Der Tag, an dem die Sonne verschwand - Jürgen Domian

  • Über den Autor von Amazon
    Jürgen Domian ist Deutschlands bekanntester Nachttalker, der seit zwölf Jahren auf Radio Eins Live und im WDR Fernsehen seine Kultsendung "Domian" moderiert.


    Kurzbeschreibung von Amazon
    Allein im Universum


    »Wenn ich jetzt nicht zu schreiben beginne, werde ich irrsinnig. Heute ist bereits der neunundzwanzigste Tag ... Seit knapp einem Monat gibt es keine Sonne mehr, keine Lebewesen, keine Geräusche.«


    Ein Mann sitzt Mitte Juli in seiner Altbauwohnung am Fenster und genießt den Jahrhundertsommer. Plötzlich verdunkelt sich der Himmel, es beginnt sintflutartig zu regnen und die Temperatur fällt. Tagelang schneit es. Als der Mann seine Wohnung verlässt, stellt er fest, dass niemand mehr da ist. Er ist der letzte Mensch auf Erden.


    Meine Meinung
    Stell Dir vor, du stehst morgens auf und es hat 40 Grad im Schatten.
    Innerhalb weniger Minuten fängt es an zu stürmen und zu regnen und die Temperatur sinkt rapide. Dann fängt es an zu schneien - und du merkst, dass du der letzte Mensch auf Erden bist.
    Darum geht es in diesem Buch hier, das in der Ich-Form geschrieben ist.
    Ich habe es innerhalb kurzer Zeit gelesen und es hat mir gut gefallen.
    Es war sehr beklemmend zu lesen, wie Lorenz (die Hauptperson) feststellt, dass er der einzig lebend Mensch auf der Welt ist und verzweifelt versucht, seine dunklen und trüben Tage mit ein bisschen Alltagsroutine einigermaßen normal zu gestalten.


    Leider war das Ende nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Daher ziehe ich ein bisschen was ab und vergebe daher 7 Punkte.

  • Danke für die Rezi. Ich habe das Buch seit kurzen hier stehen und habe es bisher noch nicht lesen können. Jetzt bin ich aber gespannt, wie ich es empfinden werde. :wave

  • Zitat

    Original von milla
    Dem Dank schließe ich mich an, bei mir steht es auf der Wunschliste, weil ich Domian sehr schätze und neugierig auf einen Roman von ihm bin. Hmm ein diskussionswürdiges Ende... ich werd es trotzdem früher oder später mal wagen :gruebel


    Mir geht es ähnlich wie milla. Allein, da der Autor Domian ist, hatte ich schon ein Auge darauf geworfen. Nun hast du mich neugierig gemacht, Jasmin, und ich werde es wohl lesen müssen. :-)

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Hallo Ihr Lieben, :wave


    vielen lieben Dank für die Rezi. Ich schleiche schon ewig um dieses Buch herum. Ich bin ein sehr großer Fan von Jürgen Domian, bin aber eher die Fantasy- und Thrillerleserin. Jetzt steht es erstmal auf meiner Wunschliste, vielleicht kriege ich es ja mal irgendwo günstig oder als Wanderbuch. :grin

    Mich zu treffen ist ein Schicksal
    Mich zu Lieben ist eine Bescherung
    Mich zu hassen ist dein Untergang

  • Ein sehr interessantes Buch. Lorenz ist ein absoluter Anti-Held, ein Mensch, der sehr viele Schwächen offenbart. Ins Herz schließen konnte ich ihn nicht, aber trotzdem hat mich sein Schicksal berührt und ich war gespannt auf alle weiteren Entwicklungen, die jedoch nur langsam kamen. Lorenz war zu schwach, zu feige, zu abwartend. Ich hätte mir mehr Mumm und mehr Erlebnisse gewünscht. Trotzdem mochte ich das Buch von vorne bis hinten, denn Lorenz war echt und ehrlich. Dadurch hatte ich das Gefühl, dass diese Geschichte echt sein könnte, so absurd sie auch war.


    Das Ende fand ich übrigens genau richtig, jedes andere Ende hätte mich wahrscheinlich enttäuscht.

  • Ich muss jetzt im Nachhinein noch sagen, dass mir das Buch dauernd im Kopf rumgeht.
    Bei uns war die letzten Wochen wirklich nie richtig schönes Wetter. Als dann in den vergangenen Tagen immer wieder dicke Wolken aufgetaucht sind, habe ich sofort an das Buch gedacht... :gruebel

  • Ich hab das Buch vor ein paar Monaten gelesen und es hat mir recht gut gefallen
    gehabt. Ich würde gern mehr dazu schreiben aber ich hab doch teilweise
    überhaupt keine Erinnerung mehr an den Inhalt. Vielleicht hat es mir doch
    nicht so gut gefallen wie ich dachte :gruebel

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Zunächst Danke an Jasmin, dass ich an der Wanderbuch-Runde teilnehmen durfte! :wave


    Da ich Lorenz nicht besonders sympathisch fand, konnte ich gut mit ihm "mitgehen", mußte nicht sehr mitleiden; vermutlich eine kluge Entscheidung des Autors, ihn so darzustellen.
    Es gab einige Momente, in denen es Domian gelungen ist, das Spannungsgefühl auf die Spitze zu treiben, auch die Beklemmung hat mich gepackt. Ich denke da z. B. an die Szenen im Krankenhaus und in der Badeanstalt.


    Um die viele Zeit zum Lesen habe ich ihn allerdings ab und zu beneidet.


    Das Ende fand ich gut.


    Von mir sind 8 Punkte in der Wertung.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Meine Meinung


    Die Geschichte wird in Tagebuch-Stil erzählt, aus der Sicht der Hauptperson Lorenz. Dieser war für mich lange Zeit unsympathisch und wurde erst im Laufe der Geschichte sympathischer. Immer wieder gibt es Rückblenden, so dass man immer mehr über sein Leben vor der Katastrophe erfährt.
    Mit der Zeit entwickelte sich bei mir ein richtiger Lesesog, so dass ich den Roman sehr schnell ausgelesen hatte. Ich lass immer schneller, weil ich wissen wollte, ob man mehr über die Hintergründe der Katastrophe erfährt oder ob es der Fantasie des Lesers überlassen bleibt. Das Ende finde ich gut und zur Geschichte passend.
    Es ist ein Buch, was länger nachwirkt, an das ich mich wohl länger erinnern werde.

  • Das Buch fand ich ziemlich gut. Man stelle sich vor man ist von jetzt auf gleich in einer Welt ohne Sonne und das ganz allein. Wirklich gruselig.
    Teilweise fand ich es aber eher langweilig wenn er seine Rückblicke aus der Vergangenhet aufgeschrieben hat.
    Die Szene im Krankenhaus und im Schwimmbad waren besonders gruselig. Ich finde solche Stellen hätte es mehr geben müssen.


    Das Ende hat mir auch nicht so gefallen, aber trotz allem gebe ich dem Buch 8 von 10 Punkten.

  • Meine Meinung:


    Anhand von Tagebuch-Einträgen des 40-jährigen Ich-Erzählers Lorenz erlebt der Leser mit, wie sich von einem Tag auf den anderen das Leben eines Menschen, ach, der ganzen Welt, komplett verändert. Das alltägliche Leben, die vielen Menschen, alles ist plötzlich fort. Und Lorenz sieht sich einer unwirklichen und unwirtlichen Welt ausgesetzt, ohne zu wissen, warum und was er tun soll. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als zu versuchen, mit den unvorstellbaren Ereignissen fertig zu werden und davon zu lesen, ist sehr eindrücklich und beklemmend. Über seine Tagebuch-Einträge, in denen er auch viel über sich und seine Vergangenheit erzählt, lernt man ihn besser kennen, er wird greifbar und authentischer als Figur, unabhängig davon, ob man ihn sympathisch findet oder nicht. Seine Entwicklung ist gut dargestellt, seine Gedanken gut nachvollziehbar und seine Emotionen glaubwürdig. Domian schafft eine beklemmende Atmosphäre, die sich an einigen Stellen so zuspitzt, dass sie ohne Probleme aus einem Horrorfilm stammen könnten und dem Leser eine Gänsehaut über den Rücken jagen. Überhaupt überträgt sich die alles dominierende Kälte in diesem Buch schnell und es ist zu empfehlen, die Geschichte mit einer dicken Wolldecke und einer heißen Tasse Tee zu lesen. Das - von anderen Rezensenten vieldiskutierte - Ende hat mir sehr gut gefallen, auch oder gerade weil es den Leser etwas unbefriedigt zurück und damit Raum zum Nachdenken und Spekulieren lässt. "Der Tag, an dem die Sonne verschwand" nutzt das Potenzial der interessanten Grundidee und nimmt den Leser mit auf eine Reise in eine Extremsituation, auf der man sich unweigerlich fragt, wie man selbst wohl in so einer Situation reagieren würde.


    8 Punkte von mir.