Aus dem Ungarischen von Zsuzsanna Gahse. Gelesen von Ulrich Pleitgen.
Hörbuch Hamburg, Hamburg 2004, 4 CDs
Ungekürzte Lesung
Kurzbeschreibung:
In 97 kurzen Kapiteln erzählt Peter Esterhazy von 97 Frauen, über die Unregelmäßigkeiten des Herzens, die Illusionen der Liebe, die Spiele der Begierde. Jedes Kapitel beginnt mit dem Satz: "Es gibt eine Frau." Dann folgt: "Sie liebt mich." oder "Sie haßt mich." Weil aber das Buch "Eine Frau" heißt, handelt es sich um 97 Facetten, Perspektiven, Blicken auf eine Frau, wodurch das Ganze eine einzige große Liebeserklärung wird.
Über den Autor:
Péter Esterházy, wurde 1950 in Budapest geboren, wo er heute nach einem Studium der Mathematik als Schriftsteller mit seiner Familie lebt. Im Herbst 2001 erschien sein Roman Harmonia Cælestis, der ein Bestseller wurde. Seine Bücher wurden in 15 Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet. Péter Esterházy erhielt u.a. 2001 den Sándor Márai Literaturpreis und wird am 10. Oktober 2004 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt.
Über den Sprecher
Ulrich Pleitgen, 1946 in Hannover geboren, war zwanzig Jahre lang einer der renommiertesten deutschen Bühnendarsteller, bevor er sich Ende der 80er Jahre ganz dem Film und Fernsehen verschrieb; 1994 wurde er mit dem Bambi ausgezeichnet. Bei Hörbuch Hamburg sind bereits sechs Wallander-Krimis mit Ulrich Pleitgen erschienen.
Meine Meinung:
Peter Esterhazy hat ein sprachliches Experiment gewagt, dass von dem ausdrucksstarken Sprecher Ulrich Pleitgen impulsiv in kongenialer Weise gesprochen wird. 97 Kapitel spricht der Erzähler vom Wesen einer Frau und von verschiedenen Stationen in Beziehungen.
Immer abwechselnd, erst später mit wenigen Variationen, beginnen die Kapitel mit:
„Es gibt eine Frau. Sie liebt mich.“
und
„Es gibt eine Frau. Sie hasst mich.“
Im folgendem beschreibt Esterhazy Skizzen über die verschiedensten Facetten von einer Frau, dabei immer wieder überraschend und voller poetischer Momente. Das ergibt ein pralles Portrait.
Direkte Zusammenhänge zwischen den Kapiteln und ein linearer Handlungsablauf gibt es nicht. Dadurch bleibt das Buch leider zu sehr im Unbestimmten und es gibt keine Entwicklung. Trotzdem ist das sprachliche Feuerwerk natürlich sehr überzeugend.
Pleitgen ist in Bestform, es gelingt ihm, dass der Zuhörer vergisst, dass es einen Unterschied zwischen Sprecher und Hauptfigur gibt.