Necromancer - Martha Wells

  • Inhalt:


    Nicholas Valiarde führt ein Doppelleben. Tagsüber handelt er mit Kunst und Antiquitäten und führt ein unauffälliges Leben in der Metropole Vienne, des Nachts jedoch verwandelt er sich in den Meisterdieb Donatien, der mit seiner eingeschworenen Bande korrupte Stützen der Gesellschaft ausraubt. Mit Hilfe der Beute plant er, es dem verräterischen Count Montesq heimzuzahlen, der einst Nicholas' Stiefvater fälschlicherweise der Nekromantie beschuldigte, was zu dessen Hinrichtung führte.
    Doch als Nicholas und seine Bande eines Tages bei einem Einbruch von einem Ghul angegriffen werden und kurz darauf ein seltsamer Spiritist auftaucht, der versucht, Nicholas zu erpressen, beschließen sie, der Sache auf den Grund zu gehen, und stoßen auf die Spuren einer dunklen Verschwörung, die die gesamte Stadt bedroht.



    Über die Autorin (Zitat des Umschlagtextes):


    Martha Wells wurde im texanischen Fort Worth geboren. Nach dem Studium der Anthropologie widmete sie sich dem Schreiben. Mit ihren Romanen im Ile-Rien hat sie sich in kürzester Zeit eine große Fan-Gemeinde geschaffen. Wells lebt mit ihrer Familie in College Station, Texas.



    Meine Meinung:


    Nachdem ich vor einigen Jahren eine Rezension der englischen Ausgabe auf bibliotheka-phantastika.de gelesen hatte, musste ich das Buch unbedingt haben, nur um leider festzustellen, dass es vergriffen war. Dann lief es mir plötzlich in deutscher Übersetzung im Buchladen meines Vertrauens über den Weg und ich habe es gleich mitgenommen.
    Wer Fantasy abseits der ausgetretenen Pfade sucht und das Steampunk-Genre mag, ist mit 'Necromancer' bestens bedient. Die Welt Ile-Rien ist dem Pseudo-Mittelalter längst entwachsen und Gaslampen beleuchten die von Kutschen befahrenen Straßen eines alternativen viktorianischen Paris, in dem sich sicherlich auch Edgar Allan Poe und Jules Verne wohlgefühlt hätten. Die Charaktere sind liebenswert und sehr schön ausgearbeitet, vor allem die Rivalität zwischen Nicholas alias Donatien und seinem Widersacher, dem Polizeiinspektor Ronsarde, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, den Meisterverbrecher zu schnappen, sorgt für so manchen spannenden Moment. Allzu zartbesaiteten Naturen kann ich die Geschichte allerdings nicht unbedingt empfehlen, da es manchmal schon recht blutig zugeht, was sich jedoch nahtlos in das eher düstere Thema der Handlung einfügt.
    Lediglich die Aufmachung des Buches ist etwas verwirrend: Allein vom Eindruck des Covers und vom Titel hätte ich einen Science-Fiction-Roman erwartet. Wahrscheinlich sollten hier Assoziationen zu William Gibsons Sci-Fi-Klassiker 'Neuromancer' geweckt werden.


    'Necromancer' ist ein in sich abgeschlossener Roman, es zwar gibt eine Art Fortsetzung, die jedoch einige Jahre später spielt und die Nachfahren der 'Necromancer'-Protagonisten in den Mittelpunkt rückt.


    Mein Fazit: Ein spannender, origineller Steamfantasyroman, dessen einzige Schwäche in seinem ein wenig übertriebenen Finale liegt. Deshalb gibt es von mir 9 von 10 Punkten.

  • Zitat

    Original von Eskalina
    Suzann - schau mal hier :wave


    Danke Eska :wave
    Was es nicht alles gibt...


    Edit: upps, da war ja noch mein Sohnemann angemeldet. werd ich gleich ändern

    Unterhalten sich zwei Kerzen.
    Fragt eine die andere: 'Was hast du heute noch vor?'
    Antwortet die andere darauf: 'Ich glaube, ich gehe heute aus!'

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  • Willkommen in Ile-Rien! Willkommen in einer Stadt, in der Technik nicht mehr von Magie zu unterscheiden ist. Einer Stadt, in der die Kunst der Nekromantie, der Geisterbeschwörung, Teil des Alltags ist. Einer Stadt, in der niemand ahnt, welch gefährliche Mächte sich anschicken, die Zukunft der Menschheit für immer zu verändern ...Dies ist die Geschichte von Nicholas Valiarde, einem der angesehensten Bürger von Ile-Rien - und der erfolgreichste Dieb der Stadt. Doch eines Tages verläuft ein Raubzug nicht wie geplant: statt der erhofften Beute stößt Nicholas auf eine nekromantische Kraft, wie es sie seit Jahrhunderten nicht mehr gegeben hat. Sie ist der Vorbote kommender Veränderungen - und für Nicholas der Beginn eines atemberaubenden Abenteuers!


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    Necromancer ist ein durchschnittlicher bis guter Fantasy-Roman. Als ich im Buchladen war, fand ich den Umfang von knapp 700 Seiten für 9 Euro erstmal toll.


    Und endlich mal keine dämliche Triolgie, nachdem ich da nun schon so viele angefangen habe und langsam keine Lust mehr habe, 30 "Geschichten" parallel zu verfolgen.


    Von vielen anderen Fantasy-Romanen hebt sich Necromancer durch die Handlung im 17./18. Jahrhundert ab. Im Gegensatz zu den üblichen Schwert, Schild und Axt-Romanen kann man den Roman hier durchaus als innovativ beschreiben.


    Eigentlich ist es auch nicht allein Fantasy, sondern eine Mischung aus Diebeskrimi und Fantasyroman. Ebenso sind die Charaktere teils fast ein wenig zu perfekt auf ihre Rolle maßgeschneidert und eine große Entwicklung der Charaktere findet nicht statt.


    Dennoch liest sich das Buch gut, das Ambiente ist stimmungsvoll und im Bereich Fantasy endlich mal was anderes.


    Positiv ist auch, daß sich die wichtigen Elemente der Geschichte durch das ganze Buch durchziehen. Das Buch hebt sich damit von dem unseeligen Trend ab, 400 Seiten Einleitung zu schreiben und auf den verbleibenden 50 die eigentliche Handlung ablaufen zu lassen. Die Handlung ist wirklich glüssig, unnötige Längen bleiben einem trotz des Buchumfangs erspart.


    Hier muß aber auch gesagt werden, daß die Handlung nicht vor ausnahmend vielen Überraschungsmomenten strotzt, wobei dies in mancher Hinsicht wieder eine Überraschung für sich ist.


    Letztlich hat das Buch positive wie negative Seiten. Es ist schwer, dies nun exakt zu bewerten, aber ich vergebe 6/10 Punkten.


    Kein Meisterwerk, aber ein solides Lesestück, das mit 9 Euro für 700 Seiten auch einige Tage Lesevergnügen verspricht.




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  • Nicholas Valiarde ist ein angesehener Kunsthändler in Ile – Rien, einem Land in dem seit einigen Jahren Frieden herrscht und in dem Hofbälle, Droschken und Magie an der Tagesordnung stehen.
    Doch in Ile- Rien ist nicht jede Magie erlaubt, Nekromantie steht unter strenger Strafe, die bei Anwendung eine Verurteilung zum Tode nach sich zieht. Nachdem Nicholas Onkel Edouard der Nekromantie angeklagt und zum Tode verurteilt wurde, sinnt Nicholas auf Rache! Da sich die Verurteilung als Intrige rausgestellt hat! So wird aus Nicholas Valiarde unter dem Namen Nicholas Donatien einer der größten Diebe von Ile- Rien und all dies tut er nur um den Menschen hinter den Intrigen zu fassen und zu vernichten, Count Montesq.
    Doch eines Tages werden die Rachepläne von Nicholas durch die Arbeit eines gefährlichen Nekromaten gestört. Plötzlich tauchen überall Faye, Ghule und Goleme auf und jede Menge Leichen!
    Schließlich kommt Nicholas dem Nekromanten so gewaltig in die Quere, dass Nicholas mit einem Sendfluch belegt wird, der ihm das Leben kosten soll.
    Doch Nicholas ist zu gerissen und macht sich im Gegenzug für einen Vernichtungsschlag bereit. Doch dann werden der beste Freund seines Onkels und einige treue Verbündete von Nicholas durch den Nekromanten entführt, der sie für sein letztes teuflisches Ritual haben will!


    Bei Necromancer weiß man auch nach 200 Seiten immer noch nicht wirklich worum es in dem Buch überhaupt geht.
    Es wird zwar eine klare Aussage zu den Racheplänen gegeben aber was es mit dem Necromanten auf sich hat und warum wer wen jagt oder beschattet kommt irgendwie nicht wirklich raus.
    Das Buch hat an sich eine gute Story aber viele Inhalte werden nur angeschnitten und nicht zu Ende geführt. Viele Situationen enden einfach ohne Erklärung, eine Person bedroht eine andere und plötzlich ist Schluss und es ist Szenenwechsel angesagt.
    Eine Erklärung gibt es nicht und später scheinen alle wieder heile Welt zu spielen.
    Vieles ist einfach unklar. Viele Handlungen sind unsinnig und unausgereift. Ich muss ehrlich sagen das waren 701 quälende Seiten, auch wenn zuweilen schon eine gewisse Spannung aufgetreten ist. Aber immer lag irgendwie ein Schleier des nicht Greifbaren über den Seiten, irgendwas wurde nie wirklich benannt.


    Die Charaktere allerdings waren schon sehr vielschichtig und es war sehr spannend sie kennenzulernen. Hier muss ich wieder sagen, war die Vielschichtigkeit und die versteckten Talente der Charaktere echt gut ausgestaltet. Mit ihren Charakteren hat sich die Autorin wirklich Mühe gemacht, auch mit den Nebencharakteren. Diese wurden auch mit wirklich interessanten Talenten und Fähigkeiten ausgestattet. Also für ihre Charaktere hat die Autorin schon eine eins mit Sternchen verdient.
    Madeline hat mir sehr gut gefallen, sie ist ein starker Charakter mit einem unheimlich großen Wandlungspotenzial und einer Menge Mut.


    Was mir auch gut gefallen hat an dem Buch, war die große Schrift und die großzügige Aufteilung. Allerdings hat mich gestört das der Kapitelwechsel direkt ohne Erkennbarkeit auf einer Seite stattgefunden hat. Erst war man noch in den Abwasserkanälen der Stadt und plötzlich war man im Königshaus, ohne Sinn und Verstand.


    Also ich kann das Buch wirklich nur als durchschnittlich bewerten und den zweiten Teil werde ich mir sicherlich auch nicht antun. Vor allem verstehe ich nicht was da noch fortgesetzt werden soll. Das Buch ist in sich abgeschlossen. Naja. 3 Sterne mehr geht nicht.
    Das Buch ist wahrscheinlich einfach nur Geschmackssache!