ZitatOriginal von Doc Hollywood
Nicht, dass es mich was angeht, aber schon mal dran gedacht licht, dass es hier vielleicht auch Nicht-Muttersprachler her verschlägt oder Menschen, die beispielsweise eine angeborene Lese- und Rechtschreibschwäche haben?
Ich habe in diesem Forum bisher keinen Text gefunden, der derartig unter orthographischen Mängeln leidet. Und die meisten Fehler sehen für mich nach zwei Tasten zugleich erwischt aus, nicht nach einer Lese- und Rechtschreibschwäche. Ich dachte beim Lesen an einen pubertierenden Knaben, der einfach in die Tasten hämmerte und ohne Punkt und Komma schrieb. Auch die Art die Sätze zu formulieren deuten nicht auf eine Lese- und Rechtschreibschwäche hin, sondern eher auf: ich lasse meinen Frust raus.
Zum Sachlichen gehen wir also den Text der Reihe nach durch:
Es wird zunächst ein Machtanspruch Gottes behauptet - durchaus zu Recht. Dass Gott strafe, wird festgestellt - ebenfalls zu recht. Dass er nicht tröste wird ebenfalls behauptet, völlig zu unrecht.
Es rächt sich, dass einfach behauptet wird statt zu argumentieren und zu begründen.
Vom Trost geht es übergangslos zum Belohnen über, der Zusammenhang bleibt unklar. Es gäbe kaum Stellen, die vom Lohn Gottes sprächen, was schlicht und ergreifend nicht stimmt. Bitte unter www.bibel-online.de den Suchbegriff Lohn eingeben, nur um den Befund allein mit dem Schlagwort zu finden.
Wieder völlig übergangslos wird die Frage nach Gott generell gestellt und zur Beantwortung ein einziges von einer Fülle der biblischen Gottesbilder ausgewählt. Ein Kriterium dafür wird nicht angeführt.
Die Hinweise zur Lektüre der hebräischen Bibel erfolgen ebenso unvermittelt genauso wie der Hinweis auf die jüdische Abstammung Jesu und die dann folgenden Bemerkungen zu den verschiedenen Autoren der Bibel. Der argumentative Sinn dieser (durchaus allgemein bekannten) Hinweise wird mir jedenfalls in keiner Weise kenntlich.
Die zeitliche Einordnung der Entstehung der Evangelien und die angeführte Begründung ist schlichter nonsense, der auch mit einer Lese- und Rechtschreibschwäche nicht erklärbar ist. "Die Menschen" konnten, wie allgemein bekannt, schon seit langem schreiben. Und einzelne können es bis heute nicht.
Die Evangelien wurden von des Schreibens kundigen Menschen in der Zeit zwischen 50 und 150 unserer Zeitrechnung verfasst und zusammengestellt.
Was Reimar nun weiter ausführt bleibt behauptend und - verzeiht - ist eher im schlechten Stil von Verschwörungstheorien anzusiedeln.
Natürlich wurde die Bibel von Menschen verfasst - das ist bekannt, dass sie erdichtet in der Bedeutung von erstunken und erlogen sei, bleibt dagegen pure despektierliche Behauptung. Dass "die Kirche" (welche bitte??) dies wisse und nur geheim hielte, auch dies ist reine Unterstellung, die über die Zahlreichen Veröffentlichungen zur Entstehung der Bibel und die kirchenamtlichen Verlautbarungen aller Kirchen kühn hinweg sieht.
Schließlich irritiert die sehr pauschale Ablehung der Bibel bei gleichzeitiger Empfehlung eines ihrer Teile.
Verzeih, Doc, an Sachlichkeit kann ich hier nichts erkennen.
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