'Das Haus Gottes' - Teil 05

  • Zitat

    Original von Charlie
    I
    Aber Muetter, die ihre Kinder verlieren, sind viel zu brutal und unheilbar geschlagen, um fair zu sein. Ich fuerchte: Den Tod eines Kindes kann man weder verwinden noch verzeihen, nur in vielen Jahren lernen, damit auf neue Art zu leben.


    Alles Liebe von Charlie



    Da kann ich dir nur beipflichten da es in unserem Bekanntenkreis vor einigen Jahren auch passiert ist und die Mutter daran immer noch sehr zu arbeiten hat.

  • In meiner Familie leider auch.
    Ich durfte - wofuer ich sehr dankbar bin - meine Verwandte, die damit leben muss, fuer dieses Buch interviewen.
    Es war von allen Interviews, die ich gefuehrt habe, das haerteste.
    Ich muss unaufhoerlich an die Zeilen von Mascha Kaleko (die es erdulden musste, als ihr Sohn ein junger Erwachsener war) denken:


    Den eig'nen Tod, den stirbt man nur.
    Doch mit dem Tod der andern muss man leben.


    Alles Liebe von Charlie

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Hier muss ich sagen, das Verhältnis welches Dorothy mit dem Bürgermeister anfängt dämpft meine Sympathie für Dorothy.


    :write genau so geht es mir auch. Würde sagen meine Sympathie für sie liegt ziemlich im Keller. Den ersten Grund hast du schon erwähnt und der 2. wäre das sie so unglaublich gemein zu Aimery ist. Mit gemein meine ich, dass sie fleißig den Sold von ihm einheimst und doch kein gutes Wort über ihn verliert. Gut zum Schluss finden sie dann doch kurz zu einander, aber Aimery zieht sich dann wieder zurück. Was ich sehr schade fand.


    Ich hoffe das Dorothy bald zur Vernunft kommt! Ansonsten lese ich das Buch mit so einer Wut im Bauch dass ich mich nicht richtig auf die Handlung konzentrieren kann. Weis nicht ob ihr das auch schon mal so erlebt habt :-)

  • Ach, Anita ... aber Dorothy ist doch nicht gemein zu Aimery!
    Sie versucht nur, ihn zu knacken, und ist dabei so ungeschickt wie nur moeglich.
    Grosstier im Kleinteilladen.
    Aber sie meint's unglaublich liebevoll (das zu sein, ist ihr Talent ohnehin nicht. Muss sie ueben.)


    Alles Liebe von Charlie

  • Zitat

    Original von Charlie
    Ach, Anita ... aber Dorothy ist doch nicht gemein zu Aimery!
    Sie versucht nur, ihn zu knacken, und ist dabei so ungeschickt wie nur moeglich.
    Grosstier im Kleinteilladen.
    Aber sie meint's unglaublich liebevoll (das zu sein, ist ihr Talent ohnehin nicht. Muss sie ueben.)


    Alles Liebe von Charlie


    Dann soll sie das mal schnell üben, mit so sonderbaren Charakterzügen kann ich mal kein Meter was anfangen.


    Für mich ist und bleibt sie gemein. Und unter die Flittchen scheint sie auch gegangen zu sein. Es ist aber unglaublich, wie gut du es schaffst mich so in Rage zu bringen ;-)

  • Anita - freut mich, dass Du Dorothy genauso siehst wie ich :wave



    Isemays und Mathildes Meinungen von ihr entsprechen voll der Zeit und vielleicht auch etwas der heutigen :lache

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Bin auch etwas enttäuscht von Dorothy. Das Hin und Her mit Aimery, und nun fängt sie tatsächlich was mit Gocelin an. Das kann doch nicht gut gehen. Man wünscht sich , daß Dorothy und Aimery sich irgendwie finden. Aber das stille Leiden von Aimery und die ständigen verbalen Verletzungen, ohne irgendeine Gegenwehr von ihm, nennt man es auch Ungeschick, werden ja bald enden.
    Habe das Buch nun zum zweiten Mal gelesen und finde doch immer wieder Neues.

  • Zitat

    Original von Trixi56
    Bin auch etwas enttäuscht von Dorothy. Das Hin und Her mit Aimery, und nun fängt sie tatsächlich was mit Gocelin an. Das kann doch nicht gut gehen. Man wünscht sich , daß Dorothy und Aimery sich irgendwie finden. Aber das stille Leiden von Aimery und die ständigen verbalen Verletzungen, ohne irgendeine Gegenwehr von ihm, nennt man es auch Ungeschick, werden ja bald enden.
    Habe das Buch nun zum zweiten Mal gelesen und finde doch immer wieder Neues.


    Ich hab eher das Gefühl, dass Dotty etwas ungeschickt ist im Umgang mit Männern. Aimery hingegen wirkt auf mich aber auch etwas sturköpfig. Seine Ausrede, er habe ja schließlich seine Frau umgebracht, nutzt er bei jeder sich bietenden Gelegenheit.

  • Ja, er beisst sich inzwischen daran fest und nutzt es als Schutschild.
    Was aber Dorothy (die MIR leidtut, wie ich ja zugeben muss ...) nicht erkennen kann - die beisst sich einfach nur die Zaehne aus.


    Aber natuerlich moecht ich Euch keineswegs Eure Meinung ausreden ... (oder sagen wir: Ich moecht's vielleicht, aber ich darf nicht und weiss ja auch, dass sowas nicht klappt.)


    Alles Liebe von Charlie

  • Zitat

    Original von Charlie
    Aber natuerlich moecht ich Euch keineswegs Eure Meinung ausreden ... (oder sagen wir: Ich moecht's vielleicht, aber ich darf nicht und weiss ja auch, dass sowas nicht klappt.)


    Dann will ich mal auch noch meine dazu geben.
    Genau das, was manche Leser aufregt, führt dazu, dass ich mich in der Welt, die Charlie erschaffen hat, besonders wohl fühle.
    Ich mag keine perfekten Helden. Wenn ich feststelle, dass Held oder Heldin die klügsten, stärksten, makellosesten im ganzen Figurenensemble sind, wird mir schnell langweilig. Sie dürfen nicht unsympathisch sein, aber mir reicht, wenn ich ihre Handlungsweisen nachvollziehen kann.
    Dass Dorothy eine Beziehung mit Gocelin eingeht, ist für mich mehr als nachvollziehbar. Er sieht gut aus, im Gegensatz zu den Fletcher-Männern ist er nie anders als freundlich.´Und - davon abgesehen - Dorothy und Aimery? Er ist ihr Schwiegervater! Heute könnte sie sich scheiden lassen und den Schwiegervater heiraten. Ich möchte mir nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn sie - mit Symond verheiratet - in dieser Zeit versucht hätte, die Beziehung mit Aimery zu leben. Er ist einfach keine Alternative.
    (Und das sage ich, die ich Charlie immer mit meinem Schwärmspruch genervt habe: Aimery, je t'aimery!)


    In diesem Teil erfahren wir auch die Hintergründe für Gilberts Hass auf Aimery: "Dem rotgoldenen Knaben, seinem eigenen Sproß, hatte er den verstockten Schwarzen vorgezogen."

  • Zitat

    Original von JaneDoe

    Dorothy fütter den Raben, den Schwarzen, ein Symbol dafür, wie sehr sie sich nach Aimery sehnt? Den sie komischerweise nie bei seinem richtigen Namen nennt.


    :bonk
    Daran hab ich ja gar nicht gedacht!


    Ich bin so traurig, dass Aimery schon wieder weg ist. Was soll das immer_
    Ich versteh ihn einfach nicht. Vor allem frag ich mich, seit wann ihm schon klar ist, dass er in Dorothy verliebt ist.
    Dass sie es erst so spaet merkt, ist mir klar. Sie hat genug um die Ohren und einfach keine Zeit ueber sowas nachzudenken.


    John mag ich auch total gern. Er ist einfach ehrlich und in der Lage direkt zu erfassen, was ein Mensch denkt bzw. wie man zueinander steht.


    Die Affaire mit Gocelin halte ich auch fuer ziemlich dumm. Ich hoffe, das hat nicht noch ein Nachspiel. Komisch, dass Dottie so gleichgueltig mit ihrem Ruf umgeht. Es muss doch jemand bemerkt haben, dass sie ihrem Mann fremdgeht.


    Symond ist mir uebringens das totale Raetsel. Der existiert einfach nur und schleicht um sie rum. Ich haette mir ja schon was ueberlegt, wie ich den loswerden kann ;-) Der geht mal gar nicht.


    Wenn ich das Buch bis Dienstag nicht zu Ende gelesen habe, muss ich ein paar Tage Pause einlegen. Ich fahre auf ein Festival und kann dann erst danach weiterlesen... Gut, dass die Leserunden nicht geschlossen werden :-)

  • Zitat

    Original von Charlie
    Die Leser, die Aimery schuetteln wollen, haeufen sich leider ... bitte nicht grob sein, nein (das ist schon der gemeine Autor)?


    Nein, schuetteln will ich ihn nicht. Ich will ihn ohrfeigen, damit er zur Vernunft kommt und bei Dottie bleibt. Er macht sich doch nur selbst ungluecklich. Und sie auch... Und mich.... :cry

  • Zitat

    Original von Booklooker


    Nein, schuetteln will ich ihn nicht. Ich will ihn ohrfeigen, damit er zur Vernunft kommt und bei Dottie bleibt. Er macht sich doch nur selbst ungluecklich. Und sie auch... Und mich.... :cry


    Ich bin auch nicht grob.. möchte ihn aber mal ordentlich die Leviten lesen, damit er vielleicht zur Vernunft kommt.


    John mag ich auch sehr gerne.. er ist irgendwie der ruhende Pol zwischen all den Fronten. :wave

  • Der Arme ... irgendwas hat er an sich, dass lauter nette Frauen es bei ihm immer nur auf die grobe Tour versuchen wollen ...


    Alles Liebe von Charlie