Okay, wer sooo spät kommt, der muss sich nicht wundern,wenn die Vorposter schon alles geschrieben haben... ich hab das Buch von Daniliesing erstanden und es in einem Rutsch durchgelesen. Wirklich sehr nett geschrieben, da kann einer sein Handwerk. Gibts schon mehr von diesem Autor?
Harold und Maude sind dennoch unerreicht - aber zu Frau Ella passt der Soundtrack ebenso. Hab mir im letzten Drittel den guten alten Cat Stevens angehört beim Lesen. Passt!
Frau Ella - Florian Beckerhoff
-
-
Frau Ella kommt im Februar als Hörbuch!
-
Ich habe mir das Buch ertauscht und bin echt dankbar dafür, denn im Laden hätte ich es mir wohl nie angeschaut und dadurch was verpasst.
Mit welchen älteren Personen hat ein junger Mensch heute noch groß zu tun? Die Großeltern vielleicht, andere Bekannte oder Kollegen. Aber eine wirkliche Freundschaft zu einer bis dato unbekannten Person älteren Kalibers werden die meisten nicht haben.
Ob nun selbst gewählt oder aufgrund gesellschaftlicher Gegebenheiten, läuft das Leben von Jung und Alt meist getrennt voneinander ab. Was passiert, wenn diese scheinbar so unterschiedlichen Generationen doch mal aufeinandertreffen, wird im Roman „Frau Ella“ von Florian Beckerhoff geschildert.
Sascha, Dreißig, muss wegen einer Augenoperation ins Krankenhaus und ist sichtlich genervt, als in seinem Zimmer aufgrund eines Wasserschadens eine alte Frau bei ihm mit einquartiert wird. Abgesehen von ihrem Schnarchen stört ihn noch am meisten, dass er sich in ihrer Gegenwart schlampig vorkommt und sich gezwungen sieht, seinen Platz genauso ordentlich zu halten wie sie ihren. Die anfängliche Abneigung schlägt jedoch bald in Sympathie um, als er sieht, dass Frau Ella, wie er die alte Frau nennt, Angst vor der Operation hat, die lebensgefährlich für jemandem in ihrem Alter werden könnte.
Kurzerhand entführt er sie aus dem Krankenhaus und nimmt sie mit zu sich nach Hause. Nur für eine Nacht, denkt er sich, und weiß noch nicht, dass sie ihm ans Herz wachsen wird. Denn Frau Ella fasziniert ihn mit ihrer unbekümmerten, lockeren Sicht auf das Leben und zeitweise mit ihrer Weltfremde. Latte Macchiato? Nie gehört. Der gute alte Filterkaffee reicht doch auch. Heiraten nur wegen der Steuervergünstigungen? So lernen Jung und Alt voneinander und Frau Ella muss sich eingestehen, dass es scheinbar doch nicht nur genau eine beste Methode für alles gibt, wie Sascha ihr anhand des Eierkochens beweist.
Zusammen mit seinem Freund Klaus und dessen Frau Ute zeigt Sascha ihr die Welt, der sie sich seit dem Tod ihres Mannes größtenteils verschlossen hat. Frau Ella kann sich gar nicht erinnern, wann sie das letzte Mal soviel Spaß gehabt hat. Und während Sascha noch mit Klaus darüber debattiert, ob es tatsächlich möglich ist, sich in eine fast neunzigjährige Frau zu verlieben, plant das Schicksal auch schon, die Idylle zu stören. Denn plötzlich steht Saschas Exfreundin vor der Tür und bringt den funktionierenden Alltag mit Frau Ella durcheinander…
Florian Beckerhoff schreibt sehr humorvoll und mit dem richtigen Grad an Detailliertheit über das Thema Generationenkonflikt bzw. generationenübergreifende Freundschaft. Das alles wird auf leichte und doch tiefgründige Weise betrachtet und lädt den Leser auf amüsante Weise zum Nachdenken über das Zusammenleben von Jung und Alt ein.
-
Ich habe es gerade beendet und schreibe nur kurz meine Meinung:
Die Geschichte war mir zu flach und auch zu unrealisistisch.
Zudem hat vor allem Klaus sehr genervt.
Sicher sollte die Sprache der jüngeren Generation jugendlicher klingen wie die von Frau Ella - aber diese wirkte doch sehr gekünstelt, zudem Klaus und die anderen auch nicht mehr so jung waren -um die 30 Jahre.4/10 Punkten
-
Ich bin grad auf diesen Thread gestoßen und lese mit Erstaunen, dass das Buch dcoh bei vielen Gefallen gefunden hat.
Bei mir leider gar nicht ... ich hatte es mir extra als Urlaubslektüre ausgesucht, weil ich ein eher schnelleres, leichtes, süffiges Buch in den Urlaub mitnehmen wollte. Doch dieses Buch fand ich doch allzu platt, sehr oberflächlich und schon in der ersten Hälfte extrem konstruiert und unrealisitisch. Ich habs nicht zu Ende gelesen.
Aber da viele hier recht positiv berichtet haben, denke ich, dass ich dem Buch eine zweite Chance geben werde. Vielleicht hab ichs einfach nur zu einem falschen Zeitpunkt gelesen .... mal schauen.
Vorab: 3 von 10 Punkten
-
Ich lese es gerade und bin begeistert, allerdings bin ich auch erst bei der Hälfte und fürchte jetzt ein wenig, das es so flach wird, wie ihr sagt.
Aber ich bin gespannt. Ich kann das Buch bisher nur empfehlen, ich habe so manches mal fröhlich vor mich hin geschmunzelt und ein paar mal Tränen in den Augen gehabt. -
Frau Ella und Sascha lernen sich wegen eines Wasserschadens zufällig im Krankenhaus kennen - und irgendwie auch lieben.
Ich wusste zu Beginn des Buches, dass die Geschichte der beiden (und Saschas Freunden und Nachbarn) in den auf Saschas "Flucht" mit Frau Ella vor ihrer Augen-OP folgenden sechs Tagen entweder absolut berühren oder absolut floppen kann - und sie hat bis zum Ende hin wirklich einfach nur berührt.Frau Ella und Sascha sind ein ungleiches "Paar", das sich über alle Konventionen hinwegsetzt und trotz der oft gegensätzlichen oder unterschiedlichen Auffassungen vom täglichen Leben (Wie kocht man ein Ei richtig? Wieso sollte man beim Chinesen, der eigentlich ein Vietnamese ist - oder andersrum - Fertigessen kaufen?) immer wieder einen gemeinsamen Nenner findet.
Die beiden akzeptieren sich genau so, wie sie sind, auch wenn Sascha mit seinem einen Auge (das andere hat er sich ja bei seinem Fahrradunfall mit seiner eigenen Brille zerstochen) Frau Ella immer zu unglücklich schaut, und sie wiederum mit ihrem einen Auge (das andere hat eine böse Entzündung und ihr Arzt schickte sie ins Krankenhaus um selbst in den Urlaub zu fahren) ihm zu kritisch in die Welt blickt.Am Ende ist doch einfach nur wichtig, dass Freundschaft über alles siegt, Sex ohne Liebe zwar funktioniert, aber Liebe ohne Sex doch vielleicht besser ist, und man auch einfach mal etwas neues wagen muss, auch wenn es nicht gerade Schnaps mit Würmern ist beim netten Vietnamesen-Opa.
Frau Ella hat sich weit gewagt mit ihrer Reise, aber sehr viel gewonnen: Das Leben kann auch schön sein, wenn man die gewohnten Bahnen verlässt und sich einfach mal traut.
-
Meine Meinung und Kritik:
Dieser Roman hat eine gute Story, ist gut zum entspannen und doch kein Kitsch. Es wird anschaulich beschrieben, wie das Zusammenleben von zwei Generationen funktionieren kann und das beide Seiten davon profitieren können. Oft geht man davon aus, das zwei Generationen, also die Jugend und das Alter nicht gut miteinander können und bekommen dies auch oft in der Realität bestätigt, aber dieses Buch zeigt eindrucksvoll, dass es auch anders sein kann. Die Jugend kann vom Alter profitieren und umgekehrt. Voraussetzung dafür ist, dass sich beide Seiten akzeptieren und nicht dem anderen etwas überstülpen. Genau dies geschieht in diesem Roman: Anfangs ist es zwischen Frau Ella und Sascha schwierig, wie es am Beispiel von Eier kochen deutlich wird; beide kochen die Eier auf sehr unterschiedliche Weise, doch beides führt zum selben Ergebnis: die Eier sind genauso, wie sein sollten. Ab diesem Moment ist eine gegenseitige Akzeptanz und das Zusammenleben funktioniert gut zwischen Sascha und Frau Ella.
Dieser Roman hat nicht nur eine gute Story, sondern ist zum Teil auch humorvoll geschrieben und beim Lesen muss man schon mal vor sich hinlächeln, weil man sich in der ein oder anderen Handlungsweise selbst wieder erkennt, ohne dass dabei der moralische Zeigefinger erhoben wird.
Dieses Buch ist zum Entspannen und gute Unterhaltung und damit eine gute Lektüre fürs Bett und/oder für den Urlaub. -
Im Krankenhaus treffen zwei Menschen aufeinander, die fast nicht unterschiedlicher sein könnten. Auf der einen Seite der 30jährige Sascha, zwar freundlich und hilfsbereit, aber auch leicht genervt und etwas oberflächlich. Auf der anderen Seite die 87-jährige Frau Ella, die von der technisierten Welt etwas überfordert ist, dafür noch auf die alten Tugenden wie z.B. Ordnungsliebe schaut. Frau Ellas Krankenzimmer ist durch einen Wasserschaden unbewohnbar geworden, deswegen wird sie vorübergehend bei Sascha einquartiert. Bei einem Gläschen Klosterfrau Melissengeist kommt man sich näher. Als Frau Ella zu einer Vollnarkose gezwungen werden soll, vor der sie furchtbare Angst hat, flieht Sascha mit ihr in seine Wohnung. Eigentlich nur für eine Nacht, aber wie so oft im Leben kommt es anders als gedacht. Langsam, aber sicher, entwickelt sich die Beziehung der beiden zu einer wunderbaren Freundschaft, was nur durch gegenseitige Toleranz und Hilfsbereitschaft möglich ist. Frau Ella lernt neue Arten, Kaffee und Eier zu kochen, während Sascha von der Lebenserfahrung der alten Dame profitiert. Frau Ella muss man einfach gern haben. Das sehen auch Saschas Freunde so, und so bescheren sie ihr einige Tage, in denen sie so glücklich ist wie in den 20 Jahren seit dem Tod ihres Mannes nicht mehr.
Abwechselnd erzählt Beckerhoff aus der Sicht von Frau Ella und Sascha. Dabei kommen sehr schön die Gedanken zum Ausdruck, die sich beide zu ihrem Gegenüber sowie auch zu ihrer Vergangenheit und Zukunft machen.
Das Buch hat mir ausgesprochen gut gefallen. Es ist locker und lebendig geschrieben, stellenweise richtig lustig. Man kann sich die Situationen, in denen sich die beiden Protagonisten befinden, super gut vorstellen. Dabei hat das Buch nicht nur witzige Anklänge, sondern auch leicht traurige und ein bisschen philosophische.