ZitatOriginal von Doc Hollywood
Aber woher weiß der Mensch denn, daß er etwas weiß. Was ist denn die Definition von Wissen?
(...)
Nur kann man solch "geistiges" Wissen ja schlecht messen oder empirisch belegen und wir nennen es trotzdem nicht Glauben, oder?
Jau, so kannst Du das sagen, Doc.
Hier meinte ich den Begriff 'glauben' allerdings ein wenig enger, nämlich im Sinne von 'an die Existenz Gottes glauben' und solche Sachen wie, zu glauben, dass dieser Gott uns Menschen alle einzeln liebt und so weiter ... Du weisst, was ich meine.
Das ist eine andere Art des Glaubens, als der Glaube daran, dass die Ampel bald grün wird, oder dass die spezielle Relativitätstheorie stimmt, auch wenn ich sie nicht kapiere - also nicht 'weiss'.
Dieser Glauben an einen liebenden Gott kann eben nicht bewiesen werden.
Eigenes 'sich sicher sein' ist kein von einem Dritten verifizierbares Wissen: das ist der Punkt.
Wenn ich anfange, Leute unter Druck zu setzen, sie sollen gefälligts ebenfalls an etwas glauben, das ich für mich 'weiss', so ist das (in meinen Augen) NUR DANN in Ordnung, wenn es sich um von Unbeteiligten verifizierbares Wissen handelt, aber NICHT, wenn es sich um Glaubens-Wissen handelt - falls ich das mal so nenne darf.
kurz:
Dass jemand für sich selber 'weiss', dass es den liebenden Gott gibt, dagegen ist nix zu sagen - wohl aber dagegen, dass er dann mit Zuckerbrot und Peitsche versuche, anderen dieses 'Wissen' aufzuzwingen und meint "Das musst Du doch auch glauben!".
Müssen muss ich bloss eines: Mausetot sein, wenn ich sterbe, irgendwann, wer weiss wann.
Ob es dann irgendwie weitergeht - und ob hier und heute ein Gott sich um nicht sorgt, das muss ich niemandem glauben: dieser Glaube ist freiwillig, da nicht verifizierbar.
(zumindest ist das meine bescheidene Ansicht)