Titel: Nach Mitternacht
Autorin: Irmgard Keun
Verlag: List Taschenbuch
Erschienen: Februar 2002
Seitenzahl: 199
ISBN-10: 3548601510
ISBN-13: 978-3548601519
Preis: 7.95 EUR
Zum Inhalt:
Susanne will mit ihrem Freund Franz einen Zigarettenladen aufmachen, doch da wird Franz verhaftet, weil denunziert wurde. Er soll „kommunistisch geredet“ haben. Und das war im faschistischen Deutschland mehr als unerwünscht.
Die Autorin:
Irmgard Keun, 1905 in Berlin geboren, begann nach einer kurzen Bühnenlaufbahn mit 21 Jahren zu schreiben. Sie emigrierte 1935. Von 1940 bis 1945 lebte sie illegal in Deutschland. Nach dem Krieg veröffentlichte sie noch zwei Romane, Bilder und Gedichte aus der Emigration sowie eine Erzählung. Außerdem arbeitete sie für Rundfunk und Zeitungen. Sie starb 1982 in Köln.
Meine Meinung:
Es wäre jammerschade wenn Irmgard Keun wirklich vergessen werden würde, aber offensichtlich gehört sie zu den Autorinnen die kaum noch gelesen werden. Irmgard Keun hat diese Ignoranz der literarischen Öffentlichkeit aber gewiss nicht verdient. In ihrem Buch „Nach Mitternacht“ schafft sie es mit einfachen Wort den „täglichen Faschismus“ des Dritten Reichs sehr überzeugend darzustellen. Dieses Buch sagt wahrscheinlich sehr viel mehr über das Leben in Nazideutschland aus als so manches sich in sich selbst verzettelndes Monumentalwerk. Gerade die einfache Sprache Irmgard Keuns, mit der sie diese Geschichte erzählt, hinterlässt beim Leser einen nachhaltigen Eindruck. Es sind die einfachen Menschen die den Alltag einer Gesellschaft prägen. Die Figuren, die Irmgard Keun zeichnet, haben kantige Konturen, die Autorin schafft es ihnen so etwas wie eine eigene Persönlichkeit zu geben. Ein sehr lesenswertes Buch – geschrieben von einer Autorin die es verdient hätte, wieder in den Fokus des literarischen Interesses zu rücken.