Der Autor: Warren Ellis ist vor allem für seine "Graphic Novels", von welchen er über 50 geschrieben oder ins Leben gerufen hat sowie seine Fernseh-Serien bekannt.Er lebt mit Frau und Tochter in Südengland und schläft angeblich nie.
Die Story: Mike McGill ist Privatdetektiv und damit, um das Cliche dieser "Parodie“ zu erfüllen, ein Looser und Pechvogel. Letzteres allerdings so erfolgreich und konsequent, das der Stabschef des Weißen Hauses ihm eine Mission zur Rettung Amerikas anvertraut:
Er soll die "geheime Verfassung der Vereinigten Staaten" wiederbeschaffen, mit dessen Hilfe sich Amerika in ein sauberes 50er-Jahre-Kleinstädchen verwandeln lässt. Der ganze Dreck der heutigen Zeit - Gewalt, Pornographie, Perversionen und sonst alles in dieser Richtung - würde ausgemerzt werden.
McGill macht sich auf die Suche und trifft dabei auf Typen die so abgefahren, kaputt und krank sind, das es selbst seine wildesten Phantasien übertrifft.
Meine Rezension:
Vorab ein paar Kommentare zu dem Buch:
Kinky Friedman: "So lustig, das Du danach im Stehen scheißen wirst."
Entertainment Weekly: "Die perfekte Lektüre für einen leicht sadistischen Strandtag" und
" Ein durchgeknallter wunderbar versauter Detektivroman."
Es mag an meiner eigenen Vorliebe für schräge und abgefahrene Romane und den daraus resultierenden Kenntnissen einiger Bücher dieser Art liegen das ich diesem Werk so gar nichts abgewinnen konnte - wobei, so viele schräge Sachen habe ich nun auch wieder nicht gelesen....
Bin ich, was Bücher angeht, vielleicht kritischer geworden, gerade was die etwas "abseitigen Titel" angeht? Möglich.....
Dieses Buch jedenfalls hinterlässt bei mir eine seltsame Leere, ein "Hä? - was zugegeben keine all zu tiefgreifende Frage ist, aber zu mehr kann ich mich hier leider nicht durchringen.
Der Versuch einer parodistischen Gesellschaftskritik, so es des Autors Intention war eine zu schreiben, ging jedenfalls gewaltig in die Hose. Das Auftretenlassen von Typen, die gewaltig einen an der Waffel haben reicht natürlich heute nicht mehr aus, um Aufmerksamkeit zu erregen. Solche Typen sieht man heute in jeder Vormittags-Talkshow. Also sind Ellis' Figuren ein wenig krasser, ein wenig durchgeknallter als gewöhnlich, allerdings konnte ich als Leser mit diesen Typen nicht viel anfangen, da sie jeden Bezug zur Realität verloren hatten, auch zur Realität des Romans.
Einen Sinn hinter der Geschichte vermag ich nicht zu entdecken, es sei denn die Aussage eines auftretenden Webcam-Porno-Anbieters, seine "Shows" würden von so vielen Leuten konsumiert, das sie längst Mainstream wären, würde hier als Gesellschaftskritik gewertet werden können. (Der Begriff "Mainstream" wird in diesem Roman häufiger dazu missbraucht, "Abartiges" für "Normal" zu erklären - warum auch immer.....)
Für mich war dieser Roman zu sehr bemüht, härter oder krasser oder was auch immer in dieser Art zu sein, als das eine wirklich originelle Story dabei herausgekommen wäre. Hier wäre weniger erheblich mehr gewesen - weniger schräge Vögel - mehr durchdachte Geschichte.