Rhiannon’s Ride Trilogie
Tower of Ravens – Der Turm der Raben
The Shining City – Die Strahlende Stadt (Dez. 2009)
The Heart of Stars
Kurzbeschreibung von amazon
Spannende All-Age-Fantasy aus Australien!
Rhiannon ist nicht wie die anderen Satyricorns, denn da ihr Vater ein Mensch war, sind ihr niemals Hörner gewachsen. Rhiannon ist eine Außenseiterin, und schon bald werden die anderen Satyricorns sie töten. Doch eines Tages sieht sie eine Herde geflügelter Pferde am Himmel vorbeiziehen - und plötzlich weiß die junge Frau, was sie tun muss ... Magisch, romantisch, farbenprächtig - das sind die Markenzeichen von Kate Forsyths fantastischen Romanen!
Über den Autor von amazon
Kate Forsyth wurde im australischen Sydney geboren, wo sie mit ihrem Ehemann und ihren beiden Kindern lebt. Sie ist als Journalistin für mehrere Magazine tätig. Ihr Fantasy-Reich Eileanan ist von der schottischen Heimat ihrer Vorfahren inspiriert.
Eigene Meinung
One-Horns Tochter hat weder Hufe, noch Hörner, noch mehrere Brüste. Damit ähnelt sie äußerlich mehr einem Menschen als einem Satyricorn. Sie weiß, dass ihre Herde sie deshalb töten wird, und beschließt, die Flucht aus den Bergen zu ergreifen. Mit Hilfe der Utensilien eines gefangenen Soldaten, den sie bei seiner versuchten Flucht tötet, gelingt es ihr, sich auf einem der geflügelten Pferde festzubinden und von ihrer Herde zu fliehen.
Halb verdurstet und verwundet, findet Lewen, ein angehender Hexer (apprentice witch), das ungleiche Paar und gewinnt das Vertrauen des wilden, unzivilisierten Mädchens, dem er den Namen Rhiannon gibt. Aufgrund ihres Talents mit Pferden mental zu kommunizieren, beschließen seine Eltern sie mit Lewen, zur Theurgia, der Universität in der Hauptstadt Lucesere zu schicken. Auf ihrer Reise zusammen mit der Hexe Nina, deren Familie und anderen angehenden Hexen, erfährt die Gruppe mysteriöse Ereignisse um verschwundene Kinder und Geister. Dabei muss Rhiannon nicht nur lernen, anderen zu vertrauen, sondern auch erfahren, wie schwer es ist, das Vertrauen der anderen für sich zu gewinnen, gerade wenn ihre Vergangenheit sie einzuholen versucht.
Der Auftakt zu dieser Trilogie ist spannend und düster zugleich. Angesiedelt ist das ganze in Eileanan, einer Welt, die die Autorin bereits für ihre „Witches of Eileanan“ Serie genutzt hat. Wenn man, wie ich, diese allerdings nicht kennt, fällt es einem zu Beginn schwer, sich zurechtzufinden, da im (englischen) Taschenbuch weder eine Karte noch eine Zeittafel zu finden sind. So tut man sich, gerade wenn es um die Vorgeschichte Eileanans und deren Zusammenhänge und Personen geht, schwer. Einflüsse eines mittelalterlichen Schottland und dessen keltischer Tradition ist allerdings nicht zu übersehen. Ein Blick ins Glossar – oder besser – einen Blick auf Forsyth HP, auf der sie die Bezüge erklärt, ist durchaus ratsam. Allerdings hat es durchaus auch seinen Charme, das alles nicht auf Anhieb zu durchschauen, bekommt man dadurch doch einen Einblick davon, wie Rhiannon sich fühlen muss, die so gut wie nichts über Herrschaftsformen, Magie, und Eileanan weiß und sich vieles aus den Gesprächen der anderen zusammenreimen muss, ähnlich wie der Leser auch.
Rhiannons, zu Beginn eine wilde unnahbare junge Frau, die sich zu wehren versteht, gliedert sich überraschend schnell in die Gesellschaft der anderen Mitglieder der Reisegruppe ein, was den Leser stellenweise überrascht, da es einfach zu glatt zu gehen scheint. Trotz dessen ist mit Rhiannon ein sehr komplexer Charakter entstanden, deren Anders-Sein immer wieder in den verschiedensten Situation in Erinnerung gerufen wird und Konflikte mit sich bringt. Auch die anderen Charaktere zeigen sich vielschichtig und keinesfalls nur stereotyp, was den Leser stellenweise wirklich überraschen kann.
Forsyth schafft es, mit ihrem ersten Teil um Rhiannon, in die Welt Eileanan einzuführen, die sich dem Leser wie ein Puzzle nach und nach erschließt. Dabei geht es nicht nur um die Entwicklung von Rhiannon an sich und auf das Aufeinandertreffen zweier Kulturen, sondern macht auch Konflikte auf, die das ganze Land betreffen. Ein wirklich spannender, mystischer, aber auch stellenweise düsterer Auftakt einer Fantasy-Trilogie, die mich sowohl an die Feenland-Chronik von Cecilia Dart-Thornton, als auch an Der Name des Windes von Patrick Rothfuss erinnert hat.
9 von 10 Punkten.