Es macht mE nach für das Leseverständnis und das Lesevergnügen keinen Unterschied, ob ich nun weiß, dass jemand mit den Füßen scharrt, schlurft oder sonstwas... es kommt doch auf die Fußbewegung als solche an.
Shuffle heißt zwar wörtlich "schlurfen", aber im deutschen Sprachgebrauch passt schlurfen da gar nicht, sondern vielmehr scharren... Also ist es eben wichtig nicht wörtlich zu übersetzen.
Ebenso bei dem Banner... Ob das nun im Luftzug ermattet (was für eine doofe Übersetzung), oder vielleicht leicht flattert oder erschlafft - so what? Macht doch für die Handlung keinen Unterschied... Es hat sich halt im heißen Luftzug irgendwie benommen, bewegt oder sowas...
Drooping heißt vielmehr herabhängen, durchhängen - wer würde im deutschen da schon "ermatten" benutzen? Es geht ja nicht um Leute, denen es zu heiß ist, sondern um einen Stofffetzen
Und ebenso das "mentioned". Wenn da mentioned steht, dann hat er das halt erwähnt. Sollte in der deutschen Ausgabe sagen, meinen, flüstern... stehen, dann ist das schon irgendwie falsch, sollen sie halt beim simplen erwähnen bleiben - und wenn ein engl. Autor ausdrücken will, dass jemand flüstert, dann wird er schon "whisper" verwenden oder sowas.
Gerade bei den drei Beispielen ist es doch irrelevant, ob ich die genaue Wortbedeutung (Übersetzung) weiß, oder ob ich den SINN aus dem Zusamenhang erkenne. Natürlich meint keiner, dass man die genaue Übersetzung durch den Zusammenhang erkennen kann, aber man kann schon auslesen, was sich ereignet.
Und welchen Wortlaut der Übersetzer nun wählt, das sei dahingestellt - denn "ermatten" beispielsweise wird dort sicher nicht verwendet, auch wenn es der Wörterbuchtreffer Nr. 1 ist.
Gerade diese wortwörtliche Suche nach Übersetzungen lässt einen doch den Spaß an engl. Büchern wieder vergehen. Natürlich muss man bei Fachliteratur da pingelig sein, aber bei Unterhaltungsliteratur habe ich eigentlich kein Wörterbuch neben mir, solange ich verstehe, was da vor sich geht und mir nicht total der Sinn abgeht, ist es egal ob ein Verb nun rennen, sprinten, spurten heißt, oder ob ein Kleid raschelt, knistert oder sonstwas solange ich erfasse, dass es eben solche Geräusche macht...
Da sollte man sich nun nicht unter Druck setzen. Und wer so poetische Bücher auf englisch lesen will, dass es ihm wirklich um den genauen Wortlaut ankommt, dann sollte es vorher mit etwas einfachem begonnen haben und sich nicht mit Wörterbuch abquälen um Worttendenzen rauszusuchen.
Die Stimmung ist das was zählt und die lässt sich auch ohne Wörterbuch und ohne einen rieseigen Vokabelschatz rausfinden, besonders wenn man sowieso schon viel liest.
Hmpf.