Auf ewig und einen Tag – Elizabeth Joy Arnold

  • Heyne, 2009, 496 Seiten


    OT: Pieces of My Sister's Life
    Übersetzt von Angelika Felenda


    Kurzbeschreibung:
    Zwei Schwestern, ein unverzeihlicher Moment, eine zweite Chance


    Ihre äußere Ähnlichkeit ist verblüffend, aber nicht nur das die Zwillinge Kerry und Eve denken und fühlen gleich. Doch diese innige Nähe zerbricht, als sie sich beide in Justin verlieben, eine Rivalität die schließlich dramatisch eskaliert. Dreizehn Jahre sprechen die beiden kein Wort miteinander. Erst als Eve ernsthaft erkrankt, eilt Kerry auf Justins Bitte hin widerstrebend an das Krankenbett der Schwester...


    Über die Autorin:
    Elizabeth Joy Arnold, aufgewachsen in New York, studierte am Vassar College und der Universität von Princeton. Sie lebt heute mit ihrem Ehemann in Hopewell, New Jersey. „Auf ewig und einen Tag“ ist ihr erster Roman.


    http://www.home.elizabethjoyarnold.com/


    Meine Meinung:
    Dieser Roman ist vieles in einem. Es ist, vollkommen wertfrei gesagt, ein Buch das man als „Frauenroman“ bezeichnen könnte.


    Er ist ein Familienroman, im Mittelpunkt stehen die Zwillinge Kerry und Eve, die schon mit 16 Jahren alleine sind, als der Vater stirbt. Die Mutter hat die Familie schon vor Jahren verlassen.


    Es ist auch ein Liebesroman, allerdings dominiert leider eine unglückliche Liebesgeschichte mit Justin, in den beide Frauen verliebt sind, die komplette Handlung. Justin heiratet Eve und es kommt zur Trennung zwischen den Zwillingen. Kerry kehrt erst zurück als Eve schwer erkrankt, um sie zu Pflegen und die Familie zu versorgen.
    Der Plot wechselt hin und her zwischen 2007 und 1993/1994.


    Dabei sind die Emotionen noch relativ verhalten geschildert. Die exzessiven Eskapaden manches Kitschromans werden dem Leser zum Glück erspart.
    Gut gefällt mir, wie die Änderungen im Verhältnis der Schwestern herausgearbeitet sind.
    Nebenbei wird auch der amerikanische Alltag gut abgebildet. Der Schauplatz Block Island, das zu Rhode Island gehört, bietet ein interessantes Flair.


    Der Roman lässt sich ordentlich lesen, er ist ungekünstelt und relativ einfach gehalten.
    Am Ende bleibt etwas Unbehagen, die Autorin macht es sich in mehreren Punkten etwas zu leicht. Es handelt sich dabei zum einen um das Wiedertreffen mit der Mutter nach vielen Jahren und zum anderen um einen dramatischen Vorfall in der Vergangenheit, der trotz großer Bedeutung zu trivial abgehandelt wird. Aus Spoilergründen gehe ich hier nicht auf Details ein.
    Insgesamt lässt sich das Buch aber so gut wegschmökern, dass es sich lohnt.

  • Ich stimme Herrn Palomar voll zu. Es ist ein Roman, der sich schön liest, der stilistisch ausgezeichnet geschrieben ist und der wunderbar greifbare Protagonisten zu bieten hat. Ich weiß auch nicht, warum mir am Schluss trotzdem etwas gefehlt hat... Etwas daran ist unbefriedigend, als gäbe es noch eine Geschichte fertig zu erzählen, auch wenn sie eigentlich fertig erzählt ist. Schwer zu beschrieben. Trotzdem empfehle ich das Buch für demnächst einsetzende graue Herbsttage, da man Kerrys Erzählfluss gerne folgt.


    lg :wave Claudia