trauriges Gedicht

  • Seit Wochen (wohl durch denTod einer Mitarbeiterin) geht mir
    dieses Gedicht von W.H. Auden durch den Kopf.
    Und weil es so schön ist, setz ich es einfach mal hier rein.


    Stop all the clocks, cut off the telephone,
    Prevent the dog from barking with a juicy bone,
    Silence the pianos and with muffled drum
    Bring out the coffin, let the mourners come.


    Let aeroplanes circle moaning overhead
    Scribbling on the sky the message He Is Dead,
    Put crêpe bows round the white necks of the public
    doves,
    Let the traffic policemen wear black cotton gloves.


    He was my North, my South, my East and West,
    My working week and my Sunday rest,
    My noon, my midnight, my talk, my song;
    I thought that love would last for ever: I was wrong.


    The stars are not wanted now: put out every one;
    Pack up the moon and dismantle the sun;
    Pour away the ocean and sweep up the wood.
    For nothing now can ever come to any good.


    http://www.npr.org/programs/death/readings/poetry/aude.html

  • Gibt es das Gedicht auch in Deutsch? Für solche die nicht oder gar kein Englisch können!

    Gruß Koala :wave


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    :lesend Das Licht der Welt von Daniel Wolf
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  • Hab irgendwo im Internet ne Übersetzung gefunden. Keine Ahnung von wem die ist.


    Begräbnis-Blues


    Haltet alle Uhren an, laßt das Telefon abstellen,
    Hindert den Hund am bellen, indem ihr ihm einen Knochen gebt,
    Klaviere sollen schweigen, und mit gedämpftem Trommelschlag,
    Laßt die Trauernden nun kommen, tragt heraus den Sarg.


    Laßt Flugzeuge kreisen, klagend im Abendrot,
    An den Himmel schreibend die Botschaft Er ist tot;
    Laßt um die weißen Hälse der Tauben Kreppschleifen schlagen,
    Und Verkehrspolizei schwarze Baumwollhandschu' tragen.


    Er war mein Nord, mein Süd, mein Ost und West,
    Meine Arbeitswoche und mein Sonntagsfest,
    Mein Gespräch, mein Lied, mein Tag, meine Nacht,
    Ich dachte, Liebe währet ewig: Falsch gedacht.


    Die Sterne sind jetzt unerwünscht, löscht jeden aus davon,
    Verhüllt den Mond und nieder reißt die Sonn',
    Fegt die Wälder zusammen und gießt aus den Ozean,
    Weil nun nichts mehr je wieder gut werden kann


    W. H. Auden

  • Danke für die schnelle Übersetzung! :wave


    Hatte es zwar so ähnlich übersetzt. Aber richtig übersetzt ist es doch noch um einiges "Besser" :anbet

    Gruß Koala :wave


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    :lesend Das Licht der Welt von Daniel Wolf
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  • Oh jeh... Jetzt auf Deutsch hab ich es erst richtig gelesen... Ist wirklich ein wahnsinnig anrührendes Gedicht... Da steckt mir doch tatsächlich ein Kloß im Hals... :-(


    Ich kenn es auch aus "4 Hochzeiten und ein Todesfall". Den haben wir bestimmt schon drei Mal gesehen und er gefällt mir immer wieder. Bei dem Gedicht muss ich dann auch regelmäßig heulen... *snief*



    @ Melkat: Das mit Deiner Kollegin tut mir leid... :-( :knuddel1

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Das Gedicht ist wirklich sehr sehr bedrückend, es drückt die Stimmung und die Gefühle wirklich passend aus.


    Ich mit meiner Heuleritis im Moment bin schon wieder kurz davor zu :cry


    Mein Gedicht in solchen Situationen lautet:



    Do not stand at my grave and weep
    I am not there. I do not sleep.
    I am a thousands winds that blow.
    I am the diamond glints on snow.
    I am the sunlight on ripened grain.
    I am the gentle autumn rain.
    When you awaken in the morning's hush,
    I am the swift uplifting rush
    Of quiet birds in circled flight.
    I am the soft stars that shine at night.
    Do not stand at my grave and cry.
    I am not there. I did not die.

    Mary Elizabeth Frye (1932)


  • Steh nicht an meinem Grab und klage!
    Ich bin nicht da. Ich schlafe nicht.
    Ich bin tausend Winde, die wehen.
    Ich bin der Brillantenglanz auf dem chnee.
    Ich bin das Sonnenlicht auf reifendem Getraide.
    Ich bin der sanfte Herbstregen.
    Wenn du erwachst in der Ruhe des Morgens,
    Bin ich der flink aufsteigende Schwung
    der stillen Vögel zu kreisförmigem Flug.
    Ich bin die sanften Sterne, die nachts scheinen.
    Steh nicht an meinem Grab und klage.
    Ich bin nicht da. Ich starb nicht.

    (möglichst wörtlich, deshalb nicht poetisch!) :-)

  • Danke Iris! :knuddel1


    Ich würds noch ein bissel abändern in:


    Steh nicht an meinem Grab und weine.
    Ich bin nicht dort. Ich schlafe nicht.


    Ich bin die tausend Winde, die wehen.
    Ich bin das diamantene Glitzern des Schnees.
    Ich bin das Sonnenlicht auf reifendem Korn.
    Ich bin der sanfte Herbstregen.
    Wenn Du aufwachst in des Morgens Stille, bin ich der flinke
    Flügelschlag friedlicher Vögel im kreisenden Flug.
    Ich bin der milde Stern, der in der Nacht leuchtet.


    Stehe nicht an meinem Grab und weine.
    Ich bin nicht dort. Ich bin nicht tot.


    :cry Ich könnte schon wieder...