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'Die Träume der Libussa' - Seiten 122 - 199
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So, ich bin jetzt auch durch den 2. Abschnitt, aber damit ist mein Vorsprung auch beendet.
Libussa und Premysl haben sich also trotz einiger Schwierigkeiten bekommen. Dass die Fürstensöhne nicht glücklich darüber sein würden, war ja klar, aber noch gelten die alten Traditionen, nach denen sich die Fürstin und überhaupt eine Frau selber ihren Gefähren wählen darf. Trotzdem gärt und brodelt es gewaltig, und es herrscht unterschwellig bereits Unstimmigkeit, da immer mehr patriarchale Einflüsse anderer Kulturen nach Chrasten vordringen.
Immerhin - den Aufwiegler Tyr gibt es nicht mehr, aber ich denke, es werden zwangsläufig andere kommen.Ein Problem dürfte Ludmillas Weigerung sein, ihre angestammte Rolle einzunehmen und dafür lieber ihren Brüdern die Macht zu geben ... ich sag nur - wenn einmal der Wurm drin ist.
Besonders schön an diesem Abschnitt fand ich Libussas Träume von der späteren Stadt Prag und schließlich die Begegnung mit dem alten Mann, der die Namensgebung beeinflusst hat. (Gehört das zur Libussa-Sage oder ist das von dir frei interpretiert, Tereza?)
Der Abschnitt endet zudem mit einer interessanten Vision Libussas.
Ich bin gespannt, was passiert und werde wohl heute noch zumindest ein paar Seiten weiter lesen.
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Erst einmal musste Tyr dran glauben. Aber schon hier ist zu spüren, dass in der alten Kultur, wie BirgitF so schön sagt, gewaltig "der Wurm drin" ist. Ich hoffe, dass im Laufe des Buches hiervon noch mehr berichtet wird. Mich interessiert vor allem, wie stark das Christentum daran beteiligt war. Das Schöne an historischen Romanen ist, dass man nicht nur die Geschichte auf spannende Weise erklärt kriegt, sondern dass man überhaupt mal an interessante Entwicklungen und Themen der Zeitgeschichte herangeführt wird. Und dass man dann im Internet oder in anderen Büchern hängt und eigene Nachforschungen betreibt um das angefachte Interesse zu stillen.
Auch mich würde interessieren, wieviel der Errichtung Prags den Tatsachen entspricht.
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Zitat
Original von BirgitF
So, ich bin jetzt auch durch den 2. Abschnitt, aber damit ist mein Vorsprung
Besonders schön an diesem Abschnitt fand ich Libussas Träume von der späteren Stadt Prag und schließlich die Begegnung mit dem alten Mann, der die Namensgebung beeinflusst hat. (Gehört das zur Libussa-Sage oder ist das von dir frei interpretiert, Tereza?)Hallo Birgit,
das ist ein Teil der Sage. Der Name "Praha" soll von "Prah", Türschwelle stammen. Allerdings haben Linguisten und Historiker da andere Thesen.
Holly: wieviel an der Geschichte historisch ist, steht im Nachwort.
Ich muss allerdings warnen: der Roman beruht auf einer Sage, nicht unbedingt auf konkret dokumentierten Tatsachen. Nicht umsonst gehört das 8. Jahrhundert zu den "dark ages", also einer Zeit, von der man nicht viel weiß.Liebe Grüße und viel Spaß beim Weiterlesen!
Tereza
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Ludmilla ist mir sehr sympathisch - gerade weil sie dazusteht, nicht die Rolle von Olga übernehmen zu wollen.
Tyr hat sein Ende gefunden. Gut so. Auch gut so, das Thetka ungeschoren wieder zurückommt (gar in Begleitung). -
Ich muss zugeben, dass mir die ganz weit in die Zukunft weisenden Visionen einen Tacken "to much" sind. Den Andeutungen nach schaut sie ins 17. (Röcke wie Zelte, weiße, aufgetürmte Haare = Perücken) und ins 19. Jahrhundert (Karren die ohne Pferde fahren). Visionen ok, aber das erinnert mich ein wenig zu sehr an Nostradamus...
So, die List lag also daran, das Ritual mit dem Hirschkönig wieder aufleben zu lassen. Hat mir sehr gut gefallen
Was mir in dem Buch fehlt ist eine Karte und ein Ortsverzeichnis. Ich würde gerne wissen, ob es die genannten Orte heute noch gibt und vor allem, wo sie liegen/gelegen haben.
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Hallo Bouquineur,
das hilft vielleicht ein wenig weiter: http://www.moraviamagna.cz/mapky/m_cechyd.htm
Ist halt alles auf tschechisch. Über fehlende Mappan und Glossare haben sich schon ein paar Leser beschwert. Der Verlag hielt es nicht für nötig. Ich werde es mir für die Zukunft merken und darauf bestehen.
Viele Grüße
Tereza
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Klicke auf der Liste unten auf: Mapky: „Djišt Kosmových mýto a nejstarších
eských legend“.
Da sieht man die Orte der Sagen und Legenden.Es gibt sie meistens noch. Es sind eher kleine Siedlungen. In der Gegend von Zabrusany wurden ein paar Ausgrabungen gemacht - aber man sieht nur Erderhebungen, wo einst Festungsmauern standen.
Viele Grüße
Tereza
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Super, danke, die Karte hilft mir auf jeden Fall weiter
Bei manchen Stämmen oder Ländern kann man sich zumindest denken, um was es sich handelt. Polen z. B. dürfte seinen Ursprung bei den Polanen haben.
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"Kazina mohyla" soll übrigend Kazis Grabhügel sein. Den sieht man heute aber nicht mehr.
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Ich finde es nach wie vor spannend, wie Du die Libussa-Legende verarbeitet hast. Da bekommt man schon Lust, Libussas Spuren irgendwann mal vor Ort zu folgen....
Über die Awaren und Polanen gibt es Artikel bei Wiki:
http://de.wikipedia.org/wiki/Awaren
http://de.wikipedia.org/wiki/Polanen
Wie muss man sich eigentlich Libussas Kopfputz vorstellen, unter dem sie immer ihre zerzausten Haare verbirgt? War das eine Haube oder Mütze?
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so, dann will ich auch meinen Senf dazu geben
Gestern bin ich überhaupt nicht zum Lesen gekommen, das habe ich aber heute fleißig nachgeholt.Im 2. Kapitel ist es Winter. Alles wartet auf die Rückkehr von Thetka
(ich lese bei dem Namen immer Thekla, keine Ahnung wieso) die 3 Wochen zuvor aufgebrochen war, um Tyr als neuen Herrscher zu stürzen.Ludmilla hat während Ihrer Flucht Schreckliches mitgemacht. Ob ihre seelischen Wunden jemals verheilen? Nur zögerlich fängt sie wieder an zu sprechen.
Sie will niemals die Fürstin der Lemuzi werden. Während Ihrer Flucht hat sie sich geschworen, sollte sie überleben, würde es in ihrem Leben nur noch darum gehen, was sie sich selber wünschtTja, wünschen wir uns das nicht alle? Ein Leben ohne Zwänge und Bevormundungen? Zu schön um wahr zu sein
Ludmillas Ziel ist es Ihren Vater zu suchen, der sich im Zentrum der Druiden aufhalten soll (wo war das denn?) Der Wunsch ihren Vater zu finden ist geradezu übermächtig, ist er doch Ihr Seelenverwandte und der einzigste Mensch, der sie je verstanden hat.
Libussa hat Visionen und sieht Ludmilla in ihrem späteren Leben als Christin
Sind diese Visionen eigentlich aus der Sage überliefert oder stammen die von Dir??? Denn wie auch schon Bouquineur erwähnt, fand ich die Andeutungen mit den Turmfrisuren oder Karren ohne Pferde auch etwas befremdlich.Am Korochun Fest kommt Thetka in Begleitung eines blonden Jünglings mit der frohen Botschaft zurück, das Tyr besiegt ist.
Eric scheint besser zu Thetka zu passen, denn eine Verbindung zwischen Ihr und Slavonik wäre so, als würde man einen Jagdhund mit einer Wildkatze zusammen einsperrenSlavonik und seine Anhänger versuchen mit aller Macht Libussa zu seiner Gefährtin zu machen. Da kommt Ihnen die Abwesenheit von Krok gerade R
recht.
Durch ein altes Ritual gelingt es Libussa dann doch mit Premysl zusammen zu kommen.
Ich denke, Slavonik und Neklan werden das nicht so einfach hinnehmen und es wird noch böses Blut geben.schlimm fand ich auch, dass Premysl's Mutter und seine Schwester Magda sterben mussten
Mit Olga hatte ich irgendwie weniger Mitleid.ZitatOriginal von Bouquineur
Was mir in dem Buch fehlt ist eine Karte und ein Ortsverzeichnis. Ich würde gerne wissen, ob es die genannten Orte heute noch gibt und vor allem, wo sie liegen/gelegen haben.
Auch ein Namensregister für all die tschechischen unausprechlichen Namen -
Die verschiedenen Götter spielen oft eine große Rolle für das Volk der Behaimen.
Libussa gilt als irdische Vertreterin der Sonnengöttin Mokosch.
Das ist ja positiv besetzt: „Göttin der Fruchtbarkeit und der Weiblichkeit, Beschützerin der Schafe und des Spinnens/Webens (Wikipedia)“Aber anscheinend gibt es auch bedrohliche Götter, denen man opfern muss. Perun ist zum Beispiel ein Donnergott oder Himmelgott.
Es würde mich interessieren, ob es da eine Art Reihenfolge in der Bedeutung der Götter gibt, aber vermutlich sind immer gerade die Götter entscheidend, die zur jeweiligen Situation passen und so funktionieren sie alle in einer Einheit.
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[quoteWie muss man sich eigentlich Libussas Kopfputz vorstellen, unter dem sie immer ihre zerzausten Haare verbirgt? War das eine Haube oder Mütze?[/quote]
Eher eine Haube.In slawischen Ländern trugen Frauen viele bunte Hauben. Man sieht es heute noch an russischen Trachten:
http://indra.com/~eliz/Pictures/SCA/Encyclo-349.gif
Unter dem Stirnband trugen manche Frauen auch einfach Tücher.
Aber so genau weiß man auch nicht, wie die Slawinnen damals aussahen. Ich habe mir eher spätere, typische Nationalgewänder zum Vorbild genommen.
Gruß
Tereza
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[quoteWie muss man sich eigentlich Libussas Kopfputz vorstellen, unter dem sie immer ihre zerzausten Haare verbirgt? War das eine Haube oder Mütze?[/quote]
Eher eine Haube.In slawischen Ländern trugen Frauen viele bunte Hauben. Man sieht es heute noch an russischen Trachten:
http://indra.com/~eliz/Pictures/SCA/Encyclo-349.gif
Unter dem Stirnband trugen manche Frauen auch einfach Tücher.
Aber so genau weiß man auch nicht, wie die Slawinnen damals aussahen. Ich habe mir eher spätere, typische Nationalgewänder zum Vorbild genommen.
Gruß
Tereza
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Hier finde ich kann man es ganz gut erkennen:
http://www.moraviamagna.cz/mapky/images/map_myty_u.gifSchade, dass diese Zeichnung nicht ins Buchinnere gefunden hat.
Toll, das der Verlag für uns mitdenkt. -
Zitat
Libussa hat Visionen und sieht Ludmilla in ihrem späteren Leben als Christin
Sind diese Visionen eigentlich aus der Sage überliefert oder stammen die von Dir??? Denn wie auch schon Bouquineur erwähnt, fand ich die Andeutungen mit den Turmfrisuren oder Karren ohne Pferde auch etwas befremdlich.Also: die Vision über Ludmilla ist von mir. Ich habe die Figur erfunden.
In der Sage sieht Libussa "eine Stadt, deren Ruhm bis in den Himmel reicht". Ich habe mich daher an Zeiten orientiert, da Prag wirklich berühmt war, wie z.B. Rokoko. Die Vorstellung, dass Libussa dadurch Dinge sieht, die sie als Kind ihrer Zeit nicht wirklich begreifen kann, amüsierte mich irgendwie. Daher hab ich's so gemacht.
Viele Grüße
Tereza
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Zitat
Original von Tereza
Hier wär gleich noch ein Bildchen:Danke für die Links, auch an bono
Die im folgenden Abschnitt genannten Sorben haben es dann bei mir klingeln lassen. Da wird ja heute noch zu besonderen Anlässen so ein besonderer Kopfputz getragen.
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Zitat
Original von Herr Palomar
Libussa gilt als irdische Vertreterin der Sonnengöttin Mokosch.
Das ist ja positiv besetzt: „Göttin der Fruchtbarkeit und der Weiblichkeit, Beschützerin der Schafe und des Spinnens/Webens (Wikipedia)“Aber anscheinend gibt es auch bedrohliche Götter, denen man opfern muss. Perun ist zum Beispiel ein Donnergott oder Himmelgott.
Es würde mich interessieren, ob es da eine Art Reihenfolge in der Bedeutung der Götter gibt, aber vermutlich sind immer gerade die Götter entscheidend, die zur jeweiligen Situation passen und so funktionieren sie alle in einer Einheit.
Hallo Herr Palomar,
das mit den Göttern war ganz schön verwirrend. Man weiß nicht viel über sie, nur ein paar Namen haben sich erhalten und man hat Statuen gefunden. Ergo stand in jedem Fachbuch was anderes drin und ich wurde halb wahnsinnig.
Schließlich half mir das englische Wikipedia: http://en.wikipedia.org/wiki/Slavic_mythology#Deities
Da war es einigermaßen übersichtlich. Ich habe aber der Einfachheit halber nur einige Götter übernommen. Welche Götter genau in Böhmen verehrt wurden, weiß man einfach nicht.Es gibt Gerüchte über Menschenopfer. Aber das können auch Horrorstories von Missionaren oder Händlern über "barbarische" Völker gewesen sein. Ich erwähne Menschenopfer in dem Text dann noch einmal kurz.
Viele Grüße
Tereza