Ohne Frage - aber man darf auch nicht vergessen, daß "wir" das vor wenigen Hundert Jahren nicht anders getan haben. Das entschuldigt es natürlich überhaupt nicht.
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Zitat
Auf keinen Fall - aber in den Islamisch geprägten Ländern haben wir jetzt gerade wohl das Phänomen unseres Mittelalters: Solange die Leute für dumm verkauft werden, glauben sie alles (vereinfacht ausgedrückt).
Naja, dass ist bei uns gar nicht so anders, wenn man die vielen Moore-Jünger so ansieht.
Gruß
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[quote]Original von Oryx
Es braucht keinen Kompromiss, da die Mehrheit der Bevölkerung in einer Demokratie normalerweise bestimmt, wohin der Weg geht und Minderheiten geschützt werden. (Nichtwahlberechtigte) Ausländer haben natürlich keinen Einfluss auf die politische Landschaft und damit auch weniger Rechte. Das ist nur recht und billig, denn der Staat ist für sein Volk zuständig und nicht für irgendwelche Besucher.
Kann sein dass ich das falsch verstehe, aber heißt das wir wahlberechtigte haben MEHR Rechte auch bzg. Religionsausübung (was ja im grundgesetzbuch festgehalten wurde, dass jeder frei seine Religion ausüben dürfte) als die Ausländer?
Wenn der Staat nur für sein Volk zuständig ist, nicht aber für die Besucher des Landes mache ich mir aber Sorgen bzg. meiner Ferien in England!
Ich verstand deine Aussage so als müssten wir keine Rücksicht auf die Ausländer nehmen (dass meinte ich auch mit Kompromissen) bzw. sie nur in ihren 4 Wänden ihre bspw. Religion ausüben lassen. Ist das nicht etwas unfähr? Da fühl ich mich irgendwie wie ein Unterdrücker.
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Merlin : Eine Regierung ist dazu da, um für ihr Volk zu arbeiten. Selbst der deutsche Bundeskanzler muss schwören "Schaden vom Deutschen Volke abzuwenden".
Natürlich hast Du, wenn Du 18 bist und Bürger eines Landes mehr Einfluss auf die Politik und somit die Geschehnisse in einem Staat als ein Ausländer.
Natürlich darf ich z.B. hier in Mexico nicht wählen und auch kein Haus kaufen, weil mein jetztiger Status als Ausländer mit befristeter Aufenthaltserlaubnis dies nicht erlaubt. Das hat mit Unterdrückung nichts zu tun, sondern ist normalerweise in vielen Ländern üblich.
Wegen deiner Ferien in England solltest Du Dir keine Gedanken machen, dort ist 1.- EU und Du bist wahrscheinlich EU-Bürger und 2.- hat im Ausland deine Botschaft oder dein Konsulat die Pflicht, Dir beizustehen. Das ist nämlich die Hauptaufgabe einer diplomatischen Mission.
Dass nun in Frankreich (ich bin halber Franzose) in staatlichen Schulen grosse Insignien einer Religionszugehörigkeit nicht erlaubt sind, halte ich ebenfalls für richtig. Man muss nicht überall jedem aufdrücken zu wem man sich zugehörig fühlt und erst recht nicht in einem laizistischen Ort, wo Religion Privatsache ist. Das ist nicht unfair, sondern gibt jedem Kind die Möglichkeit von einem Lehrer gleich behandelt zu werden, so wie auch Schuluniformen soziale Ungerechtigkeiten ausgleichen sollen.
Hier in Mexico existiert Gott von Staats wegen nicht und obwohl die Mehrheit katholisch ist, darf ein Priester nicht mit seiner Soutane auf der Strasse herumlaufen und auch Nonnen müssen ausserhalb ihres Klosters Zivil tragen. Gleiches gilt für Moslems und Juden.
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Zitat
Original von Historikus
Naja, dass ist bei uns gar nicht so anders, wenn man die vielen Moore-Jünger so ansieht.
Gruß
Oder viele Anti Moore Jünger
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Zitat
Oder viele Anti Moore Jünger
Was soll das heißen?
Ist es schlimmer, an Bücher und Filme nicht zu glauben, die zusammengefasst 1000nde Fehler beinhalten, als leichtgläubig Informationen daraus zu glauben?
Gruß
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Oder per se nicht daran zu glauben nur weil es von Moore ist, statt sich zu überlegen, was daran wahr sein könnte - was zweifelsohne viele intelligente Menschen gemacht haben - und daraus für sich dann Rückschlüsse zu ziehen?
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Marksman,
FAKT ist nun einmal, dass Moores Werke nur so von Fehlern strotzen, und das Niveau doch zu wünschen übrig lässt.
Kritik ja, aber wenn dann ohne Lügenmärchen und Schauertheorien ohne Beweise.
Gruß
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Das ist auch einen Form von Zensur, His!
Wenn kritische Menschen mit einer Schere im Kopf herumlaufen, die ihnen gebietet, ihre Argumente sogar angesichts von Gewehrläufen bis ins letzte solide und "rational" vorzutragen, dann können sie gleich die Klappe halten.
Man kann die Welt auch vor lauter Anstand zugrunderichten, indem man sie in vornehmer Zurückhaltung den Brandstiftern überläßt.Nebenbei bemerkt: Du hantierst selbst ständig mit den Mitteln der Polemik und Eristik und schmeißt Steine am liebsten im Glashaus.
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Das genau meinte ich ...
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Gefunden in der FAZ zum eigentlichen Thema:
ZitatAugenzumutung
dtz. Wie wäre es, in einer Kopftuchkampfpause, mit einem gemeinsamen männlichen Blick ins Alte Testament? Dort nämlich steht es, versteckt im Buch Jesus Sirach, geschrieben keine 800 Jahre vor Mohammed. Steht was? Steht, wie es auch geht. Wie was geht? Na ja, wie man damit umgeht, als Mann, daß . . . Daß was? Daß alle Frauen sichtbar sind, vor allem die der anderen Männer, und uns mit ihren Reizen zusetzen. Ja, und? Ja, und da gibt es eben zwei Möglichkeiten. Die eine, daß die Frauen sich verhüllen, und die andere. Auf die Jesus, Sohn Eleasars, des Sohnes Sirachs, so um 150 vor Christus gekommen ist. Die wäre? "Verhüll dein Auge vor einer reizvollen Frau, / blick nicht auf eine Schönheit, die dir nicht gehört." Unzumutbar!
Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.11.2004, Nr. 278 / Seite 11 -
Bis zum Zweiten Weltkrieg war die Bedeckung des Haupthaares für Frauen im jüdischen und christlichen Kulturkreis gang und gäbe, auf dem Land bis in die 1980er Jahre. Frauen, die sich in der Öffentlichkeit ohne Kopfbedeckung zeigten, galten als moralisch verdächtig, in der Kirche war es Pflicht (während die Männer ihr Haupt entblößen mußten). Ein christliches Mädchen hatte stets den Kopf zu bedecken -- solche Regeln predigten zu meiner Kinderzeit noch die älteren Priester von der Kanzel, egal ob katholisch oder evangelisch/reformiert!
Das Getue um die Kopftücher geht mir ernsthaft auf den Geist -- vor allem weil in der Öffentlichkeit ausgerechnet diejenigen, die vor nicht mal 50 Jahren lauthals nach züchtiger Kleidung deutscher Frauen und Mädchen geplärrt hätten (schließlich ist die CDU/CSU die Nachfolgeorganisation des Zentrums), heute selbige als "mit den Traditionen unseres Kulturkreises unvereinbar" strikt ablehnen.
Außerdem geriet ein ganzer Zweig der Textilindustrie durch die Lockerung der allgemeinen Moral während der letzten 50 Jahre in existenzielle Nöte: die Hut- und Putzmacher!
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Hm,
mal ganz ehrlich: ich finde, wir haben uns alle ein bißchen weit von der eigentlichen Thematik dieses Threads weg katapultiert?
Worum es mir eigentlich ging war, daß es für mich ein gewisses Armutszeugnis darstellt, wenn wegen religiöser oder gar sittlicher Symbole ein Gesetz geschaffen werden muß.
Iris , es ist ja begrüßenswert, daß Du Dich gleichberechtigt findest, aber ich verstehe wirklich nicht so ganz, was das jetzt damit zu tun hat?
Entschuldige bitte, aber bringt uns das weiter oder die Diskussion hier?
LG
Baumbart -
Mich erstaunt immer wieder, dass weitgehend die gleichen Leute, die - völlig zu Recht - fordern, dass Deutsche sich im Ausland gut benehmen und sich nach Möglichkeit den Gebräuchen des Gastlandes anpassen sollten, das gleiche nicht von Gästen unseres Landes verlangen.
Ich habe z.B. schon von vielen Frauen gehört, die sagen, dass sie - wenn sie ein islamisches Land, wie z.B. den Iran, besuchen würden, ein Kopftuch tragen würden, weil man das dort von einer Frau erwarte und das Nichttragen als Provokation aufgefasst werden könnte.
Wieso ist es dann andernfalls eine Zumutung für Moslems in Deutschland sich den hier üblichen Gepflogenheiten anzupassen?
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Zitat
Original von Rabarat
Mich erstaunt immer wieder, dass weitgehend die gleichen Leute, die - völlig zu Recht - fordern, dass Deutsche sich im Ausland gut benehmen und sich nach Möglichkeit den Gebräuchen des Gastlandes anpassen sollten, das gleiche nicht von Gästen unseres Landes verlangen.Ich habe z.B. schon von vielen Frauen gehört, die sagen, dass sie - wenn sie ein islamisches Land, wie z.B. den Iran, besuchen würden, ein Kopftuch tragen würden, weil man das dort von einer Frau erwarte und das Nichttragen als Provokation aufgefasst werden könnte.
Wieso ist es dann andernfalls eine Zumutung für Moslems in Deutschland sich den hier üblichen Gepflogenheiten anzupassen?
Rabarat ,
a) das sehe ich auch so.
b) Ich finde es grundverkehrt, durch ein Gesetz, welches sich dann noch extra damit beschäftigt, Vorurteile auch noch zu zementieren. Eine Bitte oder sogar interne Abmahnung hätte gereicht.
c) dass dieses Gesetz eingeführt wird, ist für mich der beste Beweis, daß wir von einer toleranten Multikulti-Kultur noch eine große Strecke entfernt sind.
Es verhindert Verständnis und Toleranz und ein Aufeinanderzugehen.
LG
Baumbart -
Zitat
Wieso ist es dann andernfalls eine Zumutung für Moslems in Deutschland sich den hier üblichen Gepflogenheiten anzupassen?
Weil es ein Unterschied ist, ein Kleidungsstück an- oder abzulegen. Vom Schamgefühl her, mein ich.
lg Iris
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Zitat
Original von Delfin
Weil es ein Unterschied ist, ein Kleidungsstück an- oder abzulegen. Vom Schamgefühl her, mein ich.
lg Iris
Einspruch, Euer Ehren. Ich kann mir gut vorstellen, dass es für eine moderne, selbstbewusste Frau auch nicht ganz leicht ist, sich unter einem Kopftusch verstecken zu müssen. Außerdem geht es ja auch nicht darum, dass Muslime in der Öffentlichkeit kein Kopftuch tragen dürften (ich laufe auch des öfteren mit irgendwelchen doofenm Cappies rum), aber es muss nicht demonstrativ in der Ausübung öffentlicher Aufgaben sein.
Sollte wirklich jemand sich gezwungen sehen, seinen Job als Lehrerin aufzugeben, weil das ohne Kopftuch nicht geht ist das kein Problem: Vor der Tür stehen zeht Leute, die das Problem nicht haben, aber den Job gern hätten.
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Zitat
aber es muss nicht demonstrativ in der Ausübung öffentlicher Aufgaben sein.
Was hindert jemand daran, seine Gesinnung weiterzugeben, nur weil ihm ein Kleidungsstück weggenommen wird?
Gruß
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Zitat
Original von Historikus
Was hindert jemand daran, seine Gesinnung weiterzugeben, nur weil ihm ein Kleidungsstück weggenommen wird?
Gruß
Wo Du recht hast, hast Du recht, hast Du da...:-)
LG
Baumbart -
Das ist richtig, daher werden ja angeblich deutsche Beamte auf ihre Gesinnung geprüft und können bei nachgewiesener Nähe zu einer dem Rechtsstaat diametral entgegengesetzter Organisation (seien es rechts- oder linksextreme oder eben auch islamistische) entlassen werden.