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'Die Träume der Libussa' - Seiten 001 - 121
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Also, dann mach ich mal den Anfang (hatte ja wie gesagt, weil ich doch so einiges nebenbei laufen habe und deshalb einfach langsamer bzw. mit so vielen Unterbrechungen lesen muss) schon mal angefangen.
Ich bin direkt gut in das Buch hineingekommen. Schön finde ich es, dass Tereza keine Längen aufkommen lässt, sondern eine flüssige Handlung beschreibt, die weder zu schnell durch die Geschichte rennt noch zu langsam dahin trottet.
Das Buch beginnt also mit dem Besuch von Libussas Onkel Krok bei einer Hohen Priestern, weil er die Nachfolge der verstorbenen Fürstin regeln muss.
Die Wahl fällt auf Libussa, die weder mit damit gerechnet noch darauf gehofft hatte und ihr Herz an einen Bauernsohn verschenkt hat.
Spannend beschrieben finde ich die langsam aufkommenden und gärenden Unruhen und die Einflüsse fremder Kulturen, durch die immer mehr die Herrschaft einer Fürstin infrage gestellt wird: Die Argumente der Fürstensöhne: "Jede Fürstin braucht ohnehin ihren Bruder oder einen Gefährten an ihrer Seite, der die Kriege führt, da sollten die Söhne doch direkt herrschen" war die wunderbar typische Pseudo-Logik, die bei solchen Putschversuchen bestimmt gerne immer wieder genutzt wurde.Schön finde ich auch die Art, wie du in die Geschichte einführst, sozusagen der Anfang mit dem Tod der Fürstin und dann Libussas Erinnerungen nach ihrer Ernennung, die zuerst in einer Rückblende beginnen (als ihre Mutter noch lebte) und dann ohne Abbruch in die Geschichte übergehen.
Ach ja, und die drei unterschiedlichen Schwestern gefallen mir auch sehr gut, wobei Kazi mit ihrer Tierliebe besonders schön gezeichnet ist.
Am Ende des ersten Abschnitts soll Premysl, der Bauer, den sie liebt, durch ein uraltes Ritual an Libussas Seite geholt werden. Ich bin gespannt, wie die gehörnten Fürstensöhne, die sich einen Platz an ihrer Seite erhofften, um dann die eigentliche Macht auszuüben, das aufnehmen werden.
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Bin zwar nicht eingetragen, habe aber eben festgestellt, dass ich gerade heute mit Libussa angefangen habe und die Leserunde auch. Also werde ich einfach mitlesen und -schreiben.
Der Prolog war schon mal ein guter Einstieg um einen Einblick in die etwas "verschobenen" Gesellschaftsnormen zu bekommen. Hier herrschen noch - oder zumindest auch - die Frauen. Und das Erbrecht geht zuerst auf die Töchter über. Obwohl am Himmel schon die Christen mit ihrem männlichen Weltbild drohend dräuen.Und weiter geht es im ersten Kapitel mit einem leicht frivolen Fest zu Ehren von Fruchtbarkeit und Wachstum bei dem eigentlich Jeder mit Jedem wenn er möchte....
Der Schreibstil von Frau Vanek ist sehr angenehm und Libussa ist mir sofort sehr symphathisch - natürlich auch, weil sie einen sanften aufmerksamen Bauernsohn einem angeberischem Fürstensproß vorzieht. Und auch Mutter und Schwester bekommen schon auf den ersten Seiten Farbe und Charakter. Nachdem ich das letzte Buch entnervt abgebrochen habe, fühle ich mich hier gleich gut aufgehoben.
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Hallo Leserunde,
ich habe auch begonnen. Weit bin ich noch nicht, aber einen ersten Eindruck konnte ich mir schon bilden.
Der Roman fängt mit einem interessanten Prolog an, da durch den Dialog zwischen der Keltin und dem Stammesführer Krok in erster Linie die 3 Schwestern (Kroks Nichten) in neutraler Art vorgestellt werden, noch bevor sie als handelnde Figuren auftreten. Das ist geschickt gemacht.
Fast überraschend, dass Libussa, Thetka und Kazi trotz gleicher Herkunft und Erziehung so unterschiedliche Eigenschaften aufweisen. Das bietet eine Menge Potential und als Leser stimmt man sofott mit der Keltin überein, dass Libussa die besten Anlagen für eine Fürstin besitzt.In Kapitel 1 tritt dann Libussa auf und beherrscht sofort die Szene. Sie ist eine Persönlichkeit, die Raum für Vielschichtigkeit und differenzierte Entwicklungen anbietet.
Auffällig ist eine von Anfang an voll präsente starke Atmosphäre, die sogar schon durch das stimmungsvoll in rot gestaltete und durch die gezeichnete Stadt passende Cover angedeutet wurde.
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Gestern Abend habe ich angefangen und ich muss sagen, die Nacht war sehr kurz
Ich war sofort im Geschehen drin und hatte auch gleich meine Lieblinge Libussa und Premysl für mich entdeckt.
Da ich im 8. Jahrhundert nicht sehr (eigentlich überhaupt nicht) bewandert bin, wurde mir der Einstieg sehr leicht gemacht. Danke Teresa!
Mich wundert, dass Libussa nicht gleich nach der "Heiligen Hochzeit" Grund hatte ihren Gefährten zu holen. Damals gab es ja noch keine Verhüterli.
Kazi gefällt mir sehr gut mit ihrer Tierliebe - sehr anschaulich beschrieben. Aber auch Thetka kann ich mir sehr genau vorstellen.
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Zitat
[i]
Mich wundert, dass Libussa nicht gleich nach der "Heiligen Hochzeit" Grund hatte ihren Gefährden zu holen. Damals gab es ja noch keine Verhüterli.Na ja, so schnell geht's halt nicht immer. Es gibt Leute, die wünschen sich Kinder, verzichten auf Verhüterli und trotzdem dauert's Jahre.
Ansonsten freut es mich, dass das Buch soweit gut anzukommen scheint, und bin gespannt auf weitere Kommentare.
Liebe Grüße
Tereza
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Durch die unerwartete Begegnung mit der Keltin im Prolog, bin ich inspiriert, mehr über die Kelten zu erfahren und lese jetzt nebenbei das Sachbuch "Die Kelten Aufstieg und Niedergang einer Kultur" von Venceslas Kruta, dass ich mir heute besorgt habe.
Hoffenlich gibt es in Die Träume der Libussa noch ein Wiedersehen mit der Keltin oder ihren Volk, obwohl es ja klar ist, dass es in erster LInie um Libussa und ihr Volk geht.
Kurzbeschreibung von Amazon zum Sachbuch Die Kelten:
Die Kelten, eine Volk, das uns meist aus Mythen bekannt ist. Dieses spannende Sachbuch beschreibt nicht nur Ursprung, Aufstieg, Expansion und Niedergang der keltischen Kultur, die in den 500 Jahren vor Christus die wichtigste Macht in Mitteleuropa darstellte, sondern liefert zudem ein lebendiges Bild des Alltagslebens dieses Volkes, vom Weinhandel bis zum Münzwesen. -
Hallo,
es freut mich, dass mein Buch dich zu weiteren Studien inspiriert.
Die Keltin taucht noch ein paarmal auf. Allerdings habe ich nicht viele Infos über die Kelten in dieser Region heraus gefunden, außer dass sie eben dort waren. Ich habe auch einmal eine Dokumentation im Fernsehen über die Kelten gesehen. Sie gaben schon den Römern Rätsel auf. Viel ist über sie wohl nicht bekannt, aber das Thema ist auf jeden fall spannend.
Schönen Abend!
Tereza
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Also, zuallererst möchte ich mich erstmal ganz herzlich bei der Autorin für die Leserundenbegleitung bedanken:danke
Und dann freue ich mich natürlich sehr, das auch die liebe Holly dabei ist
Ich habe gestern Abend auch noch mit der Libussa angefangen und Tereza ist Schuld, dass ich erst morgens um 1:30 Uhr das Licht ausgeknipst habe.
Die Zeit ist wie im Fluge vergangen.
Ich war auch sofort in der Geschichte drin und ich fand den Schreibstil ausgesprochen angenehm. Ja wie soll ich sagen? Ich fühlte mich einfach sauwohl beim lesen und Terezas Wortwahl kommt direkt auf dem Punkt, keine langen Umschreibungen oder Landschaftsbeschreibungen.Wie Libussa und Premysl handeln und fühlen gefällt mir ausgesprochen gut.
Ich war beim lesen immer schon ganz hibbelig bis es endlich wieder Szenen mit den beiden zusammen gab
Auf Seite 92 wird von den Herrschaftsinsignien wie verzierter Bronzestab und einer Tonscheibe berichtet. Gibt es da im Internet Bilder, das ich mir ein Bild davon machen kann? Ich wüßte gerne wie diese Scheibe mit dem Symbol der großen Sonnengöttin Mokosch wohl ausgesehen hatAnsonsten hat Birgit schon sehr viel gesagt, dem ich nur zustimmen kann.
ZitatOriginal von Herr Palomar
Fast überraschend, dass Libussa, Thetka und Kazi trotz gleicher Herkunft und Erziehung so unterschiedliche Eigenschaften aufweisen.Alle drei haben unterschiedliche Väter, daher ist jede vom Wesen her anders.
ZitatOriginal von Hollyhollunder
Der Schreibstil von Frau Vanek ist sehr angenehm und Libussa ist mir sofort sehr symphathisch - natürlich auch, weil sie einen sanften aufmerksamen Bauernsohn einem angeberischem Fürstensproß vorzieht. Und auch Mutter und Schwester bekommen schon auf den ersten Seiten Farbe und Charakter. Nachdem ich das letzte Buch entnervt abgebrochen habe, fühle ich mich hier gleich gut aufgehoben.
Ich freue mich schon auf den 2. Abschnitt -
Liebe Bono,
der Bronzestab war ein typisches Herrschaftszeichen der damaligen Zeit, das ich einfach übernommen habe. Von der Scheibe mit dem Sonnenzeichen gibt es Fotos in Fachbüchern, sie war ein archäologisches Fundstück. Ich zweifle aber, ob es davon ein Bild im Internet gibt. Ich kann dir mal ein Buch geben, wenn du willst - aber diese Bücher sind alle tschechisch geschrieben.
Viele Grüße
Tereza
P.S. Es freut mich sehr, dass dir das Buch soweit gefällt.
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Der erste Abschnitt war flugs durchgelesen. Da ich letztes Jahr mal auf einer Skyten-Ausstellung war, vergleiche ich Kleidung, Schmuck und Machtinsignien immer mit dem dort gesehenen. Bin jetzt nicht ganz sicher ob das zeitlich passt, hilft aber meiner Phantasie auf die Sprünge.
Libussa machte "liebestechnisch" wirklich den Eindruck einer sich selbst noch nicht sicheren Jugendlichen. Auch ihre ersten "Gehversuche" im Rat waren realistisch geschildert.
Ich war zufrieden, als Libussa mit ihrem Premysl endlich vereinigt war und sie sich gemeinsam gegen Tyr wenden konnten.
Habe sofort mit Teil 2 weitergemacht.
Und Hallo Bonomania habe mich schon gefragt, wann Du hier einsteigst, wo Du doch in Urlaub bist. -
Zitat
Original von hollyhollunder
Und Hallo Bonomania habe mich schon gefragt, wann Du hier einsteigst, wo Du doch in Urlaub bist.Urlaub? Da scheinst Du mich mit jemanden zu verwechseln
Mein Urlaub ist doch erst im September
Aber Du scheinst wohl Urlaub zu haben, nachdem Du schon 300 Seiten der Libussa gelesen hast -
Oh, ich dachte nur, weil Du auf meine Mails gar nicht antwortest.
Und na ja, habe halt einfach alles andere liegen lassen und nur gelesen. Wenn mir ein Buch sehr gut gefällt passe ich mich einfach an und tue nix anderes mehr. -
Zitat
Original von hollyhollunder
Oh, ich dachte nur, weil Du auf meine Mails gar nicht antwortest.
Und na ja, habe halt einfach alles andere liegen lassen und nur gelesen. Wenn mir ein Buch sehr gut gefällt passe ich mich einfach an und tue nix anderes mehr.
Ich habe keine emails bekommen
Werde gleich mal suchen gehen. -
So, ich bin nun auch in der Runde angekommen
Ich muss mich gedanklich noch an die Rolle gewöhnen, die die Frauen in diesem Buch spielen. Bei den Amazonen ist mir das, warum auch immer, leichter gefallen.
Vielleicht weil das hier "westlicher" ist als die Amazonen und es für mich ungewohnt ist, dass im 8. Jahrhundert die alte Religion, der Glaube an die große Mutter, noch so präsent ist. Dazu kommt diese offen ausgelebte Sexualität der Frauen. Ebenfalls ein ungewohntes Bild.Nichts desto trotz - ich bin angekommen im Buch. Mir gefällt es und ich mache mich jetzt auf in den nächsten Abschnitt.
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Zitat
Original von Bouquineur
So, ich bin nun auch in der Runde angekommenIch muss mich gedanklich noch an die Rolle gewöhnen, die die Frauen in diesem Buch spielen. Bei den Amazonen ist mir das, warum auch immer, leichter gefallen.
Vielleicht weil das hier "westlicher" ist als die Amazonen und es für mich ungewohnt ist, dass im 8. Jahrhundert die alte Religion, der Glaube an die große Mutter, noch so präsent ist. Dazu kommt diese offen ausgelebte Sexualität der Frauen. Ebenfalls ein ungewohntes Bild.Nichts desto trotz - ich bin angekommen im Buch. Mir gefällt es und ich mache mich jetzt auf in den nächsten Abschnitt.
Für mich war dieses Fruchtbarkeitsfest, wo sich die Frauen in dieser einen Nacht einen Mann nehmen, nicht unbekannt.
In irgend einem historischen Roman habe ich davon schon mal gelesen
Schön, dass Du jetzt auch dabei bist
Ich bin leider tagsüber nicht zum lesen gekommen, hole ich aber heute Abend nach. -
Die Nebel von Avalon (hoffentlich bekomme ich jetzt keine Schläge :lache)
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Zitat
Original von Bouquineur
Die Nebel von Avalon (hoffentlich bekomme ich jetzt keine Schläge :lache)Hallo,
also von mir nicht. Als ich selbst die Nebel von Avalon las, kam mir die Idee, aus der Libussa-Sage einen Roman zu machen.
Das Fest heißt dort "beltaine". Man geht aber davon aus, dass es in vielen heidnischen Kulturen rituelle Orgien gab. Fruchtbarkeit wurde ja als heilig betrachtet.
Und was das 8. Jahrhundert betrifft: ja, es ist ungewöhnlich, sich Frauen dieser Zeit so vorzustellen. Ich hätte auch nie gewagt, einen derartigen Roman zu schreiben, wenn nicht die Sage auf so eine Gesellschaftsform hindeuten würde.
Das Gebiet der Slawen war damals noch weitgehend "terra incognita" - unerforschtes Gelände. Nur ein paar wagemutige Händler zogen dort herum und mit der Zeit auch Missionare.
Es freut mich, dass du jetzt auch in die Leserunde eingestiegen bist.
Tereza
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Soeben habe ich auch den ersten Abschnitt beendet.
Der Roman ist in seiner Handlungsfülle erstaunlich kompakt.
Auffällig an der Erzählperspektive ist die Methode, dass der Leser mehr weiß als Libussa.
Sie ist ehrlich erstaunt, als sie von ihrem Onkel als Nachfolgerin der Fürstin ernannt wird, sehr zum Ärger ihrer Schwester (Immerhin ist Thetka schon nach kurzem bereit als Gesandte zu Tyr zu gehen und so Libussa zu unterstützen).
Durch den Informationsvorsprung entsteht eine ganz eigene Lesehaltung.Beeindruckend fand ich die letzte Szene des Abschnitts mit der Versammlung, bei der Premysl seinen Plan unterbreitet, der trotz Vorbehalte angenommen wird.
Neklan bringt die Stimmung jedoch auf den Punkt: „Soweit ist es also schon gekommen, dass Bauern unsere Kriegsführung und die Verhandlungen übernehmen. Fürsten wie wir machen sich zum Gespött dieser Welt.“ (Seite 120)
Ich denke, dass es in mancher Managementsitzung auch heutzutage noch so zugehen kann! -
Zitat
Original von Tereza
Hallo,
also von mir nicht. Als ich selbst die Nebel von Avalon las, kam mir die Idee, aus der Libussa-Sage einen Roman zu machen.
Tereza
Dann lag ich ja gar nicht so falsch mit meiner Empfindung
Beltane hatte ich Kopf. Die Vereinigung von Gott und Göttin (er glaub ich in Gestalt eines Hirsches bzw. als Hirsch "verkleidet".)
Mit den hier erwähnte Franken kam glaub ich die Christianisierung, oder? Ich habe kurz vorher Radgunde von Thüringen gelesen (6. Jahrhundert) da war das sich ausbreitende Christentum auch Thema.
Hier empfinde ich es auch so, dass die Einflüsse des Christentums sich auf die Anhänger der alten Religion auswirken. Das Matriarchat wird vom Patriarchat langsam aber sicher verdrängt.