# Taschenbuch: 384 Seiten
# Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (1. April 1993)
# Sprache: Deutsch
# ISBN-10: 3423116781
# ISBN-13: 978-3423116787
# Größe und/oder Gewicht: 19 x 12,3 x 2,4 cm
Klappentext
Sofia fühlt sich in ihrer Ehe mit dem patriarchalischen René buchstäblich eingesperrt. Er schneidet sie von jeglichem Kontakt mit der Außenwelt ab. Aber seine rebellische Frau weiß sich zu wehren. Ihr Wunschkind wird sie eines Tages bekommen, aber bestimmt nicht von diesem Mann!
Autorin
Gioconda Belli, in Managua geboren, studierte in Spanien und den USA. Ab 1970 beteiligte sie sich am Widerstand der Sandinistischen Befreiungsfront FSLN gegen die Somoza-Diktatur ihres Landes. Sie lebt in Managua und Los Angeles/USA. Von ihren Werken liegen u.a. vor: "Bewohnte Frau", "In der Farbe des Morgens", "Tochter des Vulkans" und "Zauber gegen die Kälte".
Meinung
Dies ist mein zweiter Roman dieser Autorin.
Nachdem ich Die bewohnte Frau gelesen hatte, wundere ich mich darüber, dass dieses Buch dagegen völlig unpolitisch ist.
Es ist die Geschichte von Sofia, einer Halb-Zigeunerin, die "versehentlich" von ihren Eltern als siebenjährige, getrennt wurde und dadurch ihr Leben lang traumatisiert ist und Verlassensängste hat.
Sie kompensiert dies, indem sie egozentrische und ziemlich egoistische Züge entwickelt, die sie zur Ausgestossenen der Dorfgemeinschaft werden lassen.
Selbst das Pech in der Ehe mit dem Macho Rene bringt ihr keinerlei Mitgefühl seitens ihrer spießigen und hinterweltlerischen Dorfnachbarn ein.
Lediglich die Freundschaft zum schwulen Fausto und drei "Zauberern" gibt ihr Halt.
Die ständige Angst des Verlustes und Alleingelassenwerdens bestimmt Sofias Leben und Handeln.
Am Ende scheint sich ihr Schicksal zu wiederholen und dies wird zur Chance ihr Trauma zu überwinden...
Das Ende der Geschichte hat mir sehr gut gefallen.
Ansonsten reicht das Buch nicht an Die bewohnte Frau heran, da Sofia eine ziemlich merkwürdige Person ist, deren Wirrungen kaum nachzuvollziehen sind.
6 Punkte