Foren vergiften

  • Hallo,


    dann will ich einmal meine Meinung nach 7 Jahren Internet und Foren dazumixen.


    Es wird meiner Meinung nach etwas sehr wichtiges übersehen, das immer wieder zu „Foren vergiften" führt:
    Da kurze kleine zwischenmenschliche Kommunikation im RL gibt es hier nicht.
    Jede auch die kleinste Äußerung wird SCHRIFTLICH abgegeben und steht für jeden einsehbar da. Das auch noch für lange Zeit.
    Jemand im RL mit einem breiten Grinsen und einem Schulterstubsen direkt nach einer Äußerung oder Tat zu sagen: Du bist ein A....", wird so gut wie nie zu Konflikten und Diskussionen führen.
    Macht das einmal im Internet, wenn der betroffene es nach Stunden oder gar Tagen liest, zwischenzeitlich mehrere Kommentare dazu abgegeben wurden....
    Es kann nur zu Mißverständnissen und Zurückschlagen führen.


    Der zweite, von mir beobachtete Punkt wäre:
    In fast jedem Forum, besonders in den geschlossenen, schwingt sich nach einiger Zeit jemand (und das sind nicht die Mods) dazu auf, Diskussionen darüber führen zu wollen, was in dem Forum nicht stimmt, was zu ändern sei. Und meist beinhaltet dies die persönlichen Lebenseinstellungen desjenigen, der damit dem Forum seinen Stempel aufdrücken will. Für mich nenne ich so etwas mit des „Platzhirschgehabe". Und wenn sie nicht durchkommen, bestrafen sie das Forum durch Mißachtung.
    So war auch das „Literaturcafe" vor Jahren einmal ein richtig fröhlicher Haufen, in dem man über alles rund um Bücher diskutiert werden konnte, bis jemand eine „Niveau-Diskussion" vom Zaune brach. Nach einigen Tagen löschte er den Thread und ward nimmer gesehen. Nur einen Menge der damaligen verließ ebenfalls das Cafe, daß sich erst langsam davon erholt.


    Für mich verwechseln viele die Kommunikation im Internet mit der im RL, und für mich kann das nicht funktionieren.
    Neben den 2 Punkten gibt es einfach zu viele Charaktere mit unterschiedlichen Selbstwert-, Sensibilitäts- und Toleranzschwellen. Davon auszugehen, dass die eigene Schwelle die maßgebende sei, ist für mich falsch. Es erfordert ein Einpendeln auf den Durchschnitt und Gehirnenschalten vor dem posten.
    Daher gehe ich für mich den Weg, nur dann zu posten, wenn ich wirklich etwas zu sagen habe. Und bei aller Kritik an Büchern daran zu denken, dass es andere Menschen gibt, die es ganz anders sehen. Demnach gibt es für mich keinen Mist, unsäglich usw. sondern einfach „Wem’s gefällt - mir nicht" als schlechteste Wertung.


    LG Dyke

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Zitat

    Original von Sisi
    Doc, die Vergangenheit hat gezeigt, dass viele Leute mit Schützengräben so ihre Probleme haben - ich meine jetzt nicht nur His - sondern auch z. B. Grizzly und auch noch viele andere (denen immer der Schuh passt, der rumsteht... :grin). !


    Grizzly, ich weiss, dass ich mich missverständlich ausgedrückt habe, wenn Sie es richtig gelesen hätten, dann hätten Sie den "Schuh" gefunden, der da hiess: Leute, welche mit Schützengräben ihre Probleme haben... - der andere Schuh, welcher Ihnen nicht passen wollte, war: auch noch viele andere...- das war auf eine andere Gruppe von Usern gemünzt. Jetzt können Sie Ihre Wut wieder zügeln, oder wollen Sie mir weismachen, dass Sie besagte Schützengräben doch lieben?
    mit demütigen Grüßen ;-)
    Sisi

  • Zitat

    Für mich verwechseln viele die Kommunikation im Internet mit der im RL, und für mich kann das nicht funktionieren.


    Untschreib ich Hundertprozentig !!!



    Micha !!!

    Auf dem Dachboden lebten wir vier, Christopher, Carrie, Cory und ich.
    Nur drei gehen wieder fort von hier.


    V.C. Andrews

  • Zitat

    Original von dyke



    Der zweite, von mir beobachtete Punkt wäre:
    In fast jedem Forum, besonders in den geschlossenen, schwingt sich nach einiger Zeit jemand (und das sind nicht die Mods) dazu auf, Diskussionen darüber führen zu wollen, was in dem Forum nicht stimmt, was zu ändern sei. Und meist beinhaltet dies die persönlichen Lebenseinstellungen desjenigen, der damit dem Forum seinen Stempel aufdrücken will. Für mich nenne ich so etwas mit des „Platzhirschgehabe". Und wenn sie nicht durchkommen, bestrafen sie das Forum durch Mißachtung.
    LG Dyke



    Ich finde dies "Platzhirschgehabe" (dieser Ausdruck trifft es tatsächlich auf den Punkt) beschränkt sich aber durchaus nicht auf User, die dieses Forum nun weitgehendst meiden... Nee, nee

  • ich glaube nicht, dass eine fortsetzung dieses threads noch besonders für die eulen dienlich ist, vielleicht können wir uns wieder auf das wesentliche konzentrieren, die bücher

  • Zitat

    Original von mike
    ich glaube nicht, dass eine fortsetzung dieses threads noch besonders für die eulen dienlich ist, vielleicht können wir uns wieder auf das wesentliche konzentrieren, die bücher


    Ich hoffe ich schaffe es, das was ich sagen will neutral zu formulieren:


    Solche Antworten verstehe ich auch nicht wirklich, klingt es doch so als ob man gezwungen wird diesen Thread zu lesen.


    Ist denn in der Plauderecke nicht auch Platz zum plaudern/diskuttieren/scherzen?


    Das ist wirklich eine Verständnisfrage von mir, ich quäl mich doch nicht durch 4 Seiten Postings um dann zu sagen wir sollen uns auf andere Themen konzentrieren oder? Da ignoriere ich doch einfach die Dinge die mich nciht interessieren. Das geht ja im Netz ganz prima.


    @ mike, ich greif Dich nicht damit an, greife jedoch Dein Posting auf, weil mir das auch in vielen anderen Foren auffällt, dass User ganze Threads lesen um dann zu sagen, das es solche Threads nciht braucht...


    Verwirrte Grüße,


    Bubbles

  • @bubblebaer:...Ich denk mal, mike wird gewiß darauf auch noch selbst antworten (oder auch nicht), aber, da ich sowohl Dyke als auch mike recht gegeben habe, bin ich ja damit auch angesprochen und möchte mich dann auch dazu äußern:


    Ich denk, es braucht wohl jeder User in einem Internetforum etwas Zeit, bis er oder sie sich zurechtgefunden hat und herausgefunden, was er/sie will, zu welchen Themen er sich äußern, an welchen Aktivitäten er/sie sich beteiligen möchte. Sogar auch, mit wem man überhaupt schreiben oder nicht schreiben möchte.


    Je mehr User das Forum hat, umso länger dauert das, weil ja auch immer Neue dazu kommen, denen es dann wieder genauso geht. Im Prinzip also eine Spirale ohne Ende, bis jeder so sein "Eckchen" gefunden hat, mit dem er zurechtkommt.


    Wenn man nun, wie mike und ich...und andere ja auch das getan haben, in diesem thread hier schreibt, daß man sich eher für die Bücher interessiert, dann hat das auch mit der von Dyke angesprochenen Verweigerungshaltung nichts zu tun, finde ich, sondern eher mit dem eben angesprochenen Finden des "Eckchens". Mehr würde ich da gar nicht hinein interpretiert wissen wollen.


    Daß in einem Forum, wo es um Bücher geht, manche User auch tatsächlich dann schreiben: "Ja, es geht mir nur um Bücher und nur dazu möchte ich noch etwas schreiben, wenn ich etwas dazu zu sagen habe"...das halte ich nun nicht für Beiträge, die dazu geeignet sind, ein Forum zu "vergiften", sondern für ein völlig legitimes Statement und keineswegs für eine eventuelle Abwertung der User, die sich vorwiegend oder auch in der Plauderecke bewegen und in diesem Bücher-Forum noch etwas anderes (was auch immer es sei) suchen.


    mfg
    Baumbart

  • Zitat

    Original von Baumbart
    Daß in einem Forum, wo es um Bücher geht, manche User auch tatsächlich dann schreiben: "Ja, es geht mir nur um Bücher und nur dazu möchte ich noch etwas schreiben, wenn ich etwas dazu zu sagen habe"...das halte ich nun nicht für Beiträge, die dazu geeignet sind, ein Forum zu "vergiften", sondern für ein völlig legitimes Statement und keineswegs für eine eventuelle Abwertung der User, die sich vorwiegend oder auch in der Plauderecke bewegen und in diesem Bücher-Forum noch etwas anderes (was auch immer es sei) suchen.


    • Niemand hat behauptet, daß z.B. Mikes Statement ein Forum vergiften würde.
    • Niemand hat deine wiederholten Ankündigen, dich nur noch über Bücher äußern zu wollen, zu irgendetwas herangezogen.
    • Alle an diesem Thread Beteiligten - auch Mike und du! - bewegen sich vorzugsweise in der "Plauderecke".


    Ehrlich, ich verstehe weder Postings wie das deine, noch die gelegentlich von verschiedenen Nutzern gebetsmühlenartig vorgetragene Wiederholung, man wolle/solle sich auf das eigentliche Thema dieses Forums beschränken -- wo es doch sowieso niemand tut.


    Warum auch? Der Schwerpunkt dieses Forums ist selbstverständlich Literatur, aber der Zweck eines jeden Forums ist Kommunikation -- wenn jemand Probleme der Kommunikation anspricht, dann ist das mehr als legitim.


    Wen das nicht interessiert, der soll es doch bitte einfach ignorieren. Schließlich führt keine automatische Weiterleitung zwanghaft in die "Plauderecke".

  • also dieser thread zeigt doch überdeutlich, dass diskussionsbedarf besteht!


    erstens möchte ich sagen, dass ich mich gefreut habe, dass sich auch his oder grizzly wieder gemeldet haben - das ist in jedem fall eine bereicherung.


    womit ich generell ein problem habe: wenn
    a) hier gesagt wird: hört auf mit den diskussionen - konzentriert euch auf die wesentlichen dinge - oder
    b) der thread ganz geschlossen wird.


    niemand ist gezwunden, in der plauderecke zu lesen! jeder kann das lesen, was ihn interessiert. auch anfänger sollten nach 10 postings bemerken, ob das für ihn interessant ist oder nicht.
    ausserdem finde ich es gut, dass eventuelle unstimmigkeiten auch geklärt werden - sonst kocht das immer wieder hoch.


    und abschliessend: he, das ist ein forum!!!


    also bleibt locker, schreibt, was ihr denkt, aber bewahrt dabei ein mindestmaß an höflichkeit und respekt! das hat jeder verdient...


    bo :-)

  • Das Argument "es braucht ja keiner zu lesen, wenn es ihn nicht interessiert" klingt zwar gut, aber passt nicht ganz.


    Denn eine hochkochende Diskussion in einem Thread wirkt sich auch aufs übrige Forum aus. Indem manche User gar nichts mehr posten, andere User Dinge falsch verstehen und so weiter.


    Darum kann man durchaus auch dann die Meinung vertreten, dass eskalierende Diskussionen fürs Forum schädlich sind, wenn man selber irgendwann aufhört mitzulesen.


    Sicher gibt es Diskussionen, die notwendig sind, auch wenn es mal heiss hergeht, eben damit nichts unter der Oberfläche so weit brodelt, dass es irgendwann nicht mehr zu retten ist.


    Gerade wegen der Beschränkungen der Kommunikation im Forum (Mimik, Gestik, Tonfall, Zeitverschiebung, das wurde hier alles schon genannt) wird man aber akzeptieren müssen, dass es sehr schnell gefährlich werden kann - lieber eine Sicherheitsmarge einkalkulieren wie beim Autofahren, man selber fährt natürlich gut, aber die anderen! ;-)


    Und unter dem Gesichtspunkt finde ich es auch notwendig, Threads zu schliessen, wenn etwas unkontrollierbar eskaliert. Manchmal vielleicht nur für einen Tag, dann haben sich die Gemüter schon wieder beruhigt. ;-)


    Ansonsten - erst lesen, dann denken, dann posten! Das hilft schon eine Menge.

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Zitat

    Original von MaryRead
    Ansonsten - erst lesen, dann denken, dann posten! Das hilft schon eine Menge.


    Da stimme ich voll und ganz zu. Manchmal sollte man erst einmal etwas Zeit vergehen lassen, bevor man auf einen Beitrag antwortet. Dann hat man sich selbst meist wieder etwas 'beruhigt' und kann das Thema dann wieder etwas sachlicher angehen.

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Zitat

    Original von MaryRead
    Das Argument "es braucht ja keiner zu lesen, wenn es ihn nicht interessiert" klingt zwar gut, aber passt nicht ganz. Denn eine hochkochende Diskussion in einem Thread wirkt sich auch aufs übrige Forum aus. Indem manche User gar nichts mehr posten, andere User Dinge falsch verstehen und so weiter.


    Aber das ist doch dann auch nicht anders, als ein Streit im RL. Wenn's jemanden zu blöd/hitzig/persönlich wird, dann zieht er entweder ab oder zieht seine Sache durch. Auch im RL kann ich die Tür hinter mir zumachen und mich gern haben lassen. Das steht, wie im RL auch, doch auch jedem User in einem Forum offen.


    Zitat


    Und unter dem Gesichtspunkt finde ich es auch notwendig, Threads zu schliessen, wenn etwas unkontrollierbar eskaliert.


    Und damit schliesst sich der Kreis wieder. Wo fängt es denn an tatsächlich unkontrollierbar zu eskalieren? Hier bei den Eulen kenne ich keinen einzigen Fall, bei dem das auch nur ansatzweise der Fall gewesen wäre - zumindest meinem Empfinden nach. Und damit kommt dann auch schon der immer wiederkehrende nächste Punkt: nachdem jeder anders empfindet und Schmerzgrenze nicht gleich Schmerzgrenze ist, wird es wohl kein Patentrezept geben solche Diskussionen im Sinne ALLER BETEILIGTEN zu lösen. ;-)


    Gruss,


    Doc

  • Doc, da sprichst du ein wahres Wort - allen wird man es nie recht machen können. Mir auch nicht, übrigens, aber ich habe dann kein Problem damit, die Entscheidung der Obrigkeit - sprich, Morgana und Wolke - zu akzeptieren. Weil ich viel zu froh bin, dass sie sie treffen müssen und nicht ich *g*


    Und was das "Tür zuziehen" betrifft, naja, dann müsste ich ja nicht nur aus dem kritischen Thread verschwinden, sondern gleich ganz aus dem Forum, und das wär nun wirklich schade drum.

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Zitat

    Original von MaryRead
    Und was das "Tür zuziehen" betrifft, naja, dann müsste ich ja nicht nur aus dem kritischen Thread verschwinden, sondern gleich ganz aus dem Forum, und das wär nun wirklich schade drum.


    Man kann Türen, auch laut zugeschlagene, ja auch wieder aufmachen. So mancher User, der sich hier mit *winke winke* verabschiedet hatte, macht's ja vor. :-)


    Gruss,


    Doc

  • Mir ist auch aufgefallen, dass die Stimmung in Foren in den letzten Jahren erheblich absinkt, besonders in den Foren, die es schon relativ lange gibt. Die älteren bis ältesten User schwärmen nur noch von den alten Zeiten, neue User werden ausgegrenzt, die Admintration meint, gegen das ständige Herumgenörgle mit hartem Durchgreifen reagieren zu müssen, was den gegenteiligen Effekt hat, denn zur "Niveausteigerung" werden als erstes die Dinge verboten, verändert, strenger gemacht, die den Usern am besten gefielen, und das Nörgeln wird immer schlimmer, die Admintration genervter etc. Willkommen im Teufelskreislauf Unzufriedenheit. :-)


    JASS

  • Hallo zusammen!


    Ich hab einen besseren Vorschlag:


    Lasst dieses Forum doch ne nette Eule bleiben (büttee :cry) und wenn jemand so richtig Lust hat, intellektuell heiss zu diskutieren, dann ist z.B. das Literaturcafe die richtige Adresse. :-]


    Danach Erholung bei den Eulen, hab's selbst so gemacht. :-)


    Bye, Ivy

  • Ich bin mittlerweile auch seit 9 Jahren im Web unterwegs und ich habe die Feststellung gemacht, dass es oft von den "Forenbetreuern/Listenbetreuern" abhängt, wie der Ton in einem Forum/einer Mailingliste ist. Geben diese einen positiven/neutralen Ton vor - in den vielleicht wenigen Posts, die sie jemals schreiben - ist es ein gemütliches Forum, in dem man es gut aushalten kann und in dem sich Streitereien schnell wieder legen. Geben die "Macher" einen irgendwie gearteten negativen/durchgreifenden Ton vor, gestaltet sich die Stimmung im Forum entsprechend und dem ist dann auch nicht beizukommen.
    Was meiner Meinung aber, wie Dyke es schon schrieb, ebenfalls mitspielt: man hat die direkte Konfrontation mit dem Gegenüber nicht. Man kann Worte schnell anders interpretieren als das Gegenüber sie gemeint hat. So schlagen dann die emotionalen Wellen sehr schnell hoch, was "in real" wesentlich weniger oft passiert bzw man sich schneller wieder emotional fängt.
    Wenn ich in einem Forum eine andere Meinung habe, die ich zum Ausdruck bringen möchte, dann tue ich das wesentlich vorsichtiger und denke länger über meine geschriebenen Worte nach, als ich es in einem "normalen" Gespräch tue.