Inhalt
Ein Raubmord erschüttert die handelde Zunft Kölns. Hat das grausame Verbrechen mit den geschmuggelten Tuchen zu tun, über die bereits seit einiger Zeit Gerüchte kursieren? Eine kleine englische Münze, die in der Nähe des Toten gefunden wird, lässt in Alyss einen schlimmen Verdacht aufkeimen. Ist etwa John of Lynne, Handelspartner des Hauses an Doorne, in die Schwarzgeschäfte verwickelt - oder gar in den Mord?
Über die Autorin
Meine Meinung
Zwischen dem letzten Fall der Begine Almut und Pater Ivo, heute Ivo vom Spiegel, liegen 24 Jahre und diesmal ermitteln deren Tochter Alyss und ihr Zwilingsbruder Marian. Schauplatz des Geschehens ist natürlich Köln. Und nicht nur das, man trifft auf viele alte Bekannte und besucht sowohl das Beginenkonent als auch die Schenke von Franziska. Aber auch viele neue Charaktere finden sich ein, die alle liebevoll charakterisiert sind.
Mordopfer ist Alyss Schwager, der nach einem Gildeessen, das er mit seinem Handelspartner John of Lynne besuchte, nicht nach Hause zurück kehrte. Sofort tun sich mehrere Verdächtige auf und viele ungereimte Fragen. Zusammen mit John und Marian nimmt Alyss die Fährte auf und deckt einige Ungereimtheiten, sowohl in den Geschäftsbüchern ihres Mannes auf, als auch im Handelgeschehen der Tuchmacher.
Schon bald kristallisieren sich einige Verdächtige heraus und die Schlinge wird immer enger um deren Hals.
Hinzu kommen natürlich auch die privaten Probleme der Protagonisten und es darf gesagt werden, das es auch knistert. Ivo und Almut sind natürlich auch mit von der Partie, tragen aber nicht direkt zur Falllösung bei.
Den Charakter on Alyss finde ich zwar sympathisch und ich finde es sehr gut, dass er nicht eine 2. Almut ist, aber irgendwie fehlte mir was. Sie ist etwas reserviert und auch eher zickig. Marian dagegen mochte ich sehr, er ist ein wenig ein Träumer fand ich, der aber wenn es sein muss, eine Menge Mumm in den Knochen hat.
Mein Liebling war allerdings John of Lynne. Er ist so ein bisschen ein Weiberheld und flirtet aufs heftigste mit Alyss. Er ist einfach durch und durch sympathisch und überaus menschlich. Zusammen ergibt sich daraus ein gutes Team.
Und obwohl ich die Geschichte und den Fall ganz spannend fand und die Protagonisten wie immer gelungen, kam es für mich nicht an das Gespann Almut-Ivo heran. Sowohl fehlte mir der ständige Schlagabtausch mit Sprüchen aus dem Buch Salomon, als auch die Zwiesprache mit Maria. Und auch der Witz, den ich sehr schätze in den Romanen, kommt etwas zu kurz. Außerdem fehlte mir so eine etwas schräge aber liebenswürdige Figur wie der Apotheker Krudener.
Alles in allem keine ganz so gelungene Fortsetzung. Von mir 7,5 von 10 Punkten