Jane Eyre von Charlotte Bronte

  • Ich habe mich wirklich in dieses Buch und seine Figuren verliebt. Es ist so vielseitig und lässt sich gar nicht genau festlegen. Am Anfang die Geschichte einer armen Waise in einem Internat, eine Liebesgeschichte, aber auch etwas gruseliges, ein Drama... Insgesamt unbeschreiblich.


    Ich bin sonst auch kein Fan von Liebesromanen und gerade weil ich diesen Aspekt in Jane Eyre überhaupt nicht kitschig fand, gefiel es mir so.


    @Magna


    Der Schreibstil war sehr dicht und atmosphärisch, gerade die Bedrückung zu Beginn und in Lowood fand ich gut geschildert. Auch die ruppige Art von Mr. Rochester fand ich sehr passend und Jane ist es ja angenehmer als ein affektiert standesgemäßes Verhalten. Obwohl doch kein dünnes Werk, wurde es mir nie langweilig oder überdrüßig. Man genießt jeden Satz, die Ausdrucksweise ist angenehm und fliesend (ich habe die Übersetzung von Ingrid Rein, Reclam-Verlag).


    Ich würde empfehlen, wenn möglich, eine kommentierte Ausgabe zu lesen, da viele Dinge, wie etwa die hin und wieder auftauchenden französischen Sätze oder die häufigen Bibelzitate, sowie die Parallelen zu Charlotte Brontes eigenem Leben einem sonst entgehen. Ich war mit meiner Reclam-Ausgabe und dem ausführlichen Nachwort sehr zufrieden.


    Zu den Verfilmungen kann ich nur sagen, dass ich bisher nur den 4-Teiler der BBC kenne, der 2006 ausgestrahlt wurde und den fand ich sehr passend und überwältigend gut gespielt. Einige der Teile, die hier und in der Leserunde am Buch kritisiert wurden, wurden dort anders und manchmal auch realistischer gelöst. Äußerst empfehlenswert. Erscheint in Deutschland am Valentinstag 2008 auf DVD.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Wenn behauptet wird, dass jeder Mensch, der gerne liest, eine "Bibel" unter seinen Büchern hat, so ist das bei mir Jane Eyre.


    Das, was mich immer wieder beeindruckt, ist die Selbsttreue der Protagonistin und wie durch Gespräche Zuneigung entsteht - der Geist triumphiert über körperliche Klischees ohne mit dem Daumen ins Auge zu drücken :grin


    das einmal im Jahr ihrer Bibel treu bleibende eyre

  • Nun bin ich endlich durch!
    Ich frage mich, bin ich zu pragmatisch? Dieses Buch ist langatmig, schwafelig und eigentlich eine schwierigere Version von Romanen der Schriftstellerinnen Utta Danella oder Rosamunde Pilcher.
    Die Beschreibung der Landschaft aus der Sicht von Jane und dann aus der Sicht von irgendwem. :schnarch
    Dann die Beschreibung der Gefühle dazu von allen Beteiligten..... NEIN, NEIN, NEIN. :rolleyes :bonk
    Die Story gibt was her. Aber das könnte sicherlich auf die Hälfte verkürzt ein schöneres Lesefeeling hergeben.
    Klassiker hin oder her. Sowas ist nix für mich. Ich habe es ehrlich versucht, sehrwahrscheinlich bin ich zu pragmatisch.
    Ich habe zwar nicht alle Kommentare hier gelesen, hoffe jedoch, dass einige Eulen meiner Meinung sind.
    Ich finde, es gibt eine Menge schöner Bücher, die lesenswerter sind.
    :keks


    LG
    Lisa

  • Zitat

    Original von LeseLisa
    und eigentlich eine schwierigere Version von Romanen der Schriftstellerinnen Utta Danella oder Rosamunde Pilcher.


    Also gegen diese Behauptung verweigere ich mich doch entschieden! Das kann man doch mit diesem Schmonz nicht vergleichen.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Zitat

    Original von LeseLisa
    Ich frage mich, bin ich zu pragmatisch? Dieses Buch ist langatmig, schwafelig und eigentlich eine schwierigere Version von Romanen der Schriftstellerinnen Utta Danella oder Rosamunde Pilcher.


    :yikes Also ich finde auch, dass man das nicht miteinander vergleichen kann oder dass die sich ähneln!
    Ich habe dieses Buch auch in der Leserunde mitgelesen, allerdings ne sehr alte Ausgabe (verkürzte Ausgabe), aber trotzdem hat es mir sehr gut gefallen.
    Aber mit Rosamunde Pilcher vergleichen tststs....

  • Zitat

    Original von LeseLisa
    Dieses Buch ist langatmig, schwafelig und eigentlich eine schwierigere Version von Romanen der Schriftstellerinnen Utta Danella oder Rosamunde Pilcher.


    Na, also stilistisch hatte die Frau Bronte doch etwas mehr auf dem Kasten als die Damen Danella oder Pilcher! :-)

  • Zitat

    Original von eyre
    Wenn behauptet wird, dass jeder Mensch, der gerne liest, eine "Bibel" unter seinen Büchern hat, so ist das bei mir Jane Eyre.


    Das, was mich immer wieder beeindruckt, ist die Selbsttreue der Protagonistin und wie durch Gespräche Zuneigung entsteht - der Geist triumphiert über körperliche Klischees ohne mit dem Daumen ins Auge zu drücken :grin


    das einmal im Jahr ihrer Bibel treu bleibende eyre



    Hmm, wir könnten ja einmal einen fred der persönlichen Bibeln aufmachen.
    Also ich lese Jane Eyre nciht jedes jahr, aber doch fast jedes zweite :grin

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Ich habs im Rahmen des Studiums im original gelesen und fand es auch sehr schön! Wahnsinnig toll geschrieben, auch wenn ich etwas länger zum Lesen gebraucht habe.
    Und das Ende war toll, genau so wollte ich es haben! :grin



    edit: Fehlerbeseitigung

    SuB: 276


    :lesend
    Kaufman/Spooner - Their Fractured Light
    Joe Abercrombie - The Blade Itself

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Schwarzes Schaf ()

  • Ich finde das Buch sehr schön geschrieben und auch die Story ist sehr spannend. Aber die ersten Seiten fand ich nicht wirklich interessant. Ich bin froh, dass ich doch noch weiter gelesen habe.
    Auf Youtube wurde auch eine aktuellere Verfilmung des Buches reingestellt, die meiner Meinung nach sehr gut war.

  • Bei meiner Recherche bin ich auf zwei Hörbücher zu "Jane Eyre" gestoßen, gelesen von Eva Matthes und Sophie Rhois.
    Die Stimme von Eva Matthes ist mir bekannt und gefällt mir sehr, Sophie Rhois kenne ich als Schauspielerin, aber ihre Stimme habe ich nicht im Kopf.
    Kann mir jemand sagen, wie stark gekürzt die Fassungen sind und welche der Damen besser liest?

  • Nachdem ich dieses Buch beendet hatte, habe ich mich gefragt, warum ich so lange auf das Lesevergnügen verzichtet habe.


    Jane Eyre ist eine ungewöhnliche junge Frau, die schon einiges erlebt hat. Aufgewachsen ist sie als Waisenkind, denn sie wurde von den Verwandten verstoßen. In der Schule ist sie empört über die misslichen Zustände. Doch ihr Leben nimmt eine positive Wendung, als sie als Privatlehrerin nach Thornefield zieht. Dort begegnet sie dem ungehobelten Mr. Rochester, der sie mit seinen Ideen zu unterhaltsamen Gesprächen anregt. So nimmt das Leben seinen Lauf und führt sie am Ende wieder zurück zu Mr. Rochester.


    Die Figuren sind so echt und mit Stärken und Schwächen dargestellt, dass man sie sich lebhaft vorstellen kann. Die Konservation, das wird in dem Buch deutlich, gehörte damals wirklich noch zum gesellschaftlichen Leben. Jane Eyre, ein Klassiker für jeden Bücherregal, das dort sicherlich nicht verstaubt.

  • Ich hab das Buch grade vor ein paar Minuten beendet.
    An sich hab ich es nur gelesen, weil ich unbedingt "Der Fall Jane Eyre" von Fforde lesen wollte und mir dachte, ich hätte daran sicher mehr Spaß, wenn ich "Jane Eyre" kenne.
    Ich hab mir die Originalversion von Penguin Classics gekauft, weil ich mal wieder englisch lesen wollte und es billiger ist. ;-)


    Ich bereue es nicht, dieses Buch gelesen zu haben, obwohl es mich viel Zeit gekostet hat und auf Englisch doch viel Konzentration braucht. Ich hab auch nicht immer alles verstanden, aber genug, um von der Atmosphäre gefangen worden zu sein.
    Besonders verstärkt wurde das dadurch, dass ich ziemlich genauso alt bin wie Jane.


    Mich fasziniert an der Geschichte ganz besonders die Sicht auf Liebe. Ich beschäftige mich zur Zeit sowieso ständig in irgendeiner Form damit und Janes Sicht hat meine doch sehr beeinflusst, wenn ich meine Gedankengänge so betrachte.


    Das Ende ist zugegeben wirklich etwas kitschig, aber die Vorstellung ist schon irgendwie auch schön.


    Ich werde mir direkt mal die Leserunde dazu durchlesen.

  • Sylvi
    :knuddel1 Die ist wirklich einmalig. Die wenigen Änderungen gegenüber dem Buch sind passend und beziehen sich meist sowieso auf Stellen, die am Buch kritisiert wurden. Ich hab sie mir auch sofort geholt, als sie im Januar erschienen ist. ^^

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    - Meister Yoda

  • Ich kann den Rochester in dieser Version nur empfehlen. Prima gespielt. Kein Schönling und so richtig schön patzig.


    Jane: *reinkomm*
    Rochester: "SIT!"
    Hund: *hinsetz*
    Rochester: Wha...? Oh not you Pilot!


    :rofl

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