'Das Haus Gottes' - Prolog - Teil 01

  • Eine Frage hätte ich noch zu Teil 01. Das Lied, das Aimery bzw. zuerst Dorothy ihrem Sohn vorsingt, scheint eine wichtige Rolle zu haben. Obwohl es mir etwas merkwürdig erscheint, einem Neugeborenen etwas von Leben und Tod am Solent vorzusingen. :gruebel

    Wenn du ein Gärtchen hast und eine Bibliothek, so wird dir nichts fehlen. "
    Marcus Tullius Cicero

  • Ich denk, ich lass in Zukunft Lumos fuer mich antworten ... Danke! Besser haett' ich's nicht gekonnt.


    Esme, die Frage hab ich mir auch schon manchmal gestellt. Ich finde sehr interessant, dass wir das tun - aber wir tun es offenbar alle. "Guter Mond, du gehst so stille", "Der Mond ist aufgegangen" - nur zwei Beispiele fuer Lieder, die wir unseren Kindern vorsingen (und die ich zumindest sehr schoen finde) und die von Vergaenglichkeit, Krankheit, Sorge, Schmerz, Eitelkeit handeln, also keine typischen Kinderthemen behandeln.
    Dass man das muesste - also solche Themen von Kindern fernhalten -, ist meines Erachtens eine moderne Idee. Den Menschen des Spaetmittelalters waere sie fremd gewesen.
    Ich bin bei meiner jetzigen Recherche (Jahrhundert Siebzehn) auch wieder auf so ein Lied gestossen, dass von Viehdiebstahl, Verlust, unterschwellig vom Tod handelt - und Kindern vorgesungen wird.


    Kinder zu schonen, zu schirmen, lag diesen Eltern - wie auch andere Belege beweisen - eher fern. Man wuenschte viel mehr, sie abzuhaerten, sie auf das Leben vorzubereiten.


    Das Lied ist aber nicht authentisch, sondern aus gefunden Schnipseln von mir zusammengefuegt und "nachgedichtet"!
    Authentisch ist dagegen die Round "sumer is incumen" - die aelteste erhaltene Round Englands.


    Alles Liebe von Charlie

  • So ich habe nun auch den ersten Abschnitt beendet. Da ich zur Zeit viel um die Ohren haben, komme ich leider kaum zum Lesen. Aber so habe ich auch länger was vom Buch :lache



    Der Prolog hat mir gut gefallen und es wurde gleich spannend.


    Dorothy hat es auf jeden Fall nicht einfach mit ihrer neuen Familie, so hatte sie es sich dann doch alles nicht vorgestellt. Ich bin schon mal gespannt, wie sich das alles am Ende klären wird, aber bis dahin daurt es ja noch ein wenig.


    Vielleicht bessert sich das Verhalten ihres Mannes ja ein wenig, woer nun zwei Kinder hat. Aber große Hoffnung habe ich da eigendlich nicht.


    Für mich ist es das erste Buch von Charlie und bislang gefällt es mir sehr gut.

  • Nun komm ich auch endlich zum Senf-Abgeben:
    Den Prolog und das erste Kapitel habe ich schon Freitag Nacht zu Ende gelesen, aber jetzt schaffe ich es erst was zum ersten Teil zu schreiben.


    Ich mag die Club-Ausgabe sehr gerne. Da hat man einen richtigen Schinken in der Hand. Die Farben des Umschlages und des Buches selbst finde ich sehr schön - ich mag so zarte Farben einfach gerne. Die Schiffe haben's mir angetan.


    Seit der zwölften Nacht freue ich mich so nette Worte wie den Hanfstock wieder von Charlie lesen zu können. Und dann war es auch schon soweit: Amselhahn.


    Zum Inhalt: Den Prolog fand ich spannend und vielversprechend. Ich wollte sofort wissen was da los ist und wie es nun weiter geht.
    Im ersten Teil lernen wir eine handvoll Menschen kennen. Hier nur das wichtigste: Dorothy mochte ich von Anfang an. Genauso wie ihren Bruder Clement (Nussholzhaar - wieder ein so schönes Wort). Aimery scheint verbittert. Er nimmt seine Umwelt und die Mitmenschen zwar wahr, hat aber vordergründig nichts mehr für sie übrig. Zu Gocelin besteht wohl eine Art alte, aber über die Jahre eingeschlafene Freundschaft. Das Gespräch zwischen den beiden fand ich so gelungen.
    Agnes kompensiert scheinbar die schon in ihrer Kindheit fehlende Zuneigung und Erziehung mit Männerliebschaften und deren Bewunderung. Manchmal kam sie mir vor wie ein junger Hund, der ständig testet wie weit er gehen kann - vielleicht ein etwas merkwürder Vergleich, aber das kam mir als erstes in den Sinn.


    Ich hoffe es waren jetzt nicht allzu viele Wiederholungen. Ich wollte meine Eindrücke schnell loswerden, die anderen Beiträge habe ich nur kurz überflogen.


    Ich mach mich nun auf ins zweite Kapitel und wünsche Euch einen schönen Abend. Nina

  • Spricht nicht eben fuers Buch, Beowulf.
    Aber fuer Dich spricht, dass Du's dennoch versuchst, ich hatte Dich vermisst.


    Herzliche Gruesse von Charlie

  • Zitat

    Original von beowulf
    Ich hab so viel um die Ohren derzeit, ich bin gerade bei Seite fünfzig...:cry


    Dann freu dich auf die nächsten 600, ich bin schon durch und im Moment ein wenig traurig, weil es schon vorbei ist :cry

  • Zitat

    Original von Charlie
    Spricht nicht eben fuers Buch, Beowulf.
    Aber fuer Dich spricht, dass Du's dennoch versuchst, ich hatte Dich vermisst.


    Herzliche Gruesse von Charlie


    Das hängt nicht am Buch, sondern an meiner gerade überstandenen Heiserkeit und dem jetzt stattfindenden Aktenbergsteigen. Ich habe zwar am Wochenende einiges lesen können, hatte aber das Hardcover nicht mit bei der besten Ehefrau von allen in Wien, so dass ich Sonntag abend erst angefangen habe und jetzt kaum zum Lesen komme...


    In einer Mandantenpause habe ich den ersten Abschnitt immerhin beendet und bin jetzt etwas verwirrt.


    Dorothy gebiert eine Tochter (in der Unglücksnacht) und einen Sohn (nach Mitternacht)- laut Klappentext wird aber der Sohn verbrennen (Verflucht seien alle Klappentexte mit zuviel Inhalt!).

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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  • Zitat

    Original von beowulf


    Dorothy gebiert eine Tochter (in der Unglücksnacht) und einen Sohn (nach Mitternacht)- laut Klappentext wird aber der Sohn verbrennen (Verflucht seien alle Klappentexte mit zuviel Inhalt!).


    :wow ich hab grad mal nachgeschaut - welchen Klappentext hast du? (gibt es überhaupt mehrere?, für die verschiedenen Ausgaben? :gruebel)


    -

  • Zitat

    Original von WaterPixie


    :wow ich hab grad mal nachgeschaut - welchen Klappentext hast du? (gibt es überhaupt mehrere?, für die verschiedenen Ausgaben? :gruebel)


    -


    Dann hat der Verlag in der Taschenbuchausgabe nicht nur das Grußwort der Autorin an die Leser weggelassen, sondern uns auch noch die entscheidenden Ereignisse zum Selberlesen gelassen. :lache

  • Nein, das hat der Verlag nicht weggelassen - bitte nicht dafuer den Verlag beschuldigen.
    Das Grusswort ist ein eigens von Bertelsmann in Auftrag gegebener "Sonder-Service" fuer die Kaeufer einer Premiere Ausgabe. So wie das Special zum Roman, das monatelang bei Bertelsmann online war (und das ich sehr schoen fand).


    Alles Liebe von Charlie

  • Zitat

    Original von Hörnl
    Ich mag die Club-Ausgabe sehr gerne. Da hat man einen richtigen Schinken in der Hand. Die Farben des Umschlages und des Buches selbst finde ich sehr schön - ich mag so zarte Farben einfach gerne. Die Schiffe haben's mir angetan


    Ich schließe mich mal an, vor allem, was den oberen Teil und die Farbgebung betrifft. Mit den Triefaugen-Schönheiten mag ich mich nicht noch nicht so ganz anfreunden... Aber dafür entschädigt ja dieses wunderschöne Schiff in den rötlichen Tönen im Buch innen noch zusätzlich :heisseliebe


    Nachdem ich etwas Startschwierigkeiten mit dem Prolog hatte (den ich schon einmal wann anders angelesen und das Buch deswegen erst einmal weggelegt hatte), habe ich nun wieder wunderbar hineingefunden. Der von Jane-Doe genannte typische Charlie-Stil trifft das ganz gut. Ich finde diese nahezu rundum gelungene Mischung mit ihrem leichten Anklang an Antiquiertheit, den Kose- und Beinamen, die sofort Figuren entstehen lassen und ihrer Lebendigkeit wieder überwältigend. Selbst derbe Formulierungen, die mir häufigl ein Dorn im Auge sind, passen wunderbar in dieses Stimmungsbild. Lesefluss ist schon da, Charlie ;-) Auch wenn mir ein leichtes Übermaß an den Worten "derweil" und "wiewohl" auffällt.


    Zur Handlung kann ich nur sagen. Sie hat mich am Haken. Wobei ich mich mehr für Aimery als Dorothy interessiere. Dorothy mag zwar eine starke, lebendige Person sein, die auch Szenen hat, in denen sie glänzt (die Badesszene :grin). Aber in ihrer Beharrlichkeit und Pflicht ist sie trotz aller Sympathie (noch) ein klein wenig langweilig. Mein Lieblingscharakter ist bisher Aimery, bei dem ich nicht im geringsten in Betracht ziehe, dass er direkt etwas mit dem Tod seiner Frau zu tun hat, und der seine Rolle als 'Schurkenheld' (mir fällt gerade kein besseres Wort ein für die Bösen, die uns ans Herz wachsen) wunderbar ausfüllt.


    Seine verzogenen Kinder, nun ja, Symond ist für mich noch recht blass, vom Charakter, wie auch vom Äußeren: er ist für mich ein blasser Mensch, zu weich um etwas Richtig auszuführen oder seinen schlechten Angewohnheiten etwas entgegenzusetzen. Arme Dorothy. Und seine Schwester nimmt trotz ihrer Leichtlebigkeit natürlich die Herzen ein. :-)


    Gilbert, der Feind und Gegenspieler mag zwar ein netter Zeitgenosse sein, aber ich denke, er wird für unsere kleine Familie noch zur Bedrohung... Ich bin misstrauisch, was wirklich in ihm steckt.
    Bin ich eigentlich der einzige, der diese Familiensituation amüsant findet, von der Draufsicht? All dieses Konfliktpotential sorgt für so viele lustige Stellen.


    Und deswegen bin ich auch weiterlesen, und schreib erst später was zu Teil 2, obwohl ich ihn schon durch habe :grin

  • Ich sitze gerade auf Balkonien und lese.
    Da kam mir so die Idee, wenn dieses Buch verfilmt werden würde, wer könnte die Rollen spielen :gruebel


    Ralf Richter, wenn er seine Haare schwarz färben würde, könnte Aimery darstellen.
    Gilbert ? Vielleicht Till Schweiger?
    Symond: Ross Anthony???
    Dorothy: Alexandra Neldel?


    Nur ein kleines Gedankenspiel :wave

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Leider bin ich jetzt wieder, was Schauspieler betrifft, so schrecklich ungebildet. Deshalb hoffe ich auf Kommentare der Mitleser zu Deinen Vorschlaegen.


    Alles Liebe von Charlie

  • Zitat

    Original von bartimaeus Bin ich eigentlich der einzige, der diese Familiensituation amüsant findet, von der Draufsicht? All dieses Konfliktpotential sorgt für so viele lustige Stellen.


    Im Zusammenhang mit dieser konfliktbeladenen Familiensituation kam mir "amüsant" und/oder "lustig" eher nicht in den Sinn. Dazu fand ich es viel zu ernst und häufig auch ziemlich traurig.


    Aber es gibt die ein oder andere Stelle im Buch, die mich zum Schmunzeln gebracht hat.


    Ich kann ja jetzt nicht schreiben welche, wir sind ja noch ganz am Anfang ;-).

  • So nun habe ich auch endlich den ersten Teil geschafft. Das lesen ist eine reine Freude und wenn mir mein Gemüsegarten zur Zeit nicht so viel Arbeit machen würde wäre ich schon weiter.
    Dorothy gefällt mir sehr gut . Sie versucht verzweifelt so etwas wie Familienleben zustande zu bringen und scheitert doch bei jedem Versuch. Fazit sie versucht nach der Geburt der Kinder zumindest das beste für sich und die Kinder daraus zu machen und lässt alles andere erst einmal hinten an stehen. Freue mich schon auf weiterlesen.

  • schön, dass ihr jetzt auch dabei seid!


    mir fallen keine schauspieler ein, die den in meinem kopf durch charlies worte heraufbeschworenen bildern auch nur annähernd gerecht würden!

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)


  • Hallo Lesebiene,


    interessante Idee. Für die Rolle des Aimery würde ich Daniel Brühl oder Johnny Depp vorschlagen.
    Till Schweiger mag ich nicht so, ich könnte mir als Gilbert eher Moritz Bleibtreu vorstellen.
    Als Symond würde ich ebenfalls Ross Anthony vorschlagen.
    Dorothy würde ich mit Alexandra Maria Lara besetzen. :wave

    Wenn du ein Gärtchen hast und eine Bibliothek, so wird dir nichts fehlen. "
    Marcus Tullius Cicero