Ich hol den Thread noch mal hoch, weil ich gerade auf folgende Interessante Nachricht gestoßen bin.
http://WinFuture.de/news,48542.html
Für mich noch ein Grund von dieser Technik, wenn es um Bücher geht, Abstand zu nehmen.
Ich hol den Thread noch mal hoch, weil ich gerade auf folgende Interessante Nachricht gestoßen bin.
http://WinFuture.de/news,48542.html
Für mich noch ein Grund von dieser Technik, wenn es um Bücher geht, Abstand zu nehmen.
Ich glaube ehrlich gesagt auch nicht, dass sich das E-Book so schnell und weitreichend bei uns durchsetzen wird, da Bücher gerade in Deutschland einen besonderen Stellenwert haben (man denke nur an Preisbindung und verringerter Mehrwertsteuersatz).
Außerdem darf man nicht unterschätzen, dass das Buch in Deutschland auch ein klassisches Verschenk-Medium ist,
Dazu kommt der bibliophiele Charakter und das Buch als Prestige-Objekt, das sich viele ins Regal stellen.
Sicherlich wird sich das E-Book in einigen Sparten durchsetzen, gerade im Wissenschaftsbereich sind Downloads oder digitale Einträge äußerst praktisch; ob das aber in der Belletristik so schnell vonstatten geht, glaube ich nicht. Zumindest nicht bei uns, die mit Büchern aus Papier groß geworden sind, da vieles mit dem E-Book verloren geht, was für uns zum Lesen dazu gehört. Das haptische Gefühl z.B., aber auch der Geruch, die Aufmachung, das Cover, das Lesezeichen etc. Und der Vorteil: Man kann in die Buchhandlung gehen, und hineinlesen, und zwar genau an der Stelle, an der man will, nicht nur diejenige, die als Leseprobe freigegeben ist.
Natürlich wird es Leute geben, die auch belletristische E-Books kaufen, das heißt aber nicht, dass sie keine Bücher mehr kaufen werden. Ich denke, beide Medienformate können nebeneinander existieren.
Außerdem gibt es Formate, die es als E-Book schwer haben werden: Bildbände z.B. oder Schulbücher, Kinderbücher,...
Und was das eigentliche Thema angeht: Die These, dass uns das I-Net oder SMS oder E-Book plötzlich zu neuen Lesertypen macht, ist hinfällig, da wir auch bei Büchern verschiedene Lesetechniken anwenden, abhängig davon was wir lesen und warum wir etwas lesen:
Das klassische lineare Lesen wenden wir vielleicht bei Romanen an, aber nicht bei Zeitungen (informierendes/diagonales Lesen), Lexika (konsultierendes Lesen) oder Schulbüchern (selekierendes Lesen)
Und genau diese Lesetechniken übertragen wir auf andere Medien! Oder will mir hier jemand erzählen, dass man Romane auf dem E-Book jetzt nur noch quer liest
Und? Hat schon wer diesen Artikel gelesen?
Ich habe diese Ausgabe selbst leider noch nicht...
GRÜSSE
savanna
@ savanna:
Vom Kauf des Heftes habe ich abgesehen, da mich die Mehrzahl der Artikel nicht interessiert hat.
Der Beitrag zum Lesen umfasst selbst nur wenige Seiten. Die Fotos sind wunderbar und besonders beeindruckt hat mich das Bild einer Bibliothekarin, die in einer Stadt in einer ehemaligen Sowjetrepublik Bücher zuhauf stapelt, versucht zu ordnen und vor dem Verfall zu bewahren.
Der Artikel geht kurz auf die Historie von Büchern ein, macht eine Bestandsaufnahme und elektronische Medien werden, soweit ich mich erinnere, auch erwähnt.
Insgesamt kein spektakulärer Artikel, wenn man sich bereits länger mit Büchern und ihrer Herkunft beschäftigt.
Ach, was mir noch aufgefallen ist, war die Zahlenangabe der Bücher, die die Autorin besitzt/gelesen hat. Für meinen Geschmack handelte es sich um erstaunlich wenig Bücher.
Aber lies selbst!
ZitatOriginal von IMS
Danke für den Hinweis auf den Artikel.
Ich hoffe und denke doch aber auch das sich e-books und Co. nicht durchsetzen werden. Ich jedenfalls habe lieber ein Buch in der Hand beim Lesen und möchte nicht auf ein Display starren
ich kann mir das nicht vorstellen, dass das buch irgendwann durch e-books komplett abgelöst wird... da geht doch jede gemütlichkeit bei verloren...
ZitatOriginal von Minerva1978
ich kann mir das nicht vorstellen, dass das buch irgendwann durch e-books komplett abgelöst wird... da geht doch jede gemütlichkeit bei verloren...
Da hast du recht. Außerdem glaube ich kaum, dass einer stundenlang auf einen Display schauen kann. Die Augen werden nach einer weile doch wehtun.
Eine weitere Verwendung dieser E-Book-Reader wird gerade diskutiert, nämlich der Einsatz als Schulbuchersatz!
Ein guter Beitrag zu dem Thema ist meiner Meinung nach das verlinkte Buch, auch wenn es schon älter ist und es um den Ensatz von PCs in der Schule geht. Viele der Gegenargumente, die Clifford Stoll hier anführt, sind allerdings auch auf die Rader anzuwenden - und auch sonst, das Thema ist ja auch was Computer angeht immer noch aktuell, kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen!
Danke für den Hinweis! Ich halte die Augen offen, dass interessiert mich auch sehr.
Ich hab mir die Zeitung grad eben gekauft und war echt schockiert über die Passagen teilweise, ich kann gar nicht glauben "Knapp 60 Prozent aller US-Amerikaner rühren nach Abschluss der Highschool nie wieder freiwillig ein Buch an, 40 Prozent aller gedruckten Bücher werden nie verkauft, über die Hälfte nach dem Kauf nicht zu Ende gelesen" das kanns doch wirklich nicht sein.
Einen Satz fand ich ganz schön, wobei ich noch nicht fertig bin mit dem Artikel "Wenn es in unserer Gesellschaft einen Graben gibt, dann verläuft er nicht zwischen Computer- und Büchermenschen. Sondern zwischen denen, die neugierig auf die Welt sind - und denen, die es nicht sind"
Wie hier schon gesagt wurde - konservierte Musik ist ohnehin schon immer an ein Abspielgerät gebunden. Man benötigte für die "Klangrollen" Grammophone, die dann auch später in veränderter Form bei Schallplatten zum Einsatz kamen. Und auch die Daten, aus denen MP3-Dateien bestehen, benötigen einen Umsetzer, den MP3-Player. Trotzdem hat konservierte Musik nicht das Ende der mit Instrumenten vor Publikum gespielten Musik eingeläutet. Und übrigens erleben "physikalische" Tonträger wie Schallplatten und CDs derzeit eine unerwartete Renaissance.
Google hat in einer Mitteilung, die ich leider nicht mehr wiederfinde, am Wochenende verlauten lassen, dass der "Buchhandel demnächst nicht mehr benötigt werden würde" und dass "Buchdruck ein Anachronismus" wäre. Allenthalben wird das Zeitalter des eBooks eingeläutet, Amazon erwartet noch in diesem Jahr mehr als eine Million Verkäufe des "Kindle 2".
Um gedrucktes Wort wahrzunehmen, benötigt man allerdings kein Abspielgerät. Darin unterscheidet sich diese Freizeitbeschäftigung vom Musikhören. Wenn kein Strom mehr da ist, kann man die Platte nicht anhören oder die MP3-Datei nicht wiedergeben. Viele Menschen haben zudem große Schwierigkeiten damit, Musikeinkäufe zu tätigen, ohne einen physikalischen Gegenwert zu erhalten. Das immerhin mag sich damit erledigen, dass kommende Generationen irgendwann nicht mehr wissen werden, wie es vorher war - so wie wir heute nicht mehr wissen, wie es war, als es noch keine konservierte Musik in Live-Qualität gab. Als sich in den Siebzigern gemächlich durchsetzte, dass in Diskotheken Platten gespielt wurden und keine Bands mehr live auftraten, was zuvor der Standard war, ging ein Aufschrei durch die Musikbranche. Man meinte, damit würde das Todesurteil für alle Bands und Combos gesprochen. Tatsächlich aber hat sich dadurch lediglich die Gage erhöht, die Kapellen bei den nun selteneren, aber begehrteren Auftritten kassieren durften.
Ich ersticke in Ladegeräten. Der Fotoapparat braucht Strom, der iPod braucht welchen, das Telefon, der Laptop, das Netbook, die Spielekonsole. Und ich will nicht mit meinem Telefon Musik hören oder mit meiner Spielekonsole Mails schreiben. Oder mit einem von beiden Fotos machen. Natürlich werde ich nicht verhindern können, dass Geräte, die alles auf einmal können, alsbald zum Standard gehören werden - das ist eine Entwicklung, die sich einfach anbietet - und die bis zu einem bestimmten Punkt auch ihren Sinn hat. Letztlich ist alles Datenverarbeitung. Für ein Foto benötigt man nur ein zusätzliches Objektiv, alles andere können Computer sowieso. Wie zum Beispiel Musik abspielen. Und die Daddelteile, die man zum Spielen benötigt, kann man anschließen, wenn man sie braucht. Trotzdem missfällt mir der Gedanke, ein Gerät mit mir herumzuschleppen, das viel zu viel kann, obwohl ich zum Beispiel nur Musik hören will. Und definitiv telefonisch oder per Mail nicht erreichbar sein. Das aber wird sich mittelfristig kaum verhindern lassen.
Bücher verbrauchen, das sollte man auch zur Kenntnis nehmen, sehr viele Ressourcen. Ihre Herstellung ist relativ teuer, außerdem müssen die Bücher transportiert werden, vorher gelagert und was weiß ich noch alles. Bücher vergilben, stinken, werden fleckig. Man leiht sie aus und bekommt sie niemals wieder. Ein eBook kostet in der Einzelherstellung im Vergleich fast nichts, muss nicht gelagert oder transportiert werden, stinkt nie, wird nicht fleckig und man kann es überhaupt nicht verleihen. Okay, es ist unrettbar verloren, wenn der Reader geklaut wird und der Computer verreckt, und möglicherweise ist es aus Diebessicht reizvoller, einen eBook-Reader zu klauen als ein Buch. eBooks wiegen nichts. Die Speicherkapazität der Reader ist sehr, sehr hoch - und ihr Stromverbrauch ist dank eInk sehr gering. Dass Illustrationen bisher nicht oder nicht in akzeptabler Qualität dargestellt werden, mögen jene verschmerzen können, die in der Hauptsache Belletristik lesen. Die Herstellung eines Readers wird aufwendiger sein als diejenige eines Buches, aber schon bei vierzig Büchern mag sich das anders darstellen. Es wäre interessant, hier mal eine Ökobilanz zu sehen.
Insofern hat dieses Medium zweifelsfrei seine Vorteile. Man kann eBooks auch verschenken - in Form von Gutscheinen. Natürlich fehlt die haptische Komponente, die Dekorationsfunktion ist verschwunden, mit einer eBook-Bibliothek lässt es sich schwerer angeben als mit einer klassischen. Ein gedrucktes Buch kann man immer lesen, auch ohne Strom (außer: im Dunkeln), man kann Notizen darin machen, es quetschen, knuddeln, an die Wand werfen, verbrennen (ts, ts, ts) oder wegwerfen, weggeben, verkaufen oder verschenken. Man kann es einschlagen, bekleben, ausmalen oder mit Parfum besprühen. Wenn man aber ehrlich ist, sind diese Vorteile gering im Vergleich zu denjenigen, die eBooks bieten. Die übrigens tatsächlich nichts wiegen, wenn man verreist. Daten haben kein Eigengewicht.
Deshalb werde ich mir mittelfristig - in Richtung Jahresende - einen ausgereiften Reader zulegen. Und ich werde es handhaben wie bei Musikeinkäufen: Wenn mir ein als MP3 geladenes Album wirklich gefällt, kaufe ich zusätzlich die CD oder, sofern verfügbar, sogar die Schallplatte. Anders als bei Musikeinkäufen werde ich aber vorläufig nur "echte" Bücher kaufen - und eBooks nur zum Ausprobieren, gelegentlich, oder wenn mich der Titel nicht sehr interessiert. Mal sehen, wie lange diese Übergangsfrist dauern wird.
Was ich aber jetzt schon sehr schade finde: Es wird (Siegeszug der Technologie vorausgesetzt) nur noch sehr selten (seltener als bisher ohnehin schon) passieren, dass ich irgendwo jemanden sehe, der gerade ein Buch von mir liest.
Edit: Artikel im Literaturcafé mit Auszügen aus dem Gespräch mit Dan Clancy, dem Leiter der "Entwicklung Google Buchsuche", vom vergangenen Freitag
ZitatOriginal von Amber144
Einen Satz fand ich ganz schön, wobei ich noch nicht fertig bin mit dem Artikel "Wenn es in unserer Gesellschaft einen Graben gibt, dann verläuft er nicht zwischen Computer- und Büchermenschen. Sondern zwischen denen, die neugierig auf die Welt sind - und denen, die es nicht sind"
Das ist echt ein schöner Satz! Lasst uns bitte immer die sein, die auf der Seite der Neugierigen bleiben, ja?
GRÜSSE
savanna
Oh - das hört sich sehr interessant an. Kann man den Artikel dann auch online lesen?
Ich liebe Bücher und das Papier auf dem die Buchstaben gedruckt sind. Johannes Gutenberg hat eine der größten Erfindgung gemacht, wenn nicht die Größte. Und ich werde Bücher in ehren halten und kann es mir nicht ohne vorstellen.
Allerdings habe ich schon mal an ein E-Book gedacht, vielleicht um mir ein bisschen Star Trek Feeling ins Haus zu holen, also nur Technikspielerei. Evtl. für Sachbücher.
ZitatOriginal von Tom
Es wäre interessant, hier mal eine Ökobilanz zu sehen.
Absolut! Aber obwohl ich im Umweltbereich tätig bin und diese Ansätze auch privat so gut es geht mit vollem Herzen unterstütze, interessiert mich noch viel mehr die psychische Bilanz!
Der moderne Mensch braucht kein weiteres technisches Gerät! Die Rückbesinnung auf den Naturkreislauf ist richtig und wichtig, aber bei der Diskussion jetzt fällt mir vor allem eine Rückkehr zu elementaren "Dingen" und Werten ein. Ein Buch gibt eine Verbindung zu Ruhe und Fantasie, die meiner Meinung nach leider durch technische Unterstützung (= Ablenkung, Anstrengung und Strahlung) wieder aufgehoben wird.
Daher für die psychische Bilanz im Privatbereich das Buch -für die Ökobilanz im Beruf oder in öffentlichen Bereichen gerne auch die Reader-Funktion.
GRÜSSE
savanna
Hallo, Savanna.
Elektronische Geräte sind aufwendiger herzustellen als Dinge wie Bücher. Aber die neuesten eBook-Reader haben enorme Wirkungsgrade und können mit einer Akkuladung um ein Vielfaches länger arbeiten als zum Beispiel MP3-Player oder Mobiltelefone. Die Darstellungstechnologie ("eInk") benötigt keine regelmäßige Auffrischung einer dargestellten Seite, so dass (so gut wie) kein Strom verbraucht wird, während man eine Seite anschaut. Natürlich benötigt man Strom, um neue Bücher zu laden oder umzublättern. Aber es ist sehr viel weniger als bei vergleichbar großen Geräten. Deshalb nehme ich tatsächlich an, dass die Ökobilanz ab x Büchern (x möge eine Zahl um die 40 sein) zugunsten der Reader kippt - zumal die eBooks nicht gelagert, transportiert, wieder transportiert (Umzug!), remittiert oder sogar makuliert (eingestampft) werden müssen. Denn ein guter Prozentsatz der neu erschienenen Titel erlebt dieses Schicksal. Okay, die Reader muss man auch lagern, transportieren usw. Aber nur ein Gerät für eine Vielzahl Bücher.
Aber, wie gesagt. Zahlen würden mich auch interessieren.
ZitatOriginal von Findus
Ich finde ein Buch hat auch etwas sinnliches.
Jedes riecht anders, fühlt sich anders an, oft sind Grafiken mit drin, vor allem in älteren Büchern noch zu finden, die Schrift ist unterschiedlich-
Ich schnuppere so gern in manchen alten Büchern, der Geruch verbindet sich mit Erinnerungen, da können elektronische Medien einfach nicht mithalten.
Ich glaube nicht an den Untergang des Buches.
Ich teile deine Meinung, Findus.
Vollkommen, ich liebe es auch an alten Büchern/Dokumenten zu schnuppern und so.
ZitatOriginal von savanna
Das ist echt ein schöner Satz! Lasst uns bitte immer die sein, die auf der Seite der Neugierigen bleiben, ja?
GRÜSSE
savanna
Also ich auf jeden Fall^^
ZitatIch glaube nicht an den Untergang des Buches.
ZitatIch teile deine Meinung, Findus.
Viele Leute haben Mitte der Achtziger auch nicht geglaubt, dass die Vinyl-Schallplatte verschwinden und durch kleine Silberscheiben ersetzt werden würde. Immerhin ist wenigstens die Musikcassette so gut wie vom Tisch, Vinly erlebt derzeit einen zweiten Herbst, aber einen vergleichsweise kühlen. Und tatsächlich werden die Silberscheiben derzeit durch reine Daten ersetzt, die keine physikalischen Träger für den Transport mehr benötigen. Im Jahr 2006 oder 2007 haben die offiziellen Musik-Downloads erstmals die CD-Verkäufe überflügelt. In ein paar Jahren werden CDs Exoten sein.
Als die ersten Digitalkameras auf den Markt kamen, haben viele gelacht und das für technisches Spielzeug gehalten - und das war es anfangs ja auch. Mithin haben viele Hersteller überhaupt keine Analog-Kameras mehr im Angebot, und wenn man einen Kleinbildfilm kaufen will, muss man sich ganz schön umschauen. Die Prognose, dass es in ein paar Jahren überhaupt keine Kleinbildfilme mehr geben wird, ist keine sonderlich waghalsige.
Als die ersten digitalen Mobiltelefone auf den Markt kamen, klobige Klötze, die sieben, acht Kilo wogen und deren Akkus zwei oder drei Gespräche durchhielten, gab es nicht wenige, die das für eine elitäre Entwicklung und technischen Schnickschnack für Yuppies hielten. Inzwischen gibt es in Deutschland weit mehr Mobiltelefone als stationäre; in Italien gibt es um ein Vielfaches mehr Handys als Festnetztelefone. In einigen europäischen und asiatischen Ländern ist die Nutzung des Festnetzes zu einer Randerscheinung geworden.
Als vor fünfundzwanzig Jahren die erste E-Mail verschickt wurde, war das ein sehr aufwendiges Vergnügen, dessen Nutzwert man für wissenschaftliche Zwecke zwar einsah, aber niemand glaubte, dass das je ein massentaugliches Medium werden würde. Heute werden täglich Milliarden Mails geschrieben und versendet. Der hand- oder maschinengeschriebene Brief, der per Post versendet wird, ist auf dem Rückzug. Post wird bald nur noch für den Versand von Dokumenten und Ansichtskarten nötig sein, aber auch das wird sich in naher Zukunft abermals deutlich reduzieren.
Als Ende der Achtziger das Internet massenfähig wurde, hielten viele Menschen das für sinnlosen Technikkram. Heute hat die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung Zugang und nutzt es tagtäglich intensiv, direkt wie indirekt. Es hat sich zur wichtigsten Kommunikationsplattform überhaupt entwickelt.
Es ist keine Frage, was oder woran man glaubt. Nostalgie ist gut, und melancholische Gefühle sind wichtig. Sie werden Entwicklungen aber nicht verhindern. Wenn sich das elektronische Buch durchsetzt, wird auch das gedruckte Buch die Nachfolge von Kleinbildkamera, Plattenspieler, Festnetztelefon und Brief antreten. Es wird vielleicht nicht verschwinden, jedenfalls nicht kurz- oder mittelfristig. Aber sehr wahrscheinlich wird es seine Bedeutung verlieren.
Kann man Zeitungen als Büchersendung verschicken? Sonst könnte ich sie ja wandern lassen
Irgendwann werde ich mir so ein Ding kaufen. Meine Stadtbücherei bietet schon eBooks an, wobei sich die Auswahl im Moment noch in Grenzen hält, aber ich finde die Idee sehr reizvoll, Bücher ausleihen zu können, bei denen ich keine Frühstücksreste oder undefinierbare Flecke zwischen den Seiten finde.
Auch bei den amerikanischen Taschenbüchern, die ich ja häufig lese, wird es angenehm sein, etwas zu lesen, das nicht ohne Rand auf Klopapier gedruckt ist. Und da ich ja so ein Pingel bin und versuche, meine Buchrücken nicht zu knicken, kommt mir das eBook da auch sehr entgegen, da es schonmal keinen Buchrücken zum Knicken hat und sich die Frage, ob man es mehr als 30 % aufschlagen soll, damit erledigt.