Valerie Wilson Wesley: Zimmer 311: Ein Fall für Tamara Hayle

  • Zimmer 311: Ein Fall für Tamara Hayle von Valerie Wilson Wesley ist ein spannender krimi mit einer starken Frauenfigur aus dem schwarzen Amerika
    Tamara Hayle, schwarze Privatdetektivin und allein erziehende Mutter, hat gerade eine gute Phase. Sie ist mit einem netten Mann zusammen, ihre Auftraggeber zahlen und ihr 16-jähriger Sohn Jamal besucht voller Begeisterung einen Sommerkurs seiner Schule. Zwar lebt sie immer noch in Newark, einer Stadt in New Jersey, die schon einmal bessere Zeiten gesehen hat, aber Tamara ist optimistisch, dass es auch mit ihrer Stadt bald aufwärts gehen wird.


    Als sie Besuch von einer alten Klientin bekommt, ahnt sie nicht, dass sich innerhalb von Tagen alles ändern wird. Lilah Sweets will sie in einer familiären Angelegenheit engagieren, doch Tamara lehnt ab. Am nächsten Tag wird Lilah ermordet aufgefunden, und ausgerechnet Jamal gilt als einer der Verdächtigen. Tamara setzt alles dran, seine Unschuld zu beweisen …


    Seit nunmehr sieben Fällen ermittelt die sympathische Privatdetektivin Tamara Hayle in Newark, der größten Stadt von New Jersey, USA. In „Zimmer 311: ein Fall für Tamara Hayle“ beschreibt Valerie Wilson Wesley nicht nur die wechselhafte Geschichte und die Probleme Newarks, sie geht auch auf die Lebensumstände der großen schwarzen Community dort ein: Gewalt auf der Straße, der unterschwellige Rassismus, die Perspektiven und Hoffnungen der schwarzen Jugendlichen sind nur einige Themen, die sie anschneidet.


    In „Zimmer 311“ prangert sie aber auch den Krieg im Irak und dessen Folgen an, denn viele der Soldaten kommen mit posttraumatischen Störungen zurück und setzen den inneren Krieg in ihren eigenen Familien fort. Auch wenn der eigentliche Krimifall diesmal ein wenig durchsichtig ist, sind die Umstände, die Valerie Wilson Wesley um die Story herum beschreibt, sehr lebendig und anschaulich erzählt. Eine starke Frauenfigur aus dem schwarzen Amerika – mehr davon.


    ASIN/ISBN: 3257239165

  • Zimmer 311 - Valerie Wilson Wesley


    Originaltitel: Of Blood and Sorrow
    Taschenbuch
    272 Seiten


    Kurzbeschreibung:
    Tamara Hayle kann ihr Glück kaum fassen: Geld auf der Bank und ein Mann im Bett. Bei ihrem neuen Freund Larry findet sie Geborgenheit, ihr Sohn Jamal entwickelt sich prächtig, und Treyman Barnes, ein angesehener Geschäftsmann, will sie für einen Auftrag anwerben. Doch wie die Detektivin mit Bauchgefühl und Mutterwitz bemerkt: Du denkst, alles läuft wie am Schnürchen, und schon hat die Sache einen Haken. Einmal mehr holt die Vergangenheit sie ein: Lilah Love, eine alte Bekannte, mit der sie noch eine Rechnung offen hat, will, dass Tamara ihr verschwundenes Baby sucht. Und dann taucht auch noch Basil Dupre auf, dem Tamara noch nie widerstehen konnte, und bringt Chaos in ihr Leben … Als Jamal überdies zum Hauptverdächtigen in einem Mordfall wird, ist Tamara mehr gefordert denn je.


    Über die Autorin:
    Valerie Wilson Wesley, geboren 1947, studierte Philosophie und Journalistik


    Mein Eindruck:
    Ein weiterer Roman um die schwarze Privatdetektivin Tamara Hayle, die für Stärke und Unabhängigkeit steht.


    Eigentlich trägt der Roman keine Gattungsbezeichnung, aber es gibt bei der Suche nach einem kleinen Kind im Zusammenhang mit Sorgerechts-Streitigkeiten tatsächlich Tote und wird dadurch auch zum Krimi. Und Tamara wird nicht nur beruflich sondern auch privat in die Sache verwickelt, denn ihr jugendlicher Sohn war vielleicht Zeuge.
    Tamara ist außer sich und bringt Jamal zwischenzeitlich bei ihrem Exmann Dwayne unter, Ihr neuer Freund Larry ist keine große Hilfe und sie merkt, dass die Beziehung doch eher lauwarm ist. Dafür nähert sie sich einem alten Freund wieder an.


    Der Kriminalfall nimmt seinen vorhersehbaren Verlauf von der Stange.
    Das hat mich nicht überzeugt, wohl aber das Portrait einer alleinerziehenden Mutter, die berufliches und privates bewältigt, dabei Schwächen wie Stärke zeigt.