Harry Hole goes Down Under. In DER FLEDERMAUSMANN schickt Jo Nesbø seinen etwas unangepassten Helden nach Sydney in Australien.
gelesen von Heikko Deutschmann
Der alkoholkranke Osloer Kommissar Harry Hole wird von seiner Dienststelle nach Australien geschickt, um die dortige Polizei bei Ermittlungen zum Mord an einer jungen Norwegerin zu unterstützen. Die heimischen Ermittler sind nicht gerade begeistert über die unerbetene Hilfe aus dem hohen Norden, aber sein Partner, der Aboriginie Andrew Kensington, führt ihn in Sydney gut ein - in den Fall ebenso wie in die pulsierende Metropole im Osten des „siebten Kontinents“.
Bald stellt sich heraus, dass die blonde Europäerin nicht das einzige Opfer des unbekannten Täters ist. Harry hat ihren Ex-Freund, einen Drogendealer im Visier, doch als er den Fall schon fast gelöst glaubt und der Rückflug bereits gebucht ist, beginnen sich die Ereignisse plötzlich zu überschlagen.
Mein Fazit:
Harry Hole goes Down Under. In seinem ersten Harry Hole-Krimi, der schon 1997 erschien, schickt Jo Nesbø seinen etwas unangepassten Helden nach Australien, um ihn in das schillernde Nachtleben Sydneys eintauchen zu lassen. Tabledance-Girls, Transvestiten, Boxkämpfer, Drogendealer und gestrandete Weltenbummlerinnen aus Skandinaven bilden einen illustren Kreis von Zeugen und Verdächtigen, die im schönsten Gegensatz zum gewöhnlichen Surfer- und Outback-Image des Landes „down under“ stehen. Zugleich ermöglicht die Geschichte einen Blick in die Kultur, die Mythen und die bis heute bestehenden Probleme der australischen Ureinwohner in ihrem eigenen Land.
Selbst wenn Jo Nesbø beim Finale seines Falles etwas dick aufgetragen hat, ist der erste Krimi seiner Reihe überaus hörenswert - schon allein wegen der Stimme des Schauspielers Heikko Deutschmann, der die Story mitreißend und souverän erzählt.