Mein Geschenk an das Eulenforum

  • Hallo,


    ich habe mich mal an einem kleinen Gedicht versucht, dass mir einfach so zugeflogen ist und das ich hiermit dem Eulenforum zum Geschenk machen möchte.


    Ich möchte damit allerdings keineswegs Churchill Konkurrenz machen, brauche auch keine (ernsthafte) Kritik oder Diskussionen über Stil, Inhalt, wasauchimmer...


    Es hat einfach Spaß gemacht, es zu "verbrechen" und wer weiß, vielleicht macht es mir ja in Zukunft öfter mal Freude, etwas selbst zu verfassen?! ;-)


    Ein Spätzchen lebt, man glaubt es kaum
    seit Stund und Tag im selben Baum,
    schwirrt hierhin und auch manchmal dort,
    hält so vom Baum Insekten fort
    und freut sich sehr am Leben.


    Einträchtig mit `nem Specht, dem bunten,
    dreht er tagtäglich seine Runden.
    Der an des Baumes Rinde klopft
    und manch Getier ins Freie lockt,
    schon der Ernährung wegen.


    Im Nachbarbaum ‚ne Eule lebt,
    sitzt oft nur da und ist bestrebt
    auf gute Nachbarschaft und Ruh
    hat wohl auch des tags die Augen zu,
    denn nur bei Nacht da jagen Eulen.


    So geht das nun tagein, tagaus.
    Die Eule fing so manche Maus,
    wurde weise und alt wie der Turmbau zu Babel
    und ein Lächeln umspielt oft ihren Schnabel.
    Es gibt ja auch nichts zum Heulen.


    Doch ein Sommer kam, wie die Hölle so heiß
    Das Gefieder der Eule war schon fast weiß
    Mit nur noch ein paar dunklen Sprenkeln,
    beglückt mit viel’ Kindern und Enkeln
    und verwöhnt von `nem guten Eulerich.


    Kein Lüftchen nun ging,
    der Regen, er hing
    seit Wochen schon in den Wolken fest
    und ein jedes Tier litt, ob in Bau oder Nest.
    Und fand das allmählich recht widerlich.


    Von soviel Not nun geleitet,
    doch recht wenig vorbereitet,
    flog die Eule zum Nachbarbaum hin,
    fest entschlossen im Sinn,
    bei den Jägern um Hilfe zu flehen.


    „Die Insekten sind dies Jahr eine Plage
    und ich kann auf meine alten Tage
    sie nicht mehr so wie früher ertragen,
    drum wollt` ich die Herrn mal fragen,
    beide Bäume bejagen – das müsste doch gehen?


    Ihr seid doch erfahren und wendig,
    die fressen uns sonst ja lebendig.
    Dies Jahr sind es einfach zuviel
    Und sie treiben ein böses Spiel.
    und die Stiche kann ich kaum zählen.


    „Na klar,“ riefen Vöglein und Specht,
    „wird erledigt und kommt uns ganz recht,
    denn Hunger hat ja immer die Brut.
    Da kommt mehr Futter ganz gut.
    Sie sollen nicht länger Euch quälen.


    Sie gingen auch sofort ans Werk
    Es war heuer ja ein wahrer Berg
    an Mücken, Kriechern und Schlangen.
    Doch bald tat die Eule sehr bangen
    Und rief: „Ja, seid ihr nicht klug?


    Habt ihr denn nichts gelernt beizeit,
    fahrt ihr so fort, ist’s bald soweit,
    dass all gefressen sind und tot
    und dann ergreift uns große Not.
    Und ihr wollt Jäger sein? Genug!


    Ein jedes hat wohl seinen Platz
    Nicht gut ist eure wilde Hatz
    So nützt ihr auch nicht eurem Baum
    Ein jedes braucht genügend Raum,
    im großen Lebensreigen.


    Ich seh’s auch grad, der Specht, der lose
    Und das geht sicher in die Hose,
    pickt eurem Baume Loch an Loch
    heut steht der Baum, ich sage: noch,
    doch bald schon wird sich zeigen:


    Er höhlt ihn aus auf diese Art
    Vermodern wird er, das ist hart.
    Dann kippt er irgendwann mal um
    Und das wird doch nun ziemlich dumm.
    Für Euch und Eure Kinderlein.


    Drum rate ich gut, jagt wohl, in Maßen
    Ihr müsst genügend übrig lassen.
    Zum Beispiel Bienen gilt’s zu hüten,
    sonst fehlen nächstes Jahr die Blüten
    und auch die Früchte bleiben klein.


    Auch Spinnen solltet ihr fein schützen.
    Sie könn’ kaum schaden eher nützen.
    Mit ihrem Tagwerk sie verstohlen,
    so manchen Dieb ins Netz sich holen.
    So schöpft ihr bald im Vollen.


    „Das wird mir aber jetzt zu bunt“,
    So sprach der Specht mit vollem Mund.
    „Was soll jetzt dieses Rumgemecker?
    Mir schmecken einfach alle lecker.
    Zum Teufel mit der Ollen.


    Zur Schule mußt’ ich früher mal
    Und es war mir `ne rechte Qual.
    Man kann mir nichts verwehren,
    lasse mich nicht belehren.
    So lebt denn wohl, ich schwirr hier ab.


    Das Vöglein jedoch dachte sich
    „So Unrecht hat die Alte nicht.
    Ich hab’s ja selber schon gemerkt,
    dass manches doch wohl läuft verkehrt.
    Was schadet es, wenn Du’s erprobst?“


    Mein Baum sieht wirklich schrecklich aus
    Zu uns verirrt sich kaum `ne Maus;
    Der ihre wirkt gar kräftig,
    an Blatt und Zweigen mächtig
    und reich an frischem, saft`gen Obst.


    So kam es dann, dass dieser Spatz
    Im Alter wurd` ein echter Schatz.
    Jagte nie mehr als nötig war.
    Der Baum trug Früchte bald sogar
    Nur durch die gute Pflege.


    Den Specht jedoch, den lässt das kalt.
    Er tobt noch immer durch den Wald
    Und bohrt so manches Loch
    Wohl auch in Jahren noch
    Und ist auch sonst sehr rege.


    Auf dieser Welt gibt’s Spatzen viele
    auch Spechte sind gar groß im Spiele.
    Insekten aller Arten
    hat man hier zu erwarten.
    Doch gibt’s zu wenig Eulen
    Und das ist echt zum Heulen.



    :wave
    Ikarus


    Edit wegen Rechdschreibfählern und so ;-)