Rita Mae Brown: Jacke wie Hose
isbn: 3499121956
autorin: * in hanover, pennsylvania, wuchs bei pflegeeltern in florida auf, studierte in NYC anglistik und kinematografie, aktiv in frauen- und homosexuellenbewegungen
auszugsweiser rückseitentext:
an hand des lebens zweier schwestern, die sich ständig streiten und doch ohne einander nicht leben können, auf der überschaubaren bühne einer kleinen stadt geht die autorin an die wurzeln des amerikanischen selbstverständnisses - auf ebenso komische wie eindringliche weise. zwischen 1909 und 1980, mit krieg, arbeitskämpfen, prohibition, mord und totschlag, und auch liebe, entsteht ein bild von amerika, das viele unserer tief verwurzelten europäischen vorurteile über den haufen rennt. dass das hauptpersonal des romans eine beeindruckende schar beeindruckender frauen ist, hat wohl damit zu tun, dass RMB die frauen eher für fähig hält, wirkliche gefühle zu haben, als die männer. dieser meinung mag man sich anschließen oder auch nicht - im vorliegenden fall ist sie schwer zu widerlegen...
eigene meinung:
"tief verwurzelte europäische vorurteile" fühlte ich bei mir während der lektüre dieses ebenso heiteren wie klugen buches zwar nicht gerade über bord gehen, aber vielleicht hatte ich auch gar keine*g*
der titel kommt von einem ausspruch der manchmal etwas bedauernswerten mutter der erwähnten schwestern und bezieht sich auf das ständige hickhack zwischen diesen. es ist keine reine familienstory, zB werden auch die auswirkungen des naziterrors auf einige befreundete menschen anrührend nahegebracht. besonders ergreifend war, wie die eine schwester der anderen dazu verhalf, ein pflegekind, eben die in ich-form schreibende autorin, zu bekommen. diese, 1980 mit den immernoch miteinander im clinch liegenden schwestern, ihrer mutter und ihrer tante also, konfrontiert, erzählt in rückblenden, was sich im vergangenen jahrhundert in dieser kleinstadt alles zugetragen hat.
8/10