Taschenbuch: 396 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe (Juni 2009)
Sprache: Deutsch
Originaltitel: Deathwind of Vedun
Kurzbeschreibung
Sein Name ist Gonji, und er ist ein Samurai-Krieger. Fern von seiner Heimat sucht er nach Vedun, der fernen Stadt in den Gipfeln der Alpen. Dort, so glaubt er, erfüllt sich sein Schicksal. Doch die Suche birgt viele Tücken: Dämonen und Drachen, Magier und Bestien trachten ihm in den eisigen Ebenen und zerklüftenten Bergen nach dem Leben. Und Gonji hat nur einen Verbündeten: sein Schwert.
Zum Autor (aus dem Buch)
Ted C. Rypel ist ein Fantasy-Autor alter Schule, aus einer Zeit, bevor Drachen zu Schoßtieren wurden und Zauberlehrlinge auf Abenteuer auszogen. Allen Gerüchten zum Trotz hat er nicht Seppuku begangen,sondern lebt in Middelburg Heights, Ohio, am Ufer des Erie-Sees.
Meine Meinung
Der Einstieg in den Roman gestaltete sich meiner Meinung nach wirklich holprig, folgt man doch gleich zu Beginn einem Helden mit Schwert(ern), den irgendwas umtreibt. Er ist auf der Suche ... nach was, das bleibt leider lange, lange Zeit unklar.
Gonji mag ein widersprüchlicher Held sein, hat für mich aber nichts Greifbares, an dem ich mich festhalten könnte. Er beschreibt sich selbst – wenn auch erst im späteren Verlauf des Romans – als hin und hergerissen zwischen den zwei Erben, die er mit auf den Weg bekommen hat. Das Erbe des Samurais, das seines Vaters, das ihm vor allem Disziplin beschert hat, und das seiner Mutter, einer Frau aus dem Nordland, ein Erbe des unruhigen Geistes. Es braucht aber gut 200 Seiten, bis Gonji sich derart öffnet, dass man dies von ihm erfahren könnte.
Zu Beginn der Geschichte schließt er sich nach einsamer Reise einer Armee an, die mordend und rücksichtslos durch die Lande Osteuropas zieht. Er selbst ist auf den Weg nach Vedun, einer Stadt in den Karpaten, und erfährt, dass auch die Soldaten in dieser Richtung unterwegs sind. Ein enormer Teil des Anfangs befasst sich dadurch mit dem rauen Leben in der Armee, den Konflikten unter den Männern, die aus allen Teilen der Erde zusammengewürfelt zu sein scheinen. Und das gelingt sogar ... irgendwie. Die Zähigkeit der Männer wird deutlich, der ruppige Umgangston – ja, sprachlich mangelt es diesem Buch an nichts. Und doch mag es nicht recht fesseln.
Nur minimal besser wird dieser Umstand in der zweiten Hälfte des Buches, als Gonji endlich Vedun erreicht, ihm die Soldaten, von denen er sich unterdessen abgewandt hat, jedoch bereits zuvorgekommen sind und er auf eine Mauer des Schweigens trifft, was seine Recherche nach dem Wind des Todes angeht. Die zweite Hälfte hat mir besser gefallen, da vor allem auch der Fokus nicht mehr so sehr nur auf Gonji liegt. Auch andere Menschen, Bewohner der Gebirgsstadt, kommen zu Wort.
In den USA ist die vierteilige Serie bereits in den 80ern erschienen, Bastei Lübbe sorgt im kommenden Jahr für die übrigen Teile. Momentan kann ich mir allerdings nicht vorstellen, wirklich zu Band zwei zu greifen.
Fazit
Diesem Buch fehlt für mich etwas, das ich nicht recht greifen kann. Die Schreibe ist zweifellos gut, die Geschichte fesselt allerdings kaum.
Bewertung
6,5/10 Punkten