mich sogar veranlassen, den Roman in der englischen Ausgabe zu lesen, um wirklich in den reinen Genuss zu kommen, der – aus meiner Erfahrung – bei einer Übersetzung niemals so pointiert wieder gegeben werden kann.


    So sehr man nun auf die 'große Entscheidung' wartet, umso unspektakulärer fälllt sie aus; sie hat zwar die Vorzüge des Landlebens kennen gelernt, vermisst aber weiterhin 'ihre' Stadt und ihr dortiges Leben.


    Entscheidungen müssen ja auch nicht für immer sein ....


    Sehr schön gestaltet finde ich das Cover, das sehr gut zum Thema passt.




    Mein Fazit


    Das Buch ist leicht zu lesen, die Tagebuchform trägt das ihre dazu bei. Wer schwarzen Humor mag, dem wird es sicher gefallen.

  • Zum Inhalt:
    Judith, Anfang 40, ist zum dritten Mal schwanger. Sie hat bereits zwei kleine Söhne Ihr Mann Astaire liebt Northumberland und fragt sie eines Tages, ob sie nicht dort hinziehen möchte. Klar, sagt sie und fragt sich nachher, ob ihr Hormonspiegel an ihrer Zusage schuld dran ist. Denn eigentlich ist sie ein Großstadtmensch. Sie liebt ihre Heimat London.


    Sie ziehen in eine Cottage, die zuvor umgebaut wird. Der Umzug ist alles andere als einfach. Dann läuft ihre Katze noch davon, die sie nie wieder sieht. So hat alles wunderbar begonnen.


    Ihr Mann läßt sie sehr viel allein, da er viele berufliche Termine in London wahrnehmen muß. Das frustet Judith sehr. Die Kinder fordern ihre volle Aufmerksamkeit. Oftmals hat Judith ihre Gedanken in London, wo sie alle ihre Freunde hat. Es kommt sogar vor, dass Freunde sie in Northumberland besuchen, wie z. B. ihre beste Freundin London-Diva oder ihre schwulen Freunde. Sie erlebt dadurch einpaar schöne Stunden in Northumberland.


    Judith freundet sich mit einigen Nachbarn an, lernt die Vorzüge des Landlebens kennen, die sie nicht wirklich als solche zunächst einmal erkennt.Doch wird sie auch dort bleiben?


    Meine Meinung:
    Dieser Roman ist sehr humorvoll geschrieben, was mir sehr gut gefällt. Ich fand ihn sehr spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Angenehm fand ich, dass das Buch in Tagebuchform geschrieben war.


    Mir fiel auf, dass die Autorin ihre Kinder bzw. ihren Mann nie mit Vornamen benannt hat. Stattdessen betitelte sie sie als >>mein Mann, der Sechsjährige, der Vierjährige und meine Tochter<<. Mich hat es nicht weiter gestört.


    Das Buchcover gefällt mir sehr gut, weil es einfach zum Thema dieses Romans paßt.


    Alles in allem finde ich dieses Buch als lesenswert und ich würde es jemandem empfehlen, der gerne Frauenromane liest und einen Sinn für Humor hat. Dafür vergebe ich 7 Punkte!

  • Das Buch ist in einer ungewöhnlichen Form aufgebaut: in Form von real existierenden Blogg-Einträgen erzählt die Autorin als Ich-Erzählerin aus ihrem Leben. Von der Großstadt in die Einöde Nord-Thumberlands verschlagen, tut sie sich schwer mit ihrem neuen Leben und so sind ihre Eindrücke zunächst meist mit Zweifeln behaftet. Es werden immer wieder mal „Merkwürdigkeiten“ englischer Landbewohner beschrieben, allerdings geht es meist um das ganz normale Alltagsleben der jungen Mutter. Vor allem der erste Teil des Buch handelt um die Schwierigkeiten und Probleme nach der Geburt des dritten Kindes, ein Thema, in dem ich mich als junge Mutter sehr gut wiederfinden konnte und oft kam mir der Gedanke: Ja, genauso ist es. Leider bleibt vieles oberflächlich, nur am Schluss erfährt der Leser etwas aus der Vorgeschichte und so wird einiges im Nachhinein verständlicher.


    Die besondere Buchform eignete sich toll zum schnellen „Zwischendurchlesen“, da die Kapitel kurz und in sich abgeschlossen sind. Ich konnte dann das Buch getrost wieder zur Seite legen. Durch die vielen einzelnen Alltagssequenzen fehlt allerdings ein durchgehender Spannungsbogen und da sich manche Themen öfters wiederholten zog sich das Buch zwischendurch auch mal etwas hin. Zudem sind die Bloggeinträge nur Momentaufnahmen einzelner Tage und mich hätte das Familienleben im Überblick interessiert.

    Lobend erwähnen möchte ich das schön gestaltete Cover, das wirklich Lust aufs Leben macht.

    Fazit: Netter Schmöker für zwischendurch, von mir gibts dafür 6 Punkte.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Nachdem Judith ihrem Mann zuliebe von London in den Norden Englands zieht, muss sie dort die meiste Zeit allein mit ihren Kindern oder mit ihren Eltern verbringen.
    Judith O'Reilly schreibt in „Stadt, Land – Schluss“ im Tagebuchstil, schafft es aber nicht auch nur Ansatzweise die Protagonisten dem Leser sympathisch zu machen. Im Gegenteil, die Hauptprotagonistin Judith nervt nur mit ihrem ewigem Gequengel und ihrem unerträglichem Selbstmitleid.
    Die ganze Geschichte ist vollkommen banal und humorlos erzählt. Ohne Tiefgang und völlig uninteressant.
    Als Urlaubslektüre ganz nett, aber mehr auch nicht!


    2 von 5 Sternen!

  • Bin jetzt zwar erst im 1.Drittel.find es aber durchaus gelungen. Kein Buch,das ich in einem Stück durchlesen werde,aber durch die Blogform kann man eh schön zwischendurch mal aufhören. Hab zur Zeit einfach viel um die Ohren,da passt das.
    Mir gefällt der zwischendurch schön britische,trockene Humor durchaus. Sind zwar keine *Schenkelklopfer* in der Geschichte, aber bitterböse Aussagen gibt es genug (..allein,wenn sie über ihren Mann zwischendurch schreibt oder die Probleme des Stillens etc. ..nun weiß man auch,warum babies nachts schreien und wovon sie träumen...*g*).
    Ich hab offenbar ein Faible für schräge Protagonistinnen und schräge Bücher, die nicht allen gefallen...aber beim Cover sind wir uns wohl einig,das ist einfach klasse:-)

  • Fand ich die Leseprobe noch sehr spritzig und witzig und war neugierig darauf wie sie ihr Leben meistern würde am Land, so enttäuschend fand ich dann im Endeffekt das Buch selbst. Es passiert im Grunde nichts, es zieht sich in die Länge und man hofft doch noch auf einen kleinen Spannungseffekt. Es ist jedoch eher das Gegenteil. Man denkt die Autorin lernt nie aus den Fehlern wie Benzin ist mal wieder ausgegangen (da sieht man doch vor Start des Autos noch nach ob genug da ist oder wenn man weiß, das der Mann nie nachtankt führt man eben einen Kanister mit sich rum). Besonders toll fand ich es nicht, das ganze als Blog weiterzuführen wäre besser gewesen als daraus ein Buch zu machen. Ich hab mich ehrlich gesagt durch das Buch letzten Endes leider eher durchgequält.

    Man kann im Leben auf vieles verzichten, aber nicht auf Katzen und Literatur! :-]


    :lesend Sophie Kinsella - Kein Kuss unter dieser Nummer