ZitatOriginal von AsterLundgren
Soll es so etwas wie Medien- und Fernsehkritik sein? Denn dann würde das Buch mehr sein wollen, als es in Wirklichkeit ist - man mag ja von "Big Brother", Dschungelcamp und Co. halten, was man will, aber Gott sei Dank haben unsere gegenwärtigen Fernsehformate sehr wenig mit dem Kinder-Wettkampf in "Tribute von Panem" gemein (mal abgesehen von dem Rahmenprogramm, das die Fernsehwelt wiederum sehr treffend wiederspiegelt, wie zum Beispiel: wie vermarkte ich mich, um gut anzukommen? Welche Rolle soll ich spielen, um beim Publikum anzukommen? etc.)
Mein erster Gedanke war auch, dass das nun ja noch sehr weit von dem heutigen TV-Programm entfernt ist und dieses damit nicht wirklich kritisieren kann.
Aber ist es das wirklich?
Ich erinnere mich an einen großen Medienrummel um eine Reality-Soap, in der schwer erziehbare Jugendliche in die Prärie geschickt wurden, wo sie z.T. nachts unter freiem Himmel schlafen mussten, etc.
Und wer mit ansehen möchte, wie schon Kleinkinder seelisch und körperlich misshandelt werden (und zudem ungefragt vor der Öffentlichkeit bloß gestellt) muss man sich nur die Supernanny ansehen. (Klar, da soll den Familien geholfen werden ... aber sind die Einschaltquoten *deshalb* so hoch? Ich zweifle dran.)
Natürlich wurde hier kräftig dramatisiert, aber die Entwicklung unserer Gesellschaft in eine ähnlich Richtung ist schon da. Der Voyorismus wird immer größer, und wir schauen uns mit Leidenschaft Dinge an, die uns eigentlich abschrecken und anekeln.