Roger E. Olson - Gott und DIE HÜTTE

  • Millionenfach in den USA verkauft erreicht William Paul Youngs „Die Hütte“ nun auch Deutschland. Wie kaum ein anderes Buch bewegt dieser Weltbestseller die Gemüter. Youngs Geschichte rührt eben an tiefen Gefühlen und Empfindungen, die keinem Menschen fremd sind. Und sie spricht Fragen aus, die schon so vielen durch alle Menschheitsgenerationen hindurch durch den Kopf gegangen sind. Es sind dies Fragen nach dem Leid, nach dem Sinn des Lebens und vor allem auch die Frage nach Gott und was er mit all dem zu tun hat. „Die Hütte“ wirft diese Fragen aber nicht nur in den Raum, sondern bietet in romanhafter Form auch überraschende Antworten. Manchem sind diese zu billig, einigen gar zu unchristlich und unbiblisch, vielen aber so hilfreich und geradezu wunderbar.
    Was also ist dran an „Die Hütte“?


    Dieser Frage geht der amerikanische Theologe Roger E. Olson nach. In seinem Büchlein „Gott und die Hütte“ bietet er einen fundierten Einblick in Youngs Weltbestseller. Seine Suche nach Wahrheit und Gehalt des Romans zerlegt diesen dabei – Gott sei Dank – nicht in zerrissene Einzelstücke, sondern macht sich auf den Weg, um – gleich einem Spaziergang durch die Hütten-Welt – deren geistige Luft zu atmen und ihre Schönheit zu entdecken. Dabei verschweigt Olson auch nicht manchen Stolperstein, dem er auf seiner Hütten-Wanderung begegnet. Vielmehr gelingt es ihm aufzuzeigen, warum die Hütte so gut tut und so viel Gutes bewegen kann, und gleichzeitig die Grenzen einer Erzählung anzusprechen, da „Die Hütte“ ja eben ein Roman ist und auch genau als solcher verstanden werden will.
    Olson widmet sich in seinen Fragen sowohl der Botschaft von „Die Hütte“ als auch deren theologischem Gehalt. So schafft er Raum, selbst tiefer in den Weltbestseller einzusteigen, die eigenen Gedanken weiterzuspinnen und sich noch mehr berühren zu lassen. So begegen wir einem Autor, der ganz ohne Frage selbst viel Freude an „Die Hütte“ hatte. „Ich glaube, DIE HÜTTE ist mehr als ein Roman, der christliche Glaubensinhalte aufgreift. Es ist eine wahre Geschichte. Mit ‚wahr‘ meine ich dabei nicht die Handlung an sich. Ich meine die Übertragbarkeit auf unser aller Leben.“ Gerade darin sieht Roger Olson die Chance von Youngs Roman.
    Diesem Büchlein gelingt ein wunderbarer Brückenschlag: Olson nimmt die Geschichte als das, was sie ist – eben eine wunderbare Erzählung – und zeigt zugleich das, was sie sein kann – eine froh(machende) Botschaft! Zwar fokussiert er auch die theologischen Unschärfestellen, legt den Finger in manche Wunden (die im Übrigen auch mir während des Lesen auffielen), schreibt frei heraus, was er gerne ändern würde (auch für ein aus seiner Sicht glaubwürdigeres Ende), hat mir persönlich aber vor allem mein Herz noch mehr geöffnet für die berührende Botschaft von Liebe und Vergebung, die nicht nur bibeltreu sondern auch so trostreich und wahr für alle ist.
    „Ich fände es gut, wenn man DIE HÜTTE und den Autor verteidigt, wann immer man unfairer und kleinlicher Kritik begegnet – besonders was Anschuldigungen der Irrlehre angeht. Man kann auch sagen, dass das Buch eine dringend nötige Korrektur dessen birgt, wie Leute über Gott denken.“ Diesen abschließenden Worten Olsons kann ich nur voll und ganz zustimmen.


    Dem Buch angefügt sind zu jedem Kapitel eine ganze Reihe Fragen, die für Gesprächskreise zu „Gott und die Hütte“ gedacht, aber auch sehr hilfreich für persönliche Weiterüberlegungen sind. So kann das Buch zu einem guten Arbeitsbuch werden und zugleich die Freude an Youngs Weltbesteller vertiefen.