# Gebundene Ausgabe: 347 Seiten
# Verlag: Rowohlt, Reinbek; Auflage: 3 (6. März 2009)
# Originaltitel: Lowboy
Kurzbeschreibung
William Heller oder Lowboy, wie er sich nennt, ist sechzehn, schizophren und, so heißt es, gefährlich. Er soll eine Freundin vor die Subway geschubst haben. Und nun sind die Cops vom New York Police Department hinter ihm her, mitsamt seiner Mutter. Doch Lowboy hat ein viel schlimmeres Problem: Seit er aus der Anstalt ausgebrochen ist, strebt die Welt zügig auf die Selbstvernichtung zu, und nur er allein kann sie retten... Auf der Flucht und einer vagen Suche zugleich, immer verfolgt von einem Profiler, der eine ebensolche Vorliebe für Geheimschriften und Rätsel hat wie er, hetzt Lowboy durch die Tunnel und Katakomben der New Yorker U-Bahn - eine düstere Welt, deren Wahrnehmung stets ins Wahnhafte verschoben scheint und deshalb umso schillernder die Wirklichkeit spiegelt. John Wray, eines der großen jungen Talente der US-Literatur, schreibt mit der zwingenden Logik der Paranoia: apokalyptisch, visionär, in der Tradition von Malcolm Lowry, Hubert Selby und Jonathan Lethem.
Meine Meinung
Das einzig sichere was ich nach dem Lesen über dieses Buch weiß ist, das es in der Tat außergewöhnlich ist!
Abwechselnd wird das Buch von William Heller - "Lowboy" - und dem Polizisten Lateef, der versucht William mit Hilfe seiner Mutter wiederzufinden, erzählt. Während die Abschnitte die aus der Sicht von Lateef erzählt werden, einigermaßen geordnet und chronologisch geschrieben sind, sind die Kapitel von Lowboy rasant, turbulent und häufig etwas durcheinander - aber dadurch auch passend geschrieben.
Lowboy ist 16 Jahre alt, schizophren und glaubt die Welt vor dem Verglühen retten zu müssen. Während dieses Versuches erlebt er eine ganze Reihe von Abenteuern; bei manchen ist es schwer zu sagen, ob sie nur in seiner Phantasie stattfinden oder auch der Realität entsprechen. Begleitet bei seiner Flucht wird er von seiner Freundin Emily.
Zitat"Ich versuche Bilder von dir zu zeichnen als sie mir erlaubten einen Stift zu haben aber da hatte ich schon vergessen wie du aussiehst. Lach nicht Emily. Lesen war schwierig weil ich ja diese Medikamente nehmen musste und außerdem waren manche Wörter nicht das als was sie erschienen. Licht zum Beispiel war in Wirklichkeit Mädchen und Tritt bedeutete Haus aber auch Bett. Oben war unten und heiß war kalt und so weiter. Die Uhren zeigten Grad an statt Stunden. Ich las die Zeit am Eis auf dem East River ab."
"Retter der Welt" ist ein außergewöhnliches, interessantes und gut geschriebenes Buch, bei dem ich mir nur manchmal etwas mehr Struktur (Klarheit) gewünscht hätte, vor allem zum Ende hin. Ansonsten aber eine große Leseempfehlung für alle, die mal etwas anderes lesen möchten.
8/10.