'Das Haus Gottes' - Teil 02

  • Ist denn noch keiner weiter??? Ich bin schon in Teil 5 und hab nach dem ersten Teil aufgehört, mir Notizen zu machen, weil ich es verschusselt hab und das Buch so spannend war... Und hab mir dann gedacht, naja, die Schnell-Leser überholen mich sicher und mir fällt dann was dazu ein, was die geschrieben haben... :help

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • :umschau Noch keiner da?


    Gilbert entpuppt sich im 2. Teil mehr und mehr als Widerling erster Güte! Veranlasst Agnes zur Spionage bei ihrem Vater, schlägt seinen Neffen Ronald halb tot und verzehrt sich vor Hass und Neid auf Aimery. Er hat wohl damals ebenfalls ein Auge auf Helewise geworden, sie dann aber an den Rivalen verloren, zumindest zeitweise :rolleyes.


    Aimery wird mir immer sympathischer, er nimmt Ronald als Lehrling auf und reagiert humorvoll - wer hätte das gedacht - als der blinde John ihm Feigheit vorwirft.


    Clement geht zu den Soldaten des Königs, als er Agnes Lasterhaftigkeit erkennt (meine Wortwahl passt sich langsam der Sprache des Buches an :grin). Besser jetzt als nach der Hochzeit ;-).


    Erneut ein dramatisches Ende: Dorothy und Aimery werden Zeugen von Symonds und Agnes sexuellen Entgleisungen. Wiederholen sich die Ereignisse ? Verstösst er wieder eine Frau die er liebt und die ihn mit Gilbert "betrogen" hat, diesmal seine Tochter ...?

  • Zitat

    Original von Lumos
    :umschau Noch keiner da?


    Doch, ich, siehe oben...


    Zitat

    Original von Lumos
    Gilbert entpuppt sich im 2. Teil mehr und mehr als Widerling erster Güte!


    Ehrlich gesagt habe ich ihn in Verdacht, daß er der Mörder ist... so, wie er sich nach Helewise verzehrt hat, nimmt er jetzt auch Agnes...


    Zitat

    Original von Lumos
    Aimery wird mir immer sympathischer, er nimmt Ronald als Lehrling auf und reagiert humorvoll - wer hätte das gedacht - als der blinde John ihm Feigheit vorwirft.


    Ich finde, daß Charlie Aimery wunderbar zeichnet, er hat ein Geheimnis, aber läßt in keinster Weise durchblicken, welches - und das macht es so interessant, daß der Leser selbst spekulieren kann und darf, wer nun der Mörder ist und wer die andere Figur im Prolog...


    Ich war hier halt wirklich schon so im Buch drin, daß ich keine Lust hatte, Notizen zu machen, sondern lieber schnell weiterlesen mußte!

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Zitat


    Ich war hier halt wirklich schon so im Buch drin, daß ich keine Lust hatte, Notizen zu machen, sondern lieber schnell weiterlesen mußte!


    Frag nicht - ich hab das Buch seinerzeit innerhalb von 3 Tagen durchgelesen. Das klingt nach durchgerast, und eigentlich bin ich ein Fall, der langweilige Stellen überspringt, aber hier hab ich wirklich Wort für Wort aufgesogen und hab zwei Nächte hintereinander nur anderthalb Stunden geschlafen. Ging nicht anders. :lesend :lesend :lesend

  • nett zum buch zu sein, wie du das ausdrückst, charlie, fällt nicht schwer.


    der zweite teil ist "land hinter der insel" betitelt und beginnt im portsmouth des märz 1337. je länger ich lese, desto beeindruckter bin ich.
    trotzdem oder vielleicht gerade auch deshalb sei eine leicht negativ-kritische anmerkung erlaubt: das buch atmet geradezu salzluft aus, verströmt meeresrauschen und vermittelt fernweh, die lust, dick eingecremt im gesicht und in einen friesennerz gehüllt, am ufer oder über die deiche zu wandern. kein mensch, der charlies bisherige bücher noch nicht kennt, würde unter den titel "das haus gottes", vor allem bei der mir vorliegenden "puttigen" clubausgabe, auf die idee kommen, einen lebensstrotzenden historischen roman zu vermuten, fürchte ich....
    am ende dieses teils sind alle hauptbeteiligten in ein wirrwarr von gefühlen, intrigen, altlasten verstrickt, dass man kaum glauben kann, dass das jemals wieder zu bereinigen sein wird.


    edit: ein "zu" hinzugefügt :-)

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

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  • Also der Titel "Das Haus Gottes" stammt von mir! (Ich hatte den Roman "Domus Dei" genannt, die Uebersetzung war der - von mir sehr gern akzeptierte - Kompromiss mit den Verlegern.) Ich mag ihn immer noch und finde ihn passend. Es dauert nur ein bisschen, bis man sieht, wie gut er passt. Finde ich.
    Aber wenn Du das nicht findest, nehme ich das natuerlich so hin!
    Rowohlt haette den anderen von mir vorgeschlagenen Titel "Die Stadt im Meer" vorgezogen, den ich auch sehr schoen finde, weil das eben Portsmouth' Besonderheit ist, dass sie ins Meer hineingebaut ist, und weil ich Portsmouth furchtbar (furchtbar furchtbar furchtbar) gern mag.
    Der, der's (aus technischen Gruenden) geworden ist, passt aber noch besser. Und bei "Die Stadt im Meer" haette ich Vineta-Assoziationen befuerchtet.


    Die Clubausgabe gefaellt mir ohne Wenn und Aber. Zwar finde ich Buecher noch schoener, wenn keine Frau darauf abgebildet ist, aber irgendein Zugestaendnis an den allgemeinen Geschmack muss man ja machen. Und davon abgesehen ist sie ganz und gar "mein Buch".
    Aber das ist natuerlich Geschmackssache!


    Alles Liebe von Charlie

  • "Das Haus Gottes" ist ja auch vom Prolog an in die Geschichte eingebunden. ich nehme an, wir erfahren noch mehr darüber. Es hat sicher etwas mit Aimery zu tun. Und meiner Ansicht nach kam von dort auch Helewises Mörder. Ich glaube nicht, daß es Gilbert gewesen ist. Da ist noch ein Dritter im Spiel.


    Es wird ziemlich viel geschlagen in diesem Buch. Gilbert prügelt den armen Roland halb tot. Zum Glück nimmt Aimery ihn auf. Den mochte ich ja von Anfang an und jetzt wird er mir noch sympathischer.


    Matilda ist eine kluge Nachbarin, wenigstens sie zweifelt an der Schuld Aimerys, während Dorothy den Gerüchten glaubt, ohne sie zu hinterfragen oer in Zweifel zu ziehen.


    Gilbert ist bisher der mieseste Charakter im Buch. Stiftet Agnes auch noch an, ihm die Pläne ihres Vaters zu stehlen. Mißgünstiger, hinterhältiger Bastard!
    Hoiffentlich macht er sich nicht noch an Aimerys Schiff zu schaffen oder steckt es in Brand.


    Clement zieht aus Liebeskummer um Agnes in den Krieg. Bin gespannt, ob er zurückkehrt.


    Die Schlußszene ist wieder sehr stark. Auch hier sind Aimery und Dorothy zusammen, wie schon am Ende des 1. Teils. Dorothy hat endlich die traurige Gewissheit, daß ihr Mann sie betrügt (noch dazu mit diesem Mannweib,m der hat sie doch nicht alle :pille). Und Aimery weist seine Tochter mit genau den gleichen Worten von sich, mit denen er schon Helewise aus dem Haus gewiesen hat.


    Ich drücke Agnes trotz allem die Daumen, daß sie noch einen Weg zurück zu ihrem Vater findet und er ihr verzeiht.

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    "Gilbert ist bisher der mieseste Charakter im Buch.


    Ich bin sehr gespannt, wielange Du dieser Ansicht bleiben wirst - ob es also jemand schafft, dem armen Gilbert den Rang abzulaufen.


    Agnes hab ich auch alles Gute gewuenscht - aber ich steck' ja leider nicht als liebe Wuensche aeussernder Leser in der Sache, sondern als gemeiner Autor ...


    Alles Liebe von Charlie

  • Zitat

    Original von Charlie


    Ich bin sehr gespannt, wielange Du dieser Ansicht bleiben wirst - ob es also jemand schafft, dem armen Gilbert den Rang abzulaufen.


    Wie, da kommt noch ein schlimmerer Charakter? :yikes Ich bin gespannt und auf alles gefasst :wave

  • Aimery wird mir immer symphatischer er nimmt Ronald auf, obwohl er weiss, daß er dafür noch mehr Ärgern mit Gilbert kriegt.


    Und er unterstützt Dorothy mit dem Geld, das er für die Tischlerei Arbeiten beim König bekommt. So ist sie nicht mehr darauf angewiesen, beim Großvater um Geld zu betteln.
    Dotty scheint sich auch ein wenig gefangen zu haben, auch wenn sie bis zum endgültigen Beweis von Symonds Sauereien an diese nicht glauben mag.
    Immerhin habt sie sich den Haushalt so eingerichtet, daß sie mit dem Überschuss sogar ein wenig handeln kann und damit unabhängig wird.


    Agnes mag ich irgendwie nicht, der Gedanke, daß sie ihrem Vater schadet mit ihrer Beziehung zu Gilbert und ihrer Spionage kommt ihr reichlich spät. Irgendwie ist sie mir schlichtweg zu egoistisch.


    Das Aimery sie mit den gleichen Worten wegschickt, wie vorher schon Helewise, ist ziemlich bitter. Aber vermutlich hat er sich genauso verraten gefühlt wie damals. Auch wenn das Kind in einer Unheilverheissenden Nacht geboren wurde, deswegen ist es doch ihr Kind!


    Dotty hat ja ein seltsames Verhältnis zu ihren Kindern. Das Mädel wird komplet ignoriert, nur der Junge wird verhätschelt. Ich kann ja durchaus nachvollziehen, daß man die Kinder unterschiedlich sieht, aber ich kann eigentlich gar nicht nachvollziehen, wie man ein Kind komplett ignorieren kann.


  • Ich könnte mir jemand vorstellen - bin gespannt, ob mein Bauchgefühl am Ende stimmt. :chen

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von Lesebiene


    Ich könnte mir jemand vorstellen - bin gespannt, ob mein Bauchgefühl am Ende stimmt. :chen


    und aus dem ersten teil:

    Zitat

    Original von Lesebiene



    Auch ich glaube es war Gilbert.


    also ich tappe da noch total im dunkeln. gilbert ist natürlich ein bösewicht, aber da war doch der hinweis im prolog, dass dieser reiter von helewise als ein mit dem königshaus angeblich verwandter erkannt wurde. königliche verwandtschaft erinnere ich bisher aber nicht - oder hab ich da etwas überlesen?
    portsmouth/hafenmund... ich bin doch im hinterkopf immer noch am cover/titel/knabbern... der schwarze mann von portsmouth! wie der mohr von venedig*g*! und eine stürmische see auf dem cover!
    aber jetzt flüchte ich eher und gehe weiterlesen! :lache

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

  • Puh, ich muß jetzt mal mit dem Lesen zwischendurch aufhören und posten. Ich bin nämlich schon mit dem nächsten Teil durch.


    Also wer der Mörder von Helewise gewesen sein könnte, ich dachte eigentlich auch Gilbert, aber langsam denke ich auch, es könnte ein 3. gewesen sein. :gruebel


    Also ich finde auch, daß Dotty den Sohn absolut bevorzugt und die Tochter hintenanstehen muß. Der Sohn darf z. B. zu dem Umzug mitgehen, die Tochter "darf" zu Hause bleiben.


    Nichtsdestotrotz ist mir Dotty sympathisch. Sie ist eine echt gestandene Frau. So hat sie es geschafft, sich Tiere anzuschaffen und mit ihren Lebensmitteln einen kleinen Handel aufzuziehen - gefällt mir.


    Bei dem "Umzug" fiel mir auch noch auf, daß Aimery auch hier gemieden wird und sogar nach Hause muß, weil die Dorfbewohner oder Stadtbewohner ihn nicht dabeihaben wollen. Wir werden ja am Ende wohl erfahren, was da früher wirklich alles passiert war.


    Agnes + Gilbert. Diese beiden sind meine absoluten Negativ-Typen.
    Agnes, einfach egoistisch, selbst- und vergnügungssüchtig. Soll jetzt vom Vater die Schiffsbaupläne stehlen.


    Aimery dagegen gefällt mir immer besser, auch wenn er nach wie vor ein Eigenbrötler ist. Das Verhältnis, das er mit dem blinden John hat macht ihn mir sympathisch und natürlich, daß der Ronald aufnimmt und fördert.


    Ronald und Isemay werden ein Liebespaar - offensichtlich bis jetzt die einzige Beziehung, die "normal" ist und funktioniert.


    Clement hat jetzt anscheinend begriffen, daß Agnes nichts für ihn ist und geht zu den Soldaten - hoffentlich kommt er gesund zurück???


    Das Ende des Kapitels war wieder mal heftig. Gilbert/Agnes und Susannah/Symond werden in Sudewede von Aimery und Dotty entdeckt und Aimery verstößt seine Lieblingstochter.


    Charlie, einfach fesselnd geschrieben. Ich muß auch darauf achten, daß ich mir wirklich Notizen mache

  • Zum Inhalt brauche ich nichts mehr hinzuzufügen. Auch ich glaube nicht, dass Aimery oder Gilbert die Mörder sind. Wieso aber Aimery mit den Gerüchten nicht aufräumt, wo er doch eigentlich ein starker Kerl ist, will mir nicht in den Sinn.


    Der Krieg hat angefangen. Wenn man aus der heutigen Zeit daran zurückdenkt, möchte man den Leuten wirklich zurufen, sich in Sicherheit zu bringen. Wieso gab es eigentlich nur so wenig Häuser aus Stein?

  • Steine mussten von auswärts beschafft werden und waren dementsprechend teuer. Holz und Lehm waren praktisch immer vorhanden und preiswerteres Baumaterial.


    EDIT:


    Betrifft zwar deutsche Häuser, dürfte aber anderen Orts ähnlich gewesen sein:


    http://www.planet-wissen.de/pw…14B8F,,,,,,,,,,,,,,,.html