Die Zeit der Verachtung - Andrzej Sapkowski

  • Inhalt (frei nach Amazon Inhaltsangabe):
    Dies ist nach 'Das Erbe der Elfen' der zweite Band der Romanserie um den Hexer Geralt und sein Schicksalskind Ciri.
    Ein Krieg steht bevor und ein Konvent der Zauberer soll klären, wie sie sich in dem bevorstehenden Konflikt verhalten werden. Kurz vor dem Konvent trifft Geralt nach langer Zeit seine alte Liebe Yennefer wieder, die gemeinsam mit Ciri, der Prinzessin von Cintra, zum Treffen der Zauberer gereist ist.
    Am Vorabend der Besprechungen sieht sich Geralt einem Dickicht undurchsichtiger Intrigen und Bündnisse gegenüber. Der geheimnisvolle Rience, sein alter Gegenspieler, verfolgt Ciri, die unter Geralts Schutz steht. Es kommt zu einer blutigen Konfrontation. Geralt wird schwer verletzt, doch Ciri gelingt es zu fliehen. Sie findet sie in einer entsetzlichen Wüste wieder, in der ein verirrtes Einhorn ihr einziger Gefährte ist, und wo sie lernt, dass sie über schreckliche Kräfte gebieten kann...


    Der Autor:
    Andrzej Sapkowski, geboren 1948 in Lodz / Polen, ist ein bekannter polnischer Fantasy-Autor. Seine Romane greifen - zumeist parodistisch - Motive slawischer Legenden und Märchen auf. Sapkowski studierte zunächst Wirtschaft und war im Auslandshandel beschäftigt, bevor er in Polen als Autor erfolgreich wurde. Neben seinen Romanen hat Sapkowski auch wissenschaftliche Texte, unter anderem zum Artus-Mythos, veröffentlicht.
    Seine Kurzgeschichten und Romane um Geralt den Hexer gewannen stark an Popularität, als 2008 das Computerspiel 'The Witcher' veröffentlicht wurde, das auf Sapkowskis Fantasywelt basiert und zahlreiche Awards gewann.


    Meine Meinung:
    Dieses Buch ist etwas ruhiger als der Vorgängerband und erzählt in zwei Erzählsträngen die Odyssee von Geralt und Ciri weiter, während sich das Land um sie auf einen Krieg vorzubereiten beginnt.
    Geralt sucht nach den Hintermännern des Zauberers Rience, der ihm nach dem Leben trachtet und auch Ciri in seine Gewalt zu bringen versucht. Sein Antrieb ist es, Ciri zu schützen.
    Ciri reist in Begleitung der Zauberin Yennefer zum Konvent, wo Yennefer sie eigentlich in einer Schule für junge Zauberinnen unterbringen will - ein sicheres Versteck für das Mädchen. Doch Ciri sieht das anders, sie will nicht eingesperrt werden. Und vor allem will sie Geralt wiedertreffen.
    Als Geralt und Yennefer aufeinanderprallen, wird eine totgeglaubte Liebe erneuert. Und am Vorabend des Konvents bahnt sich eine Katastrophe an.


    Das Buch ist wie schon der erste Band leichtfüßig geschrieben, spannend aber immer wieder mit einem untergründigen Humor. Sapkowskis Stil ist einfach so erfrischend anders vom Fantasy-Mainstream, dass es unglaublichen Spaß macht, das zu lesen.
    Die Zeit der Verachtung ist etwas weniger actionreich als der Vorgänger, verbringt mehr Zeit in den politischen Verwicklungen und Intrigen, die im Hintergrund der Geschichte passieren, bleibt aber trotzdem immer fesselnd.
    Vor allem, wenn sich Yennefers und Geralts Wege zu kreuzen anschicken, nimmt die Handlung wirklich Schwung auf und man mag das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
    Die Kenntnis des ersten Bands vor dem zweiten ist allerdings dringlich empfohlen, die bauen chronologisch aufeinander auf.



    LG, Elena

    Ich hab' mich verirrt.
    Ich bin dann mal weg, um nach mir zu suchen.
    Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten!

  • Danke für die schöne Rezi, kann es kaum erwarten das Buch in der Hand zu halten :-]

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Sehe es etwa wie du elwe.
    Ruhigerer Zwischenband, welcher die politischen Hintergründe beleuchtet und das in einem stärkeren Maß, als es in den bisherigen Teilen der fall war.
    Doch bei der Leichtfßigkeit muss ich einige Abstriche zu den andern Teilen machen. Trotzdem ein wichtiger und spannender Abschnitt, vorallem nach Geralts Kampf. Ein interessanter Gegner zeigt sich dort.
    Lg Merrit

  • Zitat

    Original von Shadow91
    Danke für die schöne Rezi, kann es kaum erwarten das Buch in der Hand zu halten :-]


    :write so ist es, unterschreib...
    ich hab sofort beim kaufen darin geschmökert, und wollte es gar nicht mehr aus der hand legen...
    und das obwohl mein SUB mir umkippender und erschlagender weise droht, und ich in allen LR's weit abgeschlagen hinten nach gammle... :rolleyes

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Jippie, gerade hat Amazon mir mitgeteilt, dass sie 'Feuertaufe' verschicken. Der dritte Band ist da!!!!! :freude:freude:freude:freude:freude


    Ich freu' mich so!
    (andererseits, ich habe schon 5 Bücher halb angefangen in der Wohnung verteilt liegen, und jetzt kommt das 6te dazu, denn das muss ich natürlich sofort anlesen... wo das nur wieder hinführen soll :gruebel)


    LG, Elena

    Ich hab' mich verirrt.
    Ich bin dann mal weg, um nach mir zu suchen.
    Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten!

  • Jupp! Heute in der Früh habe ich die mail gekriegt, dass sie's verschickt haben.
    Drücke Dir die Daumen, dass Du's auch schnell kriegst :-).

    Ich hab' mich verirrt.
    Ich bin dann mal weg, um nach mir zu suchen.
    Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten!

  • Nix mail, aber ... ES IST DA :yikes
    Sorry, musste mal schreien :-]
    War heute überraschend in der Post und wenn ich heute abend nicht zu K.O. von der Arbeit bin, werde ich es gleich lesen :angel


    Bis die Tage :grin
    Lg Merrit

  • Aha, der Braune kam in dem Buch öfter vor... :lache Da gefällt mir Geralt besser, den nennt alle 'Plötze'.


    Das Buch ist in seinem Humor tatsächlich sehr durchtrieben. Aber besser ist es noch in seinen politischen Wirren, ich fand die zweite Hälfte, - also ab der Liebeserneuerungsnacht Geralt/Yennefer wo sich alle gegenseitig ausbooten wollen, und sich dabei jeweils gehörig in die Nesseln setzen, einfach wunderbar. Und wie diese hundsföttigen Opportunisten alle vor Der-weissen-Flamme-die-auf-den-Schlachtfeldern-tanzt, kriechen...
    Das Buch liest sich fast wie Thomas Hobbes - hier ist wirklich jeder jedes anderen Feind oder benutztes Werkzeug, das schnell mal wie eine heisse Kartoffel fallen gelassen wird.
    Es ist dramatisch, teilweise erschütternd, was passiert und besprochen wird, aber ich mag das irgendwie.
    :-]
    Ich frag mich jetzt nach dem Schluss, ob Ciri bei ihren Ratten glücklich wird. - Das schaut mir nicht wie eine tolle, zukunftsträchtige Freundschaft aus.
    Auch gegen Emhyr wird gekonnt intrigiert. Ich muss jetzt in der Feuertaufe weiterlesen.


    Ich mag sogar Emhyr und Foltest irgendwie, die sind stilvoll und sinister beschrieben, richtige 'dunkle herrscher' - obwohl ich weiss, was ich tu, wenn ich im 2er spiel nur irgendwie die Wahl hab: Ich will durch die nördlichen Königreiche und Nilfgard eine Runde auf Kvothe, bzw Old Stoneface Vimes drehen. :[ Das sind Leute, die lassen zu viele andere Leute oft grundlos foltern und hinrichten, als dass ich sie tolerieren könnte.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Das Buch hat mir wieder sehr gut gefallen.
    Der Humor, den ich so schätze, hat man auch wieder vorgefunden, wenn auch etwas spärlicher als in den bisherigen Büchern, es war etwas mehr Ciri-lastig, aber das ging in Ordnung. Mit dem Blag kann ich ganz gut. :-] (auch wenn ich Geralt natürlich nach wie vor vorziehe)


    Mir ging es wie Magna, ich war von den ganzen politischen Wirren und Ränkespielen dermaßen begeistert, dass ich da oft lange drüber nachgedacht habe wer denn nun mit wem und zu welchem Zweck. Wie üblich gibt es bei Sapkowski keine "Guten" oder "Bösen", es gibt nur die, die zuerst zuschlagen, oder die, die stärker sind. Diejenigen die eigentlich nach höheren Idealen streben sehen sich allzuoft dazu verdonnert, einen Pakt mit dem Teufel eingehen zu müssen, um zumindest einen Kompromiss ihrer Ziele erreichen zu können. Oft genug bleiben sie desillusioniert zurück.


    Im Hinblick auf Witcher 2 hat mir das Buch auch geholfen, viele der im Spiel erwähnten Schlachten und Verbindungen zu verstehen und in die richtige Relation zu setzen (vor allem was auch Henselt und den Konflikt um Ober-Aedirn angeht).
    Emhyr hat auch endlich mal einen etwas längeren Auftritt und man erfährt ein bisschen mehr über ihn und den Hof von Nilfgaard. (Ich freu mich so auf Witcher 3!!! *g*).
    Jetzt hab ich erst mal eine LR vor mir und dann noch 1 oder 2 andere Bücher, aber danach wird es für mich wohl mit "Feuertaufe" weitergehen.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda