Ich dachte, ich rezensiere mal ein paar von den Kurzgeschichten, die ich für die Uni lesen muss :wave. Anfangen wollte ich mit "Young Goodman Brown" von Nathaniel Hawthorne. Da es sich um eine Kurzgeschichte handelt, gibt es sie nicht einzeln zu kaufen; in dem unten genannten Buch umfasst "Young Goodman Brown" etwa 15 Seiten.
Zum Autor:
Nathaniel Hawthorne wurde am 4. Juli 1804 als Sohn einer alten Puritanerfamilie in Salem, Massachusetts geboren. Sein Vater war ein Seefahrer, der schon 1808 auf einem Schiff vor Suriname an Gelbfieber starb. Hawthorne wurde deshalb von seiner Mutter und deren Verwandten aufgezogen. Sein Urgroßvater John war einer der Richter bei den Berühmten Hexenprozessen von Salem im Jahre 1692. Dies ist einer der Gründe, warum Hawthorne sich in seinen Werken oft mit der Welt der Puritaner in New England beschäftigt.
Schon als Kind fiel Hawthorne durch sein erzählerisches Talent auf, weshalb er auf eine Privatschule geschickt wurde. Von 1821 bis 1824 studierte er am Bowdoin College in Maine, wo er den Dichter Henry Wadsworth Longfellow und den späteren Präsidenten Franklin Pierce kennenlernte. Seit 1825 arbeitete er als Journalist, und später war es ihm nach anfänglichem Misserfolg möglich, von der Schriftstellerei zu leben.
1842 heiratete Hawthorne die Malerin Sophia Peabody, mit der er bis zu seinem Tod eine glückliche Ehe führte und 3 Kinder hatte. 1850 war er für kurze Zeit mit Herman Melville befreundet. Von dem Briefwechsel, den die beiden führten, sind nur die Briefe Melvilles an Hawthorne erhalten geblieben.
1852 schrieb er eine Wahlkampfbiographie für seinen Schulfreund Franklin Pierce. Als dieser ein Jahr später Präsident wurde, verschaffte er Hawthorne einen Posten als amerikanischer Konsul in Liverpool. Dort blieb Hawthorne vier Jahre, verbrachte weitere anderthalb Jahre mit seiner Familie in Italien.
Nathaniel Hawthorne starb am 19. Mai 1864 auf dem Weg zu einer Erholungsreise in Plymouth, New Hampshire. Er war einer der bedeutendsten amerikanischen Schriftsteller der Romantik.
Zum Inhalt:
Die Kurzgeschichte „Young Goodman Brown“ spielt im Salem, Massachusetts des späten 17. Jahrhunderts. Eines Abends bei Sonnenuntergang verabschiedet sich Young Goodman Brown von seiner Frau Faith, mit der er erst seit kurzem verheitatet ist. Er geht trotz ihrer Proteste, aber doch mit ihrem Segen in den Wald außerhalb Salems, um sich dort mit einem dunklen Gesellen zu treffen. Dort wird er Zeuge einer unheimlichen rituellen Versammlung, an der viele angesehende Mitglieder seiner Gemeinde teilnehmen, auch der Pfarrer, die Katechismus-Lehrerin Goody Gloyse und seine eigene Frau, aber auch verspottete Sünder.
Eine dunkle Gestalt leitet die Versammlung und verspricht Erleuchtung - Brown widersteht jedoch dem Bösen und ist urplötzlich alleine im Wald.
Am nächsten Morgen kehrt er zu seinem Dorf zurück und schreckt vor seinem guten alten Pfarrer zurück, hat Angst um ein Kind, das von besagter Katechismus-Lehrerin unterrichtet wird und weigert sich seine Frau zu küssen. Ist er im Wald eingeschlafen und hat das Hexentreffen nur geträumt?
Ob Traum oder Wirklichkeit - Brown wird ein verzweifelter, hoffnungsloser Mann, der in Kirchenliedern und Predigten Böses und Gotteslästerungen hört und erstarrt, wenn seine Frau und seine Kinder zum Beten niederknien. Nach seinem Tod graviert man ihm keinen Versspruch auf seinen Grabstein, weil seine Todesstunde von Dunkelheit geprägt war.
Meine Meinung:
Ich habe die Geschichte im Original gelesen und mir hat sie eigentlich recht gut gefallen. Die Handlung fand ich auf jeden Fall sehr unterhaltsam und witzig. Allerdings fand ich es besonders im ersten Teil der Kurzgeschichte, wo Young Goodman Brown in den Wald geht und einen Weggefährten trifft schwierig zu sagen, ob Brown sich noch in der Realität befindet oder schon in dem Zustand, von dem er nicht weiß, ob er real ist oder nicht.
Danach war aber alles recht klar verständlich und es hat mich wirklich interessiert zu wissen, wie es denn nun weitergeht.