Kopftuch

  • Zitat

    Der empörte Kommentar einer deutschen Touristin in unserem Quartier, deren Versuche einer erotischen Selbstbeweihräucherung in einer derartigen Pleite endete, lautete: "Das ist eine Unverschämtheit! Ich mache hier Urlaub, ich will meinen Spaß haben! Ich trage schließlich mein gutes Geld hierher!"


    Soviel zum Thema Toleranz, wenn es um Kleidersitten in anderen Ländern geht. Denn das ist leider kein Einzelfall, sondern beschämend häufig!


    Ja, mit Geld in der Tasche fühlt sich mancher dann wie ein kleiner König.


    Solche Urlaube kenne ich überhaupt nicht. Ich habe noch nie in einem Hotel Urlaub gemacht und die typischen Urlaubsinseln kenne ich nur aus Erzählungen.


    Über lange Jahre habe ich Pfadfindergruppen geleitet und da gab es halt nur 'LAGER', Jugendherbergen oder Häuser der Diözese. Ich hätte gerne mal ein Jamboree (internationales Treffen der Pfadfinder) mitgemacht aber Australien war zu teuer und dann war ich einfach in die Jahre gekommen und hab die Leitung jüngeren überlassen. So ist es üblich.


    Danach kamen unsere Urlaube in Ghana und wenn das Geld dafür nicht reichte dann fuhren wir halt zur Nordsee.


    Reich an Erfahrungen aus Pfadizeiten habe ich meinen Mann vor der ersten Ghanareise gelöchert mit Fragen, was darf man und was darf man überhaupt nicht ............... na ja, halt alles was ich nicht wußte.


    Sein Kommentar war immer, flieg hin, guck selbst und mach dir dein Bild.


    Es ist dann auch nix schlimmes passiert und mein Verhältnis zu meiner Familie dort ist ausgesprochen herzlich und gut. Einmal war ich ganz allein dort, ich habe den 100sten Geburtstag unseres Opas dort gefeiert .............. mit allen Angehörigen und dem ganzen Dorf. Was ich nicht wußte: Alle Geschenke die wir dem alten Mann gemacht haben waren eigentlich Gaben (im Voraus) für sein Totenfest. Mein Mann hatte mir DAS nicht erklärt. In Ghana feiert nämlich niemand Geburtstag, solche Tage sind unwichtig und die alten Leute wissen sowieso nur annähernd ihr Geburtsjahr und nicht Tag und Stunde. Alles in allem hatte uns meine Reise ca. 8.000,00 DM gekostet. Der alte Mann war glücklich und er hat mir immer wieder versichert, dass es zum ersten Mal in seinem Leben passiert ist, dass ihn jemand aus Europa so geehrt hat.


    Später bekam ich dann einen Brief von ihm (er konnte nicht schreiben, nur diktieren). Er hat sich bedankt und mir mitgeteilt, dass ich, wenn er stirbt, nicht kommen muss, dass ich alles getan habe für ihn was überhaupt möglich war und er hat mich offiziell von jeder weiteren Verantwortung freigesprochen. Er nannte mich seine geliebte Schwiegertochter .............. diesen Titel konnte ich für mich allein in Anspruch nehmen und meinem Mann hat das gehörig imponiert. Er wußte ja nicht so recht, was überhaupt im Dorf passiert war und wie ich das alles hinter mich gebracht hatte.


    Nach meinem Besuch dort stand zu Hause das Telefon nicht still. Angehörige meines Mannes aus Europa, USA, Asien haben sich bei mir bedankt für das was ich gemacht habe. Ich war ziemlich verblüfft, ich habe meine Reise dorthin ganz anders gesehen als die Familie. Für mich war es nur ein bisschen Abenteuer und Zuneigung zu dem alten Mann.


    Über die Jahre habe ich vieles aus der Kultur meines Mannes kennen gelernt und ich hatte nie mehr das Gefühl, dass ich als Deutsche außen vor bleibe. Dafür bin ich auch zu herzlich aufgenommen worden und mit gegenseitiger Liebe und Respekt funktioniert es immer.


    Nächstes Jahr werde ich nach Ghana fliegen um die Familie zu besuchen, ich hab wirklich so etwas wie Heimweh obwohl mir die Hitze auf den Keks geht und die Moskitos mir wieder den Schlaf rauben werden.


    Aber wofür war man mal Pfadfinder?????


    Liebe Grüße


    Gabi

  • Zitat

    Gabi:
    Wir waren aufgeklärt über Moralvorstellungen und Lebensweise in der Türkei. Wir wußten auch, dass eine gewisse Kleiderordnung in Dörfern und Kleinstädten angebracht ist. WIR waren zu Gast!
    [...]Zum besseren Verständnis, die Mädchen sind nicht einmal von den Steinen getroffen worden .............. sie sollten lediglich vertrieben werden.


    Aha, das würde im Umkehrschluß bedeuten, daß Gewalt gegen den Gast gerechtfertigt wäre, sollte er sich nicht im Übermaß an die vorherrschenden Sitten und Gebräuche assimilieren? Verzeihung, aber das stößt mir gehörig auf! Du erwartest ernsthaft, daß wir diesen Menschen und dieser Kultur unsere Achtung entgegenbringen, wenn sie selbst nicht dazu in der Lage sind, im Gegenteil, unsere Lebensweise und insbesondere unsere Lebenseinstellung mit Füßen treten oder mit Steinen bewerfen? Lächerlich.


    Die rosarote Presse hierzulande schreit gellend auf, wenn Kritik oder zumindest Zweifel an der Integrationsfähigkeit oder dem Integrationsfortschritt türkischer Einwanderer geübt wird und in der Türkei dürfen Steine fliegen, weil ein paar Mädels aufreizend durch einen Straßenzug wanderten und in ihrer jugendlichen Naivität die Regeln und Moralvorstellungen der Einheimischen vergaßen oder mißachteten. Zum Kotzen, diese Doppelmoral, unweit natürlich typisch deutsch in Multi-Kulti-Wahnmanier: wir sind schuld, die Gewalt geht vollkommen in Ordnung (es war Gewalt, schließlich nimmt der Steinewerfer billigend in Kauf oder zielt vielleicht darauf ab, daß eines der Mädchen verletzt, schwer verletzt oder gar tödlich getroffen würde). Das ist für mich ein Zeichen der Rückständigkeit dieser Geisteshaltung. Fertig.

    »Wer die Dummköpfe gegen sich hat, verdient Vertrauen.«
    Sartre

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Grizzly ()

  • Gabi : Wenn ich mich nicht in der westlichen Welt äusserlich angleichen (assimilieren) würde, würde ich sicherlich mehr Aufsehen erregen und wahrscheinlich auch mehr Ablehnung durch die lokale Bevölkerung erfahren als deine pubertierenden Teenies.


    Wenn ich mich modisch kleide, werde ich als gleichwertiger Gesprächspartner angesehen und auch mit Respekt behandelt.


    Japaner haben auch keine Probleme mit der westlichen Kleidung - und gerade sie sind eine sehr geschlossene Gesellschaft mit uns völlig fremden Ritualen und einer höchst archaischen Religion (Shinto).


    Würdest Du mich in diesem Forum ernst nehmen, wenn ich hier in gebrochenem Deutsch und desolater Rechtschreibung meine Meinung verteidigen würde? Wohl kaum, Du würdest wahrscheinlich gar nicht meine Intention erkennen können und mein Geschreibe ignorieren oder überlesen.


    Natürlich ist man anders geprägt, wenn man aus einem anderen Kulturkreis stammt und man wird seine Moralvorstellungen auch kaum in 2 Tagen über Bord werfen können.


    Ich halte meine Kultur und mein Volk für höchst wertvoll und würde sie sogar mit meinem Leben verteidigen, aber: Ich bin bereit auf andere Leute zuzugehen, ihre Positionen zu überdenken und sie ggfs. auch zu meinen zu machen, so sie sinnig sind.


    Wenn Du mich fragst welche ausländischen Freunde ich habe, dann kann ich Dir Nationalitäten von Kanadier, Amerikaner, Mexikaner, Columbianer und Argentinier, Australier, Singapurer, Chinesen, Japaner, Südafrikaner, Botswaner, Perser (nicht mit Iranern zu verwechseln, da Perser schahtreu sind), Spanier, Deutsche, Österreicher, Italiener, Schweden, Ukrainer und Belorussen nennen.
    Darunter sind Christen, Moslems, Juden, Shintoisten, Buddhisten und Atheisten vertreten.


    Was uns vereint sind gleiche Interessen (in Kunst, Mode, Musik, TV, Kino, Literatur), ähnliche Arbeit, ähnliche Hobbies: Ein ähnlicher sozioökonomischer Hintergrund und das ist das , was viele Immigraten von der einheimischen Bevölkerung unterscheidet - sie gehören zu einem sozialen Extrakt, das es in dieser Art nicht mehr in Europa gibt und auch nicht in den USA oder Australien oder Singapur.
    Sie werden nicht als gleichwertig akzeptiert, weil sie es nicht sind, weder in Ausbildung noch in Bildung noch in Weltoffenheit, und dadurch marginalisiert.


    Als Kontrapunkt ghettoisieren sie sich, sie fühlen sich nur unter ihresgleichen sicher und isolieren sich daher noch mehr. Dies passiert überall auf der Welt, allerdings begehen diese Leute den Fehler, zu meinen, dass sie aufgrund ihrer Landesherkunft alleine diskriminiert werden und suchen Schutz und Sicherheit in ihren Traditionen.
    Dies geschieht gleichsam bei Chinesen in San Francisco, wie auch bei Mexikanern in Chicago, und Philipinos in Singapur.


    Sie lehnen die moderne, globale Welt ab, obwohl sie durch sie einen besseren Lebenstandard erreicht haben, den sie so in ihrer Heimat niemals haben würden.


    Sobald ein gutausgebildeter Angestellter von einem multinationalen Konzern in ein ihm fremdes Land versetzt wird, wird ihm nahegelegt die Sprache in einer limitierten Zeitspanne zu sprechen und die Bräuche und auch das Geschäftsgebahren zu lernen, da sonst die Integrität der Firma in Gefahr gebracht werden könnte. Diese Leute leben kaum von der Bevölkerung des Landes isoliert und nehmen rege am sozialen Leben teil.
    Natürlich werden sie immer Ausländer sein, aber sie werden trotzdem freundlich und gut behandelt.


    (mehr später ... Tochter braucht mich)

  • Zitat

    Original von Grizzly
    Aha, das würde im Umkehrschluß bedeuten,


    Reicht schon, Grizzly! :grin


    Als gebildeter Mensch weißt du, daß Umkehrschlüsse logisch unzulässig (da zu indefiniten, also beliebigen Ergebnissen führend) und damit argumentativ nicht erlaubt sind.
    Nichtsdestotrotz sind sie ein typisches Argumentationsmittel jedweder politischer Ideologie, die nur sich selbst zuläßt und andersartiges Denken aggressiv ausgrenzt, verdreht, diffamiert usw.


    Zitat

    Die rosarote Presse hierzulande schreit gellend auf, <...> Zum Kotzen, diese Doppelmoral, unweit natürlich typisch deutsch in Multi-Kulti-Wahnmanier: <...>


    Danke, daß du den Beweis dazu gleich angetreten bist. :grin
    "Antikommunismus" ist auch so eine Ideologie ...



    Sorry, aber eine solche Steilvorlage ...


  • So oder so ähnlich habe ich es hier auch geschrieben ........... was Ghettobildung und Mangel an Bildung angeht ............ und auch dass viele 'Ausländer' gar nicht mehr als solche erkannt werden da sie sich hier integriert haben in jeder Beziehung ............. ich habe hier solche und solche Kontakte gehabt und kann das ziemlich differenziert sehen.


    Und es ist richtig, dass Kleidung eine große Rolle spielt. Ich habe das über viele Jahre hautnah erlebt.


    LG


    Gabi

  • Zitat


    Die rosarote Presse hierzulande schreit gellend auf, wenn Kritik oder zumindest Zweifel an der Integrationsfähigkeit oder dem Integrationsfortschritt türkischer Einwanderer geübt wird und in der Türkei dürfen Steine fliegen, weil ein paar Mädels aufreizend durch einen Straßenzug wanderten und in ihrer jugendlichen Naivität die Regeln und Moralvorstellungen der Einheimischen vergaßen oder mißachteten. Zum Kotzen, diese Doppelmoral, unweit natürlich typisch deutsch in Multi-Kulti-Wahnmanier: wir sind schuld, die Gewalt geht vollkommen in Ordnung (es war Gewalt, schließlich nimmt der Steinewerfer billigend in Kauf oder zielt vielleicht darauf ab, daß eines der Mädchen verletzt, schwer verletzt oder gar tödlich getroffen würde). Das ist für mich ein Zeichen der Rückständigkeit dieser Geisteshaltung. Fertig.


    Vielleicht nimmt es dir den Brechreiz wenn du mal ALLES liest. Wir haben damals die Polizei (die immer in der Nähe war) informiert und es wurde mit allen Beteiligten gesprochen. Was hätte deiner Meinung nach passieren sollen mit den Frauen?????? Sie wurden ermahnt, wir wurden aufgefordert den Zeltplatz so schnell wie möglich zu räumen und nach Istanbul zu fahren und wir hatten Glück, dass wir nicht angezeigt wurden bzw. unsere 'Bikini-Mädchen', denn sie hatten nach türkischem Recht das Ehrgefühl der Frauen verletzt. Mir ist es ganz neu, dass wir unsere Gesetze anwenden können im Ausland. Das hat mit Multi-Kulti-Wahn wenig zu tun.


    Grundsätzlich bin ich dafür, dass wir MITEINANDER vernünftig umgehen, was aber nicht heißen muss, dass ich ALLES toleriere. Tu ich nicht, ganz sicher nicht. Es gibt vieles was auch mir nicht gefällt aber bevor ich be- oder verurteile muss ich zumindest etwas wissen, Fakten, keine Gerüchte oder Geschichten. Erst dann kann ich klar gegen jemanden sprechen.


    Ich gehöre ganz sicher nicht zu den Menschen, die zwanghaft alles fremde in ihr Herz schließen ................ aber ich bilde mir ganz gerne mein eigenes Urteil und verlasse mich nicht auf Polemik und Phrasen.


    Gabi

  • Zitat

    Original von Oryx



    Was uns vereint sind gleiche Interessen (in Kunst, Mode, Musik, TV, Kino, Literatur), ähnliche Arbeit, ähnliche Hobbies: Ein ähnlicher sozioökonomischer Hintergrund und das ist das , was viele Immigraten von der einheimischen Bevölkerung unterscheidet - sie gehören zu einem sozialen Extrakt, das es in dieser Art nicht mehr in Europa gibt und auch nicht in den USA oder Australien oder Singapur.
    Sie werden nicht als gleichwertig akzeptiert, weil sie es nicht sind, weder in Ausbildung noch in Bildung noch in Weltoffenheit, und dadurch marginalisiert.


    Hat eben nicht jeder das Glück, mit dem Goldenen Löffel im Mund geboren zu werden...

  • Zitat

    Original von Gemini


    Hat eben nicht jeder das Glück, mit dem Goldenen Löffel im Mund geboren zu werden...


    ............aber auch unter denen gibt es viele die Bildung wollen und die sich Wissen aneignen ............... unter größeren Entbehrungen vielleicht aber oft mit wesentlich mehr Stolz und Selbstachtung ............


    Außerdem läßt sich der 'Wert' eines Menschen schlecht errechnen, wie legt man den fest???? Ein ungebildeter Mensch mit viel Lebensweisheit kann mir mehr geben als ein Akademiker mit menschenverachtender Arroganz.


    Liebe Grüße


    Gabi

  • @ Gabi, ich wollte damit ja nur sagen, dass es für Menschen, die, sagen wir mal, aus einfacheren Verhältnissen kommen, ungleich schwerer ist, sich eine gewisse Bildung anzueignen.


    Damit das Hirn aufnahmefähig ist, muss zu erst der Bauch aufhören zu knurren... Will sagen, die primären Bedürfnisse müssen zuerst gestillt werden.


    Ich denke, der Sprössling einer Akademikerfamilie wird eher ein Studium aufnehmen, als jener des (ausländischen) Hilfsarbeiters. Dieser muss nämlich möglichst bald auch seinen Teil zu den familiären Finanzen beitragen.

  • Zitat

    Iris:
    Reicht schon, Grizzly!


    Als gebildeter Mensch weißt du, daß Umkehrschlüsse logisch unzulässig (da zu indefiniten, also beliebigen Ergebnissen führend) und damit argumentativ nicht erlaubt sind.


    Du gibst Dir die Antwort schon selbst. Wer sagt, daß ich argumentieren wollte? Die Absicht meines Beitrags ist hingegen eine völlig andere.


    Zitat

    Nichtsdestotrotz sind sie ein typisches Argumentationsmittel jedweder politischer Ideologie, die nur sich selbst zuläßt und andersartiges Denken aggressiv ausgrenzt, verdreht, diffamiert usw.


    Wir diskutieren hier im Netz, insofern betrachte ich die Verwendung des 'Umkehrschlußes' als legitim und weniger tragisch (in einem Kolloquium ist das verständlicherweise nicht üblich), demnach ad hoc zur Polemiserung,
    Entwertung und Denunziation der Darlegung(en) eines Diskussionspartners, von Ausgrenzung und Diffamierung möchte ich jedoch nicht sprechen, schließlich akzeptiere ich die andere Meinung, auch wenn ich sie nicht teile und lächerlich mache.

    »Wer die Dummköpfe gegen sich hat, verdient Vertrauen.«
    Sartre

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Grizzly ()

  • Ich hab langsam den Eindruck, dass alle aneinander vorbei reden. Wenn ich eure Beiträge richtig verstanden habe, meint ihr im Grunde dasselbe: Wer im Ausland ist, sollte sich weitgehend anpassen. Dabei ist unerheblich, ob das Ausland als Türkei, Südafrika oder Deutschland definiert wird.
    Dagegen ist doch beim besten Willen nichts einzuwenden.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Demosthenes : Nein, wir reden nicht aneinander vorbei, sondern schildern unsere Erfahrungen, die begründen sollen in wie weit sich der oder die Zugereiste anpassen sollte.


    Kleidung ist nunmal äusserstes Kennzeichen vom Verstehen der jeweiligen Gesellschaft und Lebensumstände - wer sich dem entzieht (und nicht nur bei besonderen Feierlichkeiten), zeigt, dass er/sie nicht zum Umfeld gehören will und sich distanziert oder gar die Gesellschaft in der er/sie lebt ablehnt.


    @Gemini: Zwischen dem goldenen Löffel und dem Hungerbauch liegen noch Welten. Gerade in armen Ländern wird Ausbildung als Schlüssel zur Welt gesehen und somit auch für eine bessere Zukunft. Familien opfern sich auf, damit die Kinder in eine gute Schule oder Universitát gehen können.


    Aber Bildung und Kultur ist es, die die Menschen zueinander kommen lässt. Ein Bild von Dalí, ein Buch von Eco oder auch eine CD von Kylie Minogue sind Teil einer globalen Gesellschaft.
    Jugendliche aus offenen Gesellschaften haben die gleichen Themen und Musikgeschmäcker in den meisten Ländern der Welt. Sobald sie einer gemeinsamen Sprache mächtig sind tauschen sie sich aus und finden Gemeinsamkeiten.


    Gerade in Internaten kann man es beobachten: Da sitzen mehrere Nationen gemütlich beieinander und da gibt es keine Ghettoisierung der Asiaten oder der Schwarzen oder der Engländer, etc.

  • Zitat

    Original von Grizzly
    Entwertung und Denunziation der Darlegung(en) eines Diskussionspartners, von Ausgrenzung und Diffamierung möchte ich jedoch nicht sprechen, schließlich akzeptiere ich die andere Meinung, auch wenn ich sie nicht teile und lächerlich mache.


    Ach nein?


    Das sehe ich bei deinem aggressiven "Diskussionsverhalten" allerdings anders.


    Aber jeder setzt sich so gut ins Unrecht wie er eben kann.

  • Ich glaube, es ist egal, ob Du, und du bist in diesem Sinne kein (objektiv) Maßstab, mir unterstellst (was Du bei meinem Diskussionsverhalten zu sehen glaubst, spielt keine Rolle, auch wenn ich Dir selbstverständlich das Recht niemals absprechen würde, Deine Meinung unverblümt darüber zu äußern), daß ich keine andere Ansichten tolerieren würde - gerade dann solltest Du mir mangelhaftes oder aggressives Diskussionsverhalten nicht vorhalten. Dazu ist alles gesagt, ohne das in irgendeiner Weise böse zu meinen.

    »Wer die Dummköpfe gegen sich hat, verdient Vertrauen.«
    Sartre

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Grizzly ()

  • Zitat

    Original von Gemini
    @ Gabi, ich wollte damit ja nur sagen, dass es für Menschen, die, sagen wir mal, aus einfacheren Verhältnissen kommen, ungleich schwerer ist, sich eine gewisse Bildung anzueignen.


    Damit das Hirn aufnahmefähig ist, muss zu erst der Bauch aufhören zu knurren... Will sagen, die primären Bedürfnisse müssen zuerst gestillt werden.


    Ich denke, der Sprössling einer Akademikerfamilie wird eher ein Studium aufnehmen, als jener des (ausländischen) Hilfsarbeiters. Dieser muss nämlich möglichst bald auch seinen Teil zu den familiären Finanzen beitragen.


    Hallo Gemini,
    ich hab dich schon gut verstanden :-).............. der Punkt über den Wert eines Menschen kam von Oryx ........... das war halt nur meine Antwort darauf und auf deinen Einwurf mit dem goldenen Löffel.


    Sonst nix.


    Liebe Grüße


    Gabi

  • Zitat

    Original von Oryx



    Gerade in Internaten kann man es beobachten: Da sitzen mehrere Nationen gemütlich beieinander und da gibt es keine Ghettoisierung der Asiaten oder der Schwarzen oder der Engländer, etc.



    Mich würde interessieren, was für Internate du meinst. In der Schweiz sind Internate ausnahmslos den betuchteren Kreisen vorbehalten.



    ...Kylie Minogue??....por favor, Oryx! :grin

  • @Gemini: Englische und französische, ein deutsches Landschulheim (Schloss Ising), die deutsche Schule in Namibia und ein schweizerisches.
    Aber egal ob privates oder staatliches Internat, die Schüler sind meistens sehr weltoffen und haben keine Probleme mit Ausländern und anderen Kulturen.


    Was Kylie angeht, die ich übrigens sehr schätze, hätte ich genauso gut Robbie Williams oder Usher schreiben können. Jugendliche hören weltweit die gleiche Musik und mögen die gleichen Sänger - auch wenn Du vielleicht lieber die Brandenburger Konzerte hören magst. Sie unterhalten sich über die Filme, die in Kinos laufen und lieben Orlando Bloom oder Kyra Knightley - das ist ihre Kultur.
    Sie schliessen eher Leute aus, die nicht die gleichen Interessen haben als jemanden, der nicht zu ihrer "Rasse" oder Religion gehört. Es hat es also wahrscheinlich ein Death-Metal-Fan schwer, wenn die anderen Hip Hop hören.


    Und um nochmal auf meinen Einwurf mit der Gleichwertigkeit zu kommen, der wohl falsch verstanden wurde:
    Ich habe einen Onkel, der Farmer ist, der hält jeden, der sich nicht dafür interessiert, für inkompetent und wird sich auch kaum mit demjenigen unterhalten, weil er diesen niemals als gleichwertig hält.
    Meine Eltern wiederum halten ihn für rückständig, weil er sich völlig den Traditionen zugewandt hat und nichts von der modernen Welt wissen will.
    Jeder setzt einen eigenen Massstab an und keiner will auf den anderen wirklich zugehen. Es ist einfacher den anderen Lifestyle zu ignorieren oder zu missachten als einen Schritt aufeinander zu machen.


    Wenn allerdings der althergebrachte Lebensstil in eine fremde Umgebung mitgenommen wird, wo es diese Traditionen nicht gibt, so werden diese von der Umgebung mindestens als seltsam angesehen werden und wenn dann noch eine gewisse Weigerung herrscht, sich anzupassen, dann werden diese Menschen ausgegrenzt.


    Ein Bauer hat es in einer Stadt schwerer und wenn diese noch hochindustrialiert ist und er aus einer Region kommt, wo Gnus oder Wasserbüffel den Pflug ziehen, dann ist der Kontrast noch stárker.

  • Zitat

    Original von Demosthenes
    Ich hab langsam den Eindruck, dass alle aneinander vorbei reden.


    :write <unterschreib> :write


    Zitat

    Wenn ich eure Beiträge richtig verstanden habe, meint ihr im Grunde dasselbe: Wer im Ausland ist, sollte sich weitgehend anpassen. Dabei ist unerheblich, ob das Ausland als Türkei, Südafrika oder Deutschland definiert wird.
    Dagegen ist doch beim besten Willen nichts einzuwenden.


    @Demo...das scheint mir auch der einzige Konsens unter den Diskutanden bisher hier zu sein.


    Für den geplanten Beitritt der Türkei hätte man doch m. E. besser einen eigenen Thread eröffnet?


    Was hat das mit der im Eröffnungsthread angesprochenen Gesetzgebung zu tun?


    Gruß
    Baumbart

  • @Gemini....ach, Quatsch. So war das nicht gemeint...:-)


    Hätte bloß gerne mehr Stellungnahmen dazu gehabt, nicht so ein Gewusel und Durcheinander. Ist ja nicht "mein" Thread!


    Allerdings hatte ich eine Diskussion oder ein Miteinander-Reden immer als Mittel zur Meinungsbildung angesehen und nicht als Abgabe von blossen Statements, woraus nichts mehr resultiert.


    Nun das war dann wohl einfach mein Fehler...:-)


    LG
    Baumbart