Kurzbeschreibung:
"Elektra", 1903 in Berlin uraufgeführt, ist Hofmannsthals erster großer Theatererfolg. Die Tragödie geht auf Sophokles zurück; lässt das äußere Geschehen aber hinter der Darstellung seelischer Vorgänge zurücktreten. Im Mittelpunkt: Elektra, die - ausgestoßen und erniedrigt - in gewollter Einsamkeit auf den Tag der Rache für den Mord an ihrem Vater Agamemnon wartet.
Autorenporträt:
Hugo von Hofmannsthal, geboren 1874 in Wien und 1929 in Rodaun gestorben, studierte Jura und romanische Philologie. Ab 1906 arbeitete er häufig mit Richard Strauss zusammen und schrieb Libretti für einige Opern (Elektra, Der Rosenkavalier u.a.). Berühmt wurde er auch durch sein modernes Mysterienspiel 'Jedermann'.
Eigene Meinung:
v. Hofmannsthal setzt den Stoff der griechischen Mythologie in einem einaktigen Drama um. Nach dem Mord an ihren Vater durch einen Usurpator, der sich mit ihrer Mutter verbündet hat, befindet sich Elektra am Königshof isoliert. Zwischen Rache und Einsamkeit erwartet sie die Rückkehr des unbekannten Bruders Orest, von welchem sie sich die Ausführung der Rache für den Tod ihres Vaters erhofft. Als jedoch dessen Todesnachricht die Königsburg erreicht, will Elektra selbst zur Tat schreiten.
Besonders beeindruckt hat mich die kraftvolle und präzise Sprache dieses Stücks. Gerade bei Dramen habe ich oft Probleme mir zu den Dialogen die Szenen im Kopf vorzustellen und es erfordert oft mühvolle Konzentration um daraus der Handlung zu folgen, wodurch diese für mich oft ein lebloser Text bleiben, zu dem ich keinen Zugang finde. Ganz anders war es für mich hier bei diesem Drame. v. Hofmannsthal gelingt es durch seine Dialoge in mir Bilder hervorzurufen und vor allem den Seelenzustand seiner Figuren glaubhaft zu machen, als würde ich einen Roman lesen.
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