Titel im Original: Dead Cat Bounce
Kurzbeschreibung:
Daß alles den Bach runtergeht, daran ist Joe, Anfang zwanzig, ja fast schon gewöhnt. Katastrophen passieren andauernd, in der Regel aber wenigstens hübsch nacheinander. Als binnen einer Woche seine komplette Welt ins Wanken gerät, reicht es Joe dann doch: Sein Job in einer PR-Agentur in Dublin hat ihm ob des ständigen Zwangs zur Schönfärberei noch nie so recht behagt - doch wo sonst soll man heute als Collegeabsolvent arbeiten, wenn nicht in einer Agentur oder "in den Medien"? Nun bringt ihn ein Auftrag in ein moralisches Dilemma. Denn der zwingt ihn, sich in einem anderen traurigen Kapitel seines Lebens - der Liebe - für gut oder böse zu entscheiden. Gegenüber seiner Auserwählten muß er Farbe bekennen, doch will sie ihn noch nicht einmal anhören. Das alles wären nur die normalen Luxusprobleme eines jungen Mannes, würde nicht auch noch seine Mutter seine Anwesenheit auf dem heimatlichen Hof in der Provinz einfordern...
Meine Meinung:
Um eines gleich vorwegzunehmen: Ein tolles Buch! Der Plot ist zwar nicht gerade etwas völlig Neues (junger Mann, frustriert von seinem Beruf und erfolglos bei den Frauen, mit einer Mutter, die regelmäßig Schuldgefühle bei ihm hervorruft, plant mittels eigenem Drehbuch den großen Durchbruch in Hollywood und muß zusehen, wie alles den Bach runtergeht), doch ist die Umsetzung dermaßen gelungen und originell, daß das Lesen großen Spaß macht. Trotz der Thematik ist "Schlimmer geht immer" weder ein auf eine männliche Zielgruppe getrimmter Frecher Frauenroman (bzw. Männerroman), noch will es große Lebensweisheiten vermitteln. Mit viel Humor und Situationskomik erzählt Owens die Geschichte der sympathischen Hauptfigur Joe, der sich zwar wirklich Mühe gibt, dennoch nicht wirklich etwas zustande bringt in seinem Leben. Alle Figuren sind interessant und lebensnah geschildert, wobei es mir vor allem Joes Freunde angetan haben. Der Wortwitz läßt im Verlaufe des Buches zwar ein wenig nach, doch das machen die wunderbaren Dialogszenen mehr als wett. Auch das Ende fand ich sehr gelungen - weder ein schmalziges happy end noch tiefste Weltuntergangsstimmung, stattdessen realistisch und glaubwürdig.
Alles in allem ein richtiger Lesespaß in einer soliden Sprache mit viel Ironie und einigen unerwarteten Wendungen - lesenswert!