In der Reihe um den Detective der hawaiianischen Polizei sind bisher vier Teile erschienen, ein fünfter Band ist laut Autor in Arbeit. Eine Übersetzung ins Deutsche ist nicht in Sicht, das Englisch ist aber recht leicht und fluffig zu lesen.
1) Mahu
2) Mahu Surfer
3) Mahu Fire
4) Mahu Vice
Es gibt noch einige erotische Geschichten um Kimo, sogenannte Kimo-Rotic. Mehr HIER.
Der Autor lebt mit seinem Partner und Golden Retriever in Florida und unterrichtet an einem örtlichen Community College. So wie ich sein Vorwort verstanden habe, ist er selber kein Surfer und auch nicht auf Hawai'i aufgewachsen. Ich bin auch kein Surfer, aber für mich machten alle Beschreibungen einen authentischen Eindruck und auf Oahu war ich nur einmal vor Jahren als Touristin, daher las sich für mich auch das Lokalkolorit gut.
Hauptfigur ist Hawai'i Cop und Hobby-Surfer Kimo Kanapa'aka; Anfang 30 und etabliert in seinem Leben "in the closet", bekannt im ganzen Revier als hetero und oft beneideter skirt-chaser. Ups, wahine (Mädels) meine ich natürlich Bis dann ein Mord passiert, der ihn zum coming out zwingt, der seine Freunde, Kollegin und Familie zwingt, mit diesem coming out umzugehen.
Während Kimo nun also in dem Mord an einem (etwas zwielichtigen) chinesischen Geschäftsmann zusammen mit seinem Kollegen Akoni ermittelt, lernen wir Kimo und sein soziales Netzwerk kennen (die Leute brauchen wir auch alle noch für die nächsten Teile) und sein Allerheilmittel, wenn eben dieses Netzwerk aufgrund seines coming out scheinbar nicht mehr funktioniert: Er geht surfen. Und ich muss sagen, dafür bewundere ich diese ganzen surfer-dudes in Romanen immer, denn anscheinend gibt es die besten Wellen früh morgens. *gähn* Also ich könnte da noch nicht surfen gehen.
Und Kimo ermittelt nicht nur in dem Mordfall, er ermittelt *sich* in seinem Leben, sein coming out ist allmählich und nur langsam ist sein Schwulsein etwas, was er akzeptieren kann und will und nicht mehr mit typischen Macho-Cop-Gehabe versteckt. Laut Vorwort hat dieses coming out etwas Autobiografisches.
Wir Leser lernen auch Hawai'i kennen, wir lernen ein bisschen Hawai'ianisch nebenbei (z.B. Mahu als eine eher abwertende Bezeichnung für Homosexuelle) und wenn das ein Audiobuch wäre, könnten wir viel entspannte Musik hören, aber wer Zettel und Stift bereit hält, bekommt viele Tips für Weltmusik.
Ich denke, es ist dem amerikanischen Autor zu verdanken, dass wir immer genau Bescheid wissen über die ethnische Herkunft jeder Figur und manchmal musste ich auch schmunzeln, wenn der (männliche) Autor andere Männer (oder auch Outfits) als attraktiv beschrieb. Aber das ist wohl mehr eine meiner Macken… der große schwarze Schnauzer à la Magnum ist für mich eher unsexy.
Es gibt so ein paar Klischee-Charakteren, z.B. den homophoben Cop, aber das ist okay, die muss es in einem solchen Roman wohl auch geben.
Mir hat der erste Fall mit Kimo sehr viel Spaß gemacht und dafür gebe ich 10 Punkte. Der Krimifall ist zwar recht einfach gestrickt, wird aber durch das Milieu (Chinatown in Honolulu, Waikiki Beach, um nur einige zu nennen) und Kimos persönliche Verwicklung aufgepeppt.