Literatur-Nobelpreis für: "Elfriede Jelinek"
-
-
Ich selbst hab noch keines gelesen, aber eine Freundin musste ein Referat drüber halten (ich weiß gar nicht mal mehr, welches Buch genau) und da war die Leseprobe schon so abstoßend grausig und pervers, dass ich von der Schrifstellerin lieber die Finger lasse!
Meine Mutter hat sie übrigens mal persönlich kennen gelernt - kennt irgendjemanden, der jemanden kennt... - und mir erzählt, dass sie Frau Jelinek furchtbar unsympathisch fand und nach der Lektüre eines ihrer Bücher das Gefühl hatte, die Frau hat mit ihrer eigenen Sexualität Probleme... naja, wie gesagt, die Meinung meiner Mom.
Ich fühle mich jedenfalls auch durch diesen Preis nicht dazu aufgerufen, was von Elfriede Jelinek zu lesen :-).
-
na ich glaube ja auch, dass man wohl selbst einen knacks weghaben muss, wenn man solche bücher schreibt.
aber so schlecht finde ich das nicht, was ich von ihr gelesen habe. da werden schon die abgründe ausgelotet - kann man ja glücklich sein, dass man die erfahrung nicht selbst machen muss...
bo...findet das in ordnung!
-
An die Jelinek? Neeee, ist nicht wahr. Bei mir hätte die den LitNob nicht gekriegt. Höchstens den ShitNob. Aber über Geschmack läßt sich ja bekanntlich nicht streiten.
-
Ich hab ein einziges Buch von ihr gelesen: Lust. Und nachhher hatte ich wochenlang Alpträume.
Mehr möchte ich zu Jelinek nicht sagen. Wer sie mag, soll sie lesen. Ich gebe mein Geld lieber für weniger deprimierende Literatur aus.
-
Mir sagt der Name überhaupt nichts. Was hat sie denn für Bücher geschrieben, die so schlimm sind?
-
-
Danke Fritzi, auf die Idee hier zu suchen, hätte ich ja auch kommen können... Schau es mir gleich mal an...
-
Da ackern Elke Heidenreich und JBK mit dem ZDF unter Aufbietung aller Kräfte die Leute wieder zum lesen zu kriegen oder wenigstens in die Buchabteilung der Kaufhäuser und da macht ein Nobel-Komitee ganz schnell wieder alles kaputt.
LG Dyke
-
Zitat
Original von Morgana
Danke Fritzi, auf die Idee hier zu suchen, hätte ich ja auch kommen können... -
hier gibt es eine übersicht von ihr: [URL=http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,321965,00.html]spiegel.de[/URL]
naja, die frau ist echt keine seichte unterhaltung. aber die klavierspielerin fand ich schon wahnsinnig beeindruckend (udo lindenberg offenbar auch).
bo
-
Ich hab mal ein Stück der Verfilmung von "Die Klavierspielerin" gesehen. Das Buch hab ich schon seit Ewigkeiten auf meinem SUB. Aber nach dem Film wird es wohl noch ewig dauern, bis ich das Buch mal teste...
Die Geschichte fand ich schon arg. Wie sie schreibt kann ich nur noch nicht sagen.
-
Ich habe mich sehr gefreut, dass Elfriede Jelinek so völlig unerwartet den Nobelpreis bekommen hat.
Glücklicherweise beurteilt das Komitee nicht, ob jemand sympatisch ist oder nicht, sondern ob er/sie schreiben kann und welche Wirkung die Literatur hat.
Jorinde
-
Hallo,
jetzt habt ihr es geschafft, mich aus den Dümpeln des Internets hervorzulocken, mich aus meinem Gram hervorzuziehen, in den Fingern juckt es mich schon seinen Tagen, bezüglich dieser Postings etwas zu schreiben.
Es kann nicht sein, dass im größten Bücherforum des deutschsprachigen Internets die diesjährige Nobelpreisträgerin einfach mal so abgeurteilt wird, weil die oder der eine vielleicht ein Buch von ihr nicht gut findet, die eine eine Person kennt, die ein Referat über ein Buch von Jelinek gemacht hat, oder die eine diesen Film langweilig fand.Eine fantastische Persönlichkeit aus etwas Unwissenheit zu beurteilen, und das im vielbesuchsten Buchforum, nein, das tut mir etwas weh, dass veranlasst mich nun zu handeln.
Aber ich bringe nun etwas Licht ins Dunkel:
Jenlinek ist nicht nur Buchautorin. Sie ist auch eine Theater-Autorin. Man muss fast Österreicher sein, um diese Frau zu beurteilen.
Sie ist eine Intellektuelle, eine politische Figur. Sie gibt regelmäßig politische Kommentare von sich, sie macht politische Stücke.
So kritisiert sie immer wieder die österreichische Gesellschaft (Haider, die Nicht-Vergangenheitsbewältigung, Unterdrückung der Frau, die komische österreichische Politik, Nationalismus, Kronenzeitung, usw.), so dass sie in Österreich gehasst wird wie einst Thomas Bernhard. Die Kronenzeitung hetzte regelmäßig gegen sie, weil sie es wagte, Österreich regelmäßig scharf zu kritisieren. Da war zB ein Gedicht mit dem Reim "Peymanm, Jelinek sind der letzte Dreck". Oder die rechte Partei FPÖ hatte einmal den Wahlslogan: "Was sollen Sie? Peymann, Krauss, Jelinik - oder Kunst oder Kultur". Es war so eine Hetze gegen diese Person, dass sie psychisch sehr darunter leidet.
Einerseits ist sie ein sprachliches Genie, andererseits hat sie sicher von ihrer schweren Kindheit her einige Neurosen.
Sie ist eine gestandene Frau, eine Feministin, unglaublich im Geiste, eine absolute Realistin, die sie nie unterkriegen hat lassen, ihre Meinung auszudrücken.
Ich bewundere diese Person außerordentlich für ihren Mut, ihre kritische Meinung gegen Österreich als Österreicherin nicht zu scheuen, obwohl sie auf der Straße dafür schon angespuckt wurde, weil sie behauptete, die Entnazifizierung in Österreich sein nicht voran gekommen.
Als ich hörte, dass sie den Nobelpreis bekommt, hat es mich umgehauen. Ein Schlag gegen das arrogante Österreich, dass keine Kritik verträgt, gegen jene Politiker, die Jelinek einfach so als Österreich-Hasser abgestempelt hat, gegen jene Politiker, die die Literatur nicht für wichtig halten, ein Schlag gegen die Kronenzeitung usw.
Insofern gönne ich es dieser Person, es ist eine Sensation sondergleichen, sehr bedeutungsvoll.
So, das wars!
Historikus -
Ich habe mich nie mit ihr beschäftigt, aber ich habe sie jetzt im TV gesehen, wie sie sagte, sie werde nicht persönlich zur NP-Verleihung gehen, weil sie dorthin nicht so tiefe soziale Bindungen hätte, aber sie würde natürlich eine Rede dazu schreiben. Da sah ich eine sehr verletzliche, einsame Frau. Für die Österreicher freuts mich, außer Mozartkugeln haben sie ja nicht so viel, auf das sie stolz sein können.
-
Hallo Marlowe,
ZitatFür die Österreicher freuts mich, außer Mozartkugeln haben sie ja nicht so viel, auf das sie stolz sein können.
Wenn man sagen würde "Österreich ist stolz auf dich, Frau Jelinek!" , dann würde Jelinek vor Wut wohl tot umfallen.
Die wurde viele Jahre lang von ganz Österreich gehasst und tyrannisiert, dass wäre schon eine arge Zumutung, wenn man diesen Erfolg "für Österreich" verbuchen würde.
His
-
Wenn ich der meist gehassteste Deutsche wäre und den Lieteraturnobelpreis bekäme und die Deutschen wären stolz auf mich, dann hätte ich was zum Lachen. Naja, bischen Zeit hab ich ja noch, das zu erreichen.
-
@His
richtig blöd für die Österreicher, dass sie sich die Jelinek nicht so einfach an das Revers heften können. -
Ich muss sagen, dass ich sie sehr bewundere, für den Mut den sie hat.Im übrigen gibt es so einige Dinge, auf das die Österreicher stolz sein können, Marlowe. Denke bitte mal an die vielen Künstler und Schriftsteller, die diieses Land hervorgebracht hat. Von Wissenschaftlern mal ganz abgesehen.
-
Mein letzter Beitrag war eher satirisch zu sehen, es gibt vieles auf das die österreicher stolz sein können, also.... äh, äh, nur weil mir jetzt nichts einfällt heißt das ja nichts. Aber die Benzinpreise dort, die sind gut, darauf können sie stolz sein, ich profitiere davon, tanke jeden Dienstag in Österreich.
Aber außer den Kugeln mag ich Mozart selber sehr, Falco, Ambros, Hirsch, Strauss, André Rieu wenn er ihn spielt, den Schauspieler und Regisseur Schenk (ein Vorbild für mich) und das Cafe Tomaselli in Salzburg. -
Marlowe - Die gegenseitige Hassliebe zwischen Piefkes und Ösis ist ein dicker, fetter Dorn in meinen Augen . Satire hin, Satire her - ich meine jetzt nicht DICH - ich meine es allgemein. Aber so sind die Menschen halt. D/A - Burgenland/Wien - Bayern/BadenWürttbg. - Texas/Californien usw. usw.
*tiefseufz*
Ich wünschte, es gäbe eine Möglichkeit, das mal abzustellen.