Anonymus, Das Buch ohne Namen

  • Titel: Das Buch ohne Namen
    Autor: Anonymus
    Verlag: Lübbe
    Seiten: 447
    Originaltitel: The book with no names



    Über den Autor:


    Ist nichts bekannt, ausser dass sein Ruhm im Internet begann.



    Über den Inhalt:


    Die Handlung spielt in der fiktiven Stadt Santa Mondega, die sich in der real existierenden USA.befindet, der Stadt in der das Böse und das Chaos umgeht und Rauchzwang in den Bars der Stadt herrscht, einer Stadt, die als Einzige alle fünf Jahre von einer totalen Sonnenfinsternis heimgesucht wird.


    Zwielichte Gestalten beherrschen hier das Stadtbild, Gangster gehen um und es ist eine verdammt schlechte Idee sich in eine Bar zu wagen, in der man kein Stammgast ist.
    Vor diesem finsteren Hintergrundpanorama taucht ein noch finsterer Mann mit einer Kapuze auf "The Bourban Kid", der das grausamste Gemezel in der Geschichte der sowieso schon grausamen Stadt auslöst.
    Dies alles ist jedoch fünf Jahre her, nun wird der geheimnisvolle blaue Stein von der Insel vor der Küste Santa Mondegas gestohlen und jeder scheint alles dafür zu tut, ihn in die Hände zu bekommen.
    Grausame Morde passieren, für die zunächst kein Schuldiger gefunden werden kann und kurz vor den Feierlichkeiten des nächsten Mondfestes spitzt sich die Situation in der Stadt immer mehr zu, denn Bourban Kid ist nach fünf Jahren wieder zurück in der Stadt.



    Meine Meinung:


    Es fällt mir schwer, dieses Buch in ein Genre einzusortieren, sind doch Elemente von Horror, Western, Thriller, Shocker und Mystery enthalten.
    Ich stelle es hier erstmal zu Horror ein, und bitte um Verschiebung, falls es Einwände gibt.


    Ich gebe zu, dass Buch hat mich ein wenig an einen Tarantino Streifen erinnert, es lässt ein unentwegtes Kopfkino laufen ist aber wirklich eine düstere Mixtur.


    Stilistisch ist das Buch Schrott. :grin
    Nicht nur mit höchst simplen Sätzen überhäuft, muss sich der Leser auch mit einem sehr schlichten Vokabular herumschlagen, ebenso wie mit den höchst klischeehafte Beschreibungen eigentlich aller Figuren.
    Mich hat einig und allein "das Wissen wollen, wie es ausgeht" bei der Stange gehalten, so dass ich am Ende sagen kann, dass das Buch durchaus spannend ist.
    Auf den Hinweis auf eine eventuelle Fortsetzung, stellen sich mir aber die Nackenhaare auf, und ich kann mit gutem Gewissen von mir sagen, das ein Buch von diesem Autor reicht.



    grinsegrüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Dieses Buch hat im Grunde alles um einen wie mich die Nacht durchlesen zu lassen um mich am nächsten Morgen todmüde aber mit einem glücklichen Lächeln... nein, bei den Zutaten mit einem breiten Grinsen wiederzufinden.


    Voller Erwartung schlugen das breite Grinsen und ich dieses Buch auf - der Klappentext schrie geradezu meinen Namen heraus - doch leider kann man heute keinem mehr trauen, am wenigsten einem Klappentext!


    Der einfache, etwas "pulpige" Stil funktioniert am Anfang vielleicht noch, um den Leser in diese abgefahrene Groschenheftwelt zu entführen, er funktioniert allerdings nicht durch das ganze Buch hindurch, dazu vermag er zu wenig zu fesseln. Oder auch gar nicht.
    Das war das erste Mal, das ich beim Lesen über Kochrezepte nachdachte, meine Gedanken schweiften einfach ab, irgendwo hin.


    Die ganze Geschichte ist sehr episodenhaft, immer wieder werden neue Charaktere eingeführt, nur um wenig später eines gewaltsamen Todes zu sterben. Eine geschlossene Handlung ist kaum zu erkennen, es sei denn, das sich skurrile Typen gegenseitig umbringen zählt schon dazu.
    Die Spannung verabschiedete sich recht schnell, sie ging mit meinem breiten Grinsen einen trinken, und ließ mich mit diesem Buch alleine zurück.


    Als Fortsetzungsroman in einem Groschenheft würde diese Story ausgezeichnet funktionieren, an einem Stück ist sie allerdings kaum zu genießen. Dem Autor ist scheinbar, außer der durchaus interessanten Grundidee, nichts weiter eingefallen, und dieses Nichts füllt nun über 400 Seiten. Um so überhasteter wirkt das Ende des Buches, die Auflösung des Ganzen ist auf wenigen Seiten zusammengefasst, als hätte selbst der Autor keine Lust mehr auf das Buch.


    Dieses Buch hat im Grunde alles, was es braucht - bis auf einen talentierten Autor, der aus dem Ganzen eine aufregende Geschichte macht. Kein Wunder, das er anonym bleibt....

  • wirbelwind, kann ich auch vollkommen nachvollziehen, ich musste mich allerdings nicht durch die Handlung quälen sondern ähhh... *räusper*... eher stilistische Untiefen umschiffen :lache



    heldenhafte Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Über das Vorwort muss ich in diesem Zusammenhang schmunzeln:


    "Jede umgeblätterte Seite, jedes gelesene Kapitel bringt ihn [den Leser] dem Ende näher. Nicht alle werden es schaffen."


    :grin Ich tu' mir das Buch irgendwann in naher Zukunft auf jeden Fall an, die Amazon-Rezensenten sind beispielweise ganz angetan - vielleicht ist ja doch etwas dabei, das zu mir passt.

  • würde mir gerne dieses buch kaufen, allerdings finde ich es überall nur broschiert. weiß jemand von euch ob es als hc erscheint/erschienen ist?


    danke schonmal für eure antworten =)

    Lesen, das ist wie mit Deinem besten Freund an der Hand durch eine neue Welt zu gehen.
    -Stefan Gemmel-

  • Habe es in der Bahnhofsbuchhandlung entdeckt und fand es interessant. Vor allem weil ich von dem Buch noch nichts gehört habe.
    Wenn ich mir aber hier so die Meinungen angucke, dann war's eine gute Entscheidung, die Finger davon zu lassen. Selbst wenn ich es bei uns in der Bücherei entdecken werde, mach ich dann wohl lieber einen Bogen drum.

  • ich wollte das buch auch unbedingt haben. hörte sich nämlich vielversprechend an. aber nach den meinungen hier und als ich es gestern in der hand gehalten habe war ich nicht mehr der meinung es unbedingt haben zu müssen. vielleicht wenn es irgendwann mal ausgeliehen bekomme oder so...

  • Zitat

    Original von Perelin
    würde mir gerne dieses buch kaufen, allerdings finde ich es überall nur broschiert. weiß jemand von euch ob es als hc erscheint/erschienen ist?


    danke schonmal für eure antworten =)


    Es ist bei Lübbe nur in dieser Ausgabe lieferbar. :wave

  • Oh, dann ist ja gut. Ich hatte es am Samstag auch in der Hand, habe mich dann aber für "Das Cusanus Spiel" entschieden - nach den Rezis hier denke ich, die Entscheidung war richtig :grin hört sich so gar nicht nach einem Buch für mich an

    Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche seinen Boden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.
    (Hermann Hesse)

  • :gruebel Vielleicht sind wir auch ein abschreckendes Beispiel hier? Andernorts sind die Leser so begeistert, dass sie sich Teil Zwei bereits auf Englisch holen wollen.


    Sara : Ich kann's dir auch gerne mal ausleihen, wenn du es versuchen magst :-) Oder sogar als Wanderbuch einstellen, sollte ich es dann irgendwann mal gelesen haben.

  • Zitat

    Original von Steena


    Sara : Ich kann's dir auch gerne mal ausleihen, wenn du es versuchen magst :-) Oder sogar als Wanderbuch einstellen, sollte ich es dann irgendwann mal gelesen haben.


    Dann stelle es lieber als WB ein, wenn Du es mal gelesen hast ... ich habe noch sooo viele WB's :lache

    Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche seinen Boden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.
    (Hermann Hesse)

  • Ich habe mit dem Buch schon geliebtäugelt, aber jetzt kann ich es wohl ignorieren. :grin
    Danke für die Rezis!

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • Zitat

    Original von BloodyMary
    Vermisst es mir nicht....


    Ich les es jetzt als nächstes. Vielleicht kann ich es ja dann wandern lassen. Hab noch nie ein Buch wandern lassen :-]


    Das fände ich toll! :knuddel1

    "Ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns." :eiskristall
    Franz Kafka


    :lesend Walsch: Gespräche mit Gott
    :lesend Norman: Grausames Spiel
    :lesend Patterson: 1st to die

  • Sprachlich kann ich nicht viel zu dem Buch sagen.
    Ich gestehe, dass ist jetzt nicht etwas worauf ich beim lesen so genau achte um es beurteilen zu können. Ob es gut oder schlecht ist. Von einem Profi oder Leihen. Ob sie nicht taugt. Man kann es jedenfalls flüssig lesen.
    Aber zum Inhaltlichen...
    was soll das denn??
    Verwirrungen und seltsame Handlungsstrenge. Sie ergeben oft keinen Sinn. Die Figuren haben nichts eigenes und gleichen sich. Die Aggresion ist hoch und daraus folgen die Reaktion bei allen gleich. Es wird daruf losgeschossen. Solange viele und blutig sterben ist es gut. Viel mehr ist es nicht. Das immer einer stirbt. Und was sollen die zwei Polzisten? (Klärt sich am Schluss - Notizen dazu hab ich wärend dem lesen geschrieben).
    Hirnriesige Gespräche über irgendwelche Horrorfilme? Hallo? Will und der Autor sagen, dass die Filme gut sind? Das hat da nichts zu suchen. Aber immerhin wird ab Seite 184 auch mal ein Buch ohne Namen erwähnt (heißt das nicht Titel?). Es wird doch nicht auch ein Buch drin vorkommen, was den Titel begründet. Bisher gab es keinen Sinn. Ebenso gibt es sehr viele Wiederholungen die ur nerven. Nach dem x-Mal ist der Elviswitz nicht mehr lustig! Und ich muss nicht immer alles drei oder vierlmal (wenn das reicht) vorgebetet bekommen. Außerdem kommt die Sache nicht in schwung.
    Der Stein wechselt seinen Besitzer ja, aber es geht nicht vorwärzt. Außer das welche sterben.
    Man versteht sehr viel nicht, wohin das alles führen soll. Und so Zwischenhandlungen die Überflüssig sind. Und wie lächerlich soll das sein, dass von dieser Stadt noch nie jemand gehört hat, sie steht auf keiner Karte hat aber alle 5 Jahre eine Sonnenfinsternis!
    Haha
    Bei manchen Szenen könnte man laut scheiße brüllen, bei diesem Buch kann man nur noch scheiße brüllen!



    Aber Abschließen muss man noch sagen, auf das Ende wäre ich jetzt nicht gekommen und man hätte es noch etwas andere gestalten können. Nicht so schnell gegenüber dem Rest.
    Wären da nur nicht diese gewissen Szenen, wo man sich das Buch nur gegen den Kopf schlagen möchte...

  • Wow, dieses Buch werde ich definitiv NICHT noch einmal lesen! Ich bin froh dass ich es mir nicht gekauft habe, sondern als WB lesen durfte, sonst hätte ich mich echt geärgert.
    Schon nach den ersten Seiten hatte ich wenig Lust, weiter zu lesen. Einfach nicht mein Stil, irgendwie teilweise erschreckend langweilig und langwierig und meiner Meinung nach viel zu blutig und eklig.
    Auch der Titel des Buches ist meiner Meinung nach falsch. Klar, er ist ein Eyecatcher, aber das "Buch ohne Namen" spielt in diesem ja nur eine sehr sehr geringe Rolle. Ein passenderer Titel wäre "Wie sich eine halbe Stadt gegenseitig totschießt".
    Ich habe es nur aus dem Grund nicht abgebrochen, weil ich dachte: Irgendwas muss noch kommen. Was dann aber kam, war auch nicht das Wahre. Das Ende war dann irgendwie zu weit hergeholt und kam dann doch ziemlich schnell.
    schade dass der Autor anonym bleibt, ich möchte nämlich nicht aus Versehen nochmal ein Buch von ihm erwischen!