Kopftuch

  • @alte Eiche: :lache


    Zitat

    Wo Du recht hast, hast Du recht, hast Du da...


    Eben. Und deshalb meine erlauchte Frage: Warum dann ein Kopftuchverbot?


    Zitat

    Das ist richtig, daher werden ja angeblich deutsche Beamte auf ihre Gesinnung geprüft und können bei nachgewiesener Nähe zu einer dem Rechtsstaat diametral entgegengesetzter Organisation (seien es rechts- oder linksextreme oder eben auch islamistische) entlassen werden.


    Den Erfolg solcher angeblichen Tests sieht man ja immer wieder.


    Kürzlich wurde der Fall eines deutschen Waldorf-Lehrers bekannt, der jahrelang Geschichte unterrichtete, und nun öffentlich mit Rechtsradikalen verkehrt und sich dazu bekennt.


    Na bravo.


    Gruß

  • Zitat

    Original von Rabarat
    Wieso ist es dann andernfalls eine Zumutung für Moslems in Deutschland sich den hier üblichen Gepflogenheiten anzupassen? :wow


    Weil speziell diese Regelung (und bei Herrn Koch z.B. bezog es sich auf die gesamte Öffentlichkeit, nicht nur in den Klassenzimmern/Büroräumen) einen einzigen Grund hat: einen Kulturkampf zu provozieren, der mit der Reaktion vor allem der USA auf das Attentat vom 11.9. zu tun hat.
    Wir machen uns zum Büttel US-amerikanischen Kolonialismus!


    Ich denke, wenn man sich darauf einigt, daß niemand in Klassenzimmern eine Kopfbedeckung tragen darf, dann ließe sich durchaus damit leben. Das würde aber bedeuten, daß Nonnen ihr Habit abnehmen müssen. Dem ist aber nicht so, da sich die Regelung ausdrücklich auf nicht-christliche Kopftücher bezieht.


    Und bei dieser Form von Kulturrassismus hört bei mir der Spaß auf! Diese Ungleichbehandlung von Christen und Andersgläubigen ist auch nicht mit dem Grundgesetz vereinbar.


    Meiner Ansicht nach haben diese Regelungen einen einzigen Grund: Gift zu streuen, Zwietracht zu säen, um dann mit einem fulminanten "Türken-raus!"-Wahlkampf im Triumph die Landesregierungen und schlließlich die Bundesregierung zu übernehmen.

  • Völlig richtig, Iris.


    Ich finde die momentane Hysterie, die Pauschalierungen, die Unruhe, und die konzentrierte Hetze gegen muslimische Mitbürger mehr als bedenklich, ja sogar beschämend und erschreckend.


    Es braucht anscheinend nur verrückte Einzelpersonen, die eine Straftat im Namen einer Sache zu begehen, und wenn diese Sache ohnehin allgemein als fremd und komisch betrachtet wird, ist das ein willkommenes Fressen, um gleich gegen alle Anhänger dieser Sache vorzugehen, ja vielleicht noch ähnliche Bereiche dieser Sache gleich mit in den Topf geschmissen werden ("Die Integration von Ausländern ist gescheitert")


    Ehrlich gesagt wundert mich bei diesen Auswüchen nicht, dass rechtsextremistische Parteien immer mehr Zustimmung bekommen.


    Deutschand kann sich jetzt schon auf die Wahl 06 freuen, wo die Rechtsextremen in Parteienbündnissen auftreten.


    Was die Weltöffentlichkeit wohl dazu sagen wird, wenn der Schuss nach hinten losgeht?


    Ich will es gar nicht wissen.


    Gruß

  • Historikus : Waldorflehrer sind keine Beamte, sondern Angestellte. Sie müssen noch nicht einmal Lehramt studiert haben.


    Bei einem Verbot einer diskriminierenden Bekleidungsweise gleich die Neonazis aufkommen zu sehen, halte ich für recht weit hergeholt.


    Iris : In Mexico dürfen Nonnen auf der Strasse ihren Habit nicht tragen und das in einem zu 97% katholischen Land. Ich fände es gleichsam gut, wenn so auch in D verfahren würde.


    Religion ist Privatsache und soll daher auch bitte nur zuhause oder in dem jeweiligen Tempel/Kirche/Moschee/Schrein/etc. praktiziert werden.

  • Zitat

    Original von Oryx
    Religion ist Privatsache und soll daher auch bitte nur zuhause oder in dem jeweiligen Tempel/Kirche/Moschee/Schrein/etc. praktiziert werden.


    Fein. Dann kläre mich mal jemand darüber auf, was eine 100% weltanschaulich neutrale Bekleidung ist.





    Bleibt da noch was außer dem Adamskostüm? :lache

  • Zitat

    Original von Oryx
    Historikus : Waldorflehrer sind keine Beamte, sondern Angestellte. Sie müssen noch nicht einmal Lehramt studiert haben.


    Wie kommst du denn auf diese lustige Idee? Lehrer sind zwar auch an den staatlichen Schulen nicht immer Beamte, aber ein abgeschlossenes Lehramtsstudium müssen auch Lehrer an Privatschulen, wie den Waldorfschulen haben. Diese Schulen benötigen eine Zulassung von der jeweiligen Bezirksregierung, die u.a. auch prüft, ob die angestellten Lehrer eine entsprechende Qualifikation haben, zumindest in prüfungsrelevanten Fächern.

  • Nope. In Bayern müssen Waldorflehrer nur ein abgeschlossenes Hochschulstudium in dem Fach vorweisen, welches sie unterrichten, in Gartenbau, Eurhythmie oder Theater oder Kunst nicht mal das.


    Eine gute Freundin hatte ihre Tochter in der Waldorfschule in Prien am Chiemsee und der Biologie- und Chemielehrer hatte nicht auf Lehramt studiert.


    Allerdings erkennt Bayern den Waldorfabschluss nicht als Mittlere Reife an, wie beispielsweise in Nordrhein-Westfalen, sondern die Schüler müssen nach dem 12. Jahr noch ein Jahr Vorbereitung zur Mitlleren Reife oder zum Abitur als sonstige Bewerber drauflegen und werden dann von staatlichen Lehrern, bzw. vom Kultusministerium geprüft.