Katfisch, Bourbon, Hahnenkämpfe - Burkhard Bilger

  • OT: Noodling for Flatheads


    Kurzbeschreibung:
    "The Old South" behütet seine Geheimnisse gut. Doch mit scharfem Blick beobachtet Burkhard Bilger die obskuren Traditionen und skurrilen Rituale des amerikanischen Südens. Er berichtet nicht ohne Augenzwinkern von illegalen Hähnenkämpfen, schrulligen Froschfarmern und finsteren Schwarzbrennern.


    Über den Autor:
    Burkhard Bilger, geboren und aufgewachsen in Oklahoma, schreibt für verschiedene amerikanische Zeitschriften (u.a. für "The New Yorker", "The Atlantic Monthly", "Harper's" und die "New York Times"). Bereits zweimal furde seine Arbeit mit einem Magazin Award ausgezeichnet. Außerdem arbeitet er als Senior Editor für den "Discover" und als Dozent für Wissenschaftsjournalismus an der New York University. Er lebt mit seiner Frau, seinen zwei Kindern und seinem Coonhound Hattie in Brooklyn.


    Meine Rezension:
    Den Südstaatengeheimnissen, denen Burkhard Bilger in diesem Buch auf den Grund geht, ist eines gemeinsam: Sie finden alle irgendwie im Verborgenen statt und drehen sich - manche mehr, manche weniger - um die Jagd. Ob dies ein zentrales Merkmal der Südstaaten, eine bevorzugte Tätigkeit ihrer Bewohner ist oder aber nur ein Schwerpunkt des Autors, sei dahingestellt. Auf jeden Fall kann bei der Lektüre dieses Buches (insbesondere bei den Kapiteln über Hahnenkämpfe, Eichhörnchenhirn, Ochsenfrösche und Schweinefüße) ein robuster Magen nicht schaden. Auch Tierschützern ist dieses Buch nur bedingt zu empfehlen.
    Entgegen der Erwartung, die angesichts der Themenauswahl erzeugt wird, erhält der Leser dennoch einen guten Einblick in so manch schrullige Traditionen der Südstaaten und das nicht zuletzt dank des angenehmen Erzählstils des Autors. Alles, was er hier berichtet, hat er vor Ort erlebt und recherchiert, hat an mehr oder weniger skurrilen Veranstaltungen teilgenommen und den ein oder anderen eigenwilligen Südstaatler und seine - aus westeuropäischer Sicht gewöhnungsbedürftigen - Einstellungen kennengelernt. Als besonders gelungen empfand ich die Darstellung der einzelnen Themen aus verschiedenen Blickwinkeln. So begleitet Bilger z.B. in dem Kapitel über Schwarzbrennerei ("Mondscheinsonate") sowohl Schwarzbrenner als auch Steuerfahnder, die sich auch heute noch ein Katz-und-Maus-Spiel liefern. Darüber hinaus erfährt man einiges über die Geschichte der jeweiligen Tradition und über das Leben der Menschen, die diese immer noch pflegen.


    Für diese interessanten - wenn auch nicht immer leckeren - Eindrücke würde ich 7-8 Punkte vergeben :wave